Fundstück: Warum scheiterte Hillary Clinton – ganz ohne Verschwörung?

Fefe erwähnt einen hochinteressanten Artikel in der Basler Zeitung. Unter dem Titel „Der Totalschaden“ berichtet Markus Somm über ein Buch, das die Hintergründe für den gescheiterten Wahlkampf erklärt. Fefes Ultrakurzzusammenfassung:

Hillary Clinton ist nicht am FBI oder den Russen gescheitert, sondern an Hillary Clinton. Sie war im Wahlkampf ein paranoider Kontrollfreak und die Dinge entglitten ihr der Reihe nach, aber — und das ist für mich der wichtigste Punkt an der ganzen Sache — die Presse war so Pro Hillary, dass sie nichts davon berichteten.

die ideologische Brille

Den Autoren Markus Somm hatte ich erst kürzlich positiv erwähnt. Ich erinnere mich an einen Kommentar unter dem Artikel in der Basler Zeitung, der ihn kritisierte. Und auch unter diesem Artikel fehlt es nicht an kritischen Rückmeldungen. Man überfliege zum Vergleich die ersten Abschnitte dieses Portrait in der Zeit – „rechtsbürgerlich“ im Gegensatz zum linken Basel, führt als Zürcher eine Basler Zeitung, dann wird eine Verbindung zu Christoph Blocher hergestellt… nun ist „die Zeit“ natürlich nicht neutral, sondern hat auch ihre Feindbilder. Was ich als Schnittmenge aus der Kollision der Weltbilder mitnehme: Markus Somm ist irgendwo zwischen liberal und konservativ, auf jeden Fall nichts links. Was ist von seinem Artikel zu halten, wenn man diese Information im Hinterkopf behält?

Die Fakten

Das erwähnte Buch stammt von Jonathan Allen und Amie Parnes. Es heißt „Shattered: Inside Hillary Clinton’s Doomed Campaign“ (Übersetzung der Basler Zeitung: „Zertrümmert: Im Innern von Hillary Clintons dem Untergang geweihter Kampagne“).

Einordnung und Deutung

Die beiden Autoren werden als linksliberale Journalisten bezeichnet, die der Kampagne Clintons positiv gegenübergestanden hätten. Als sie ihre Recherche eineinhalb Jahre vor der Wahl begannen, seien sie sicher gewesen, den Weg zum Sieg zu dokumentieren. Dabei seien nicht die Gegner, sondern die Freunde Clintons zu Wort gekommen.

Sie hätten mit mehr als Hundert Mitarbeitern Clintons gesprochen, denen sie sowohl Anonymität zugesagt hätten als auch eine Veröffentlichung des Buches erst nach der Wahl. Das habe dann äußerst ehrliche Antworten ermöglicht.

All das hat, wenn man es skeptisch betrachtet, einen Sinn: Das Buch soll als authentisch präsentiert werden. Ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen und dann noch von Wohlwollenden ist die beste Kritik, die man sich als Gegner vorstellen kann, sofern diese negativ ausfällt.

Es ist also eine gehörige Portion gesunder Zweifel geboten, wenn man sich die Schilderung durchliest. Allein – schlecht geschrieben ist es nicht. Es ist eben nicht die Geschichte eines Menschen, der scheitert, weil die Linken durch und durch verkommen wären (was ja eine viel dankbarere Geschichte ergeben würde bei Lesern, die die Linken nicht mögen), sondern der an sich selbst scheitert. Um eine peinliche Episode herauszugreifen:

das katastrophale Interview

Hillary Clinton wünschte sich ein Interview „mit Brianna“. Ihre Sprecherin, mit der sie nicht einmal direkt kommunizierte, organisierte eines mit Brianna Keilar von CNN, welche sich nicht mit kritischen Fragen zurückhielt.

Es kam nicht so heraus wie geplant. Keilar stellte sich als ­kritische, ja aus der Sicht von Clinton unverschämte Befragerin heraus: «Würden Sie ­jemanden wählen, dem Sie misstrauten?», fragte Keilar etwa, was Clinton aus der Fassung brachte: «Sie starrte sie mit Messern in den Augen an», erzählt eine Mitarbeiterin der Clinton-Kampagne. Das Interview galt als Desaster.

Gemeint war jedoch Brianna Golodryga von Yahoo! News, von der Clinton wohl eine wohlwollende Behandlung erwartete, weil deren Mann ein Freund der Clintons war. Mal von der Peinlichkeit dieses Fehlers abgesehen – und solche Klopper passieren durchaus – spricht es doch Bände, dass hier Journalisten nach Wohlwollen ausgewählt werden und man sich keine kritischen Fragen gefallen läßt. Das ist kein spezifisches Problem der Linken, sondern wird bei jedem Politiker kritisiert. Es ist außerdem ein Negativkriterium, auf das man sich über alle politischen Gräben hinweg einigen kann.

Es hat nichts mit ihrem Geschlecht zu tun

Das interessanteste Element an der Erzählung ist jedoch: Das Geschlecht spielt keine Rolle! Hillary Clintons Niederlage ist weder „aufgrund“ noch „trotz“ ihres Geschlechtes geschehen, sondern aufgrund von schweren Fehlern. Man könnte die gesamte Geschichte auch mit einem „Joe Smith“ erzählen.

Und gerade der „falschen“ Brianna wird das bescheinigt, was bei dem Gros der Journalisten während des US-Wahlkampfes schmerzlich vermisst wurde: Professionelle Distanz. So sieht es aus, wenn Frauen durch Leistung überzeugen, und es ist eben nicht zuviel verlangt und es muss nichts geschenkt werden, „weil sie eine Frau ist“.

Der Artikel wäre jedoch nicht vollständig ohne seine kritischen Kommentare. Wie viele Zeitungen moderieren ihre Kommentare stark oder haben die Kommentarfunktion ganz abgeschafft? Hier stehen zumindest sehr kritische Reaktionen. Es ist heutzutage so einfach, besser in Sachen Meinungsfreiheit zu sein als der Durchschnitt…

Aktualisierung: weitere Artikel hier im Blog, die sich mit dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen befasst haben:

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Der Name Clinton ist nicht automatisch mit Misstönen in Verbindung zu bringen…

George Clinton: We Got The Funk

Warum ich auf den 2. Deutschen Genderkongress hinweise

Kurz und knapp: 2. Deutscher Genderkongress, 13.05.2017, Nürnberg. Die Tagesordnung inklusive den Namen der Referenten erschien vor wenigen Tagen bei Genderama. Auch Alles Evolution hatte auf den Kongress hingewiesen.

Aktualisierung:: Alleine dafür, dass abends der Film „The Red Pill“ gezeigt wird, lohnt sich schon die Teilnahme. Wie konnte ich das nur vergessen zu erwähnen!

Ich ärgere mich schwarz, dass ich an dem Wochenende schon anderweitig verpflichtet bin. Warum ich dennoch einmal gesondert auf den Kongress hinweisen möchte:

Alle halbe Jahre kommt eine Diskussion im Sinne von „Was tun?“ auf. Das Programm dieses Kongress liest sich wie eine Antwort auf „Die Aktiven vs. die Blogger“, denn dort erscheinen eine ganze Reihe Leute, die einerseits aktiv sind und die andererseits bloggen.

Ich finde es geschickt, den Begriff „Gender“ durch so eine Veranstaltung zu kapern. Außerdem ist das ein hervorragender Beitrag für die Aktion „eine Brille für Schwesig„, denn hier wird ein bunter Strauß an Themen angeboten, die Jungen, Männer und Väter betreffen. Die Brille könnte in diesem Fall sogar von einer SPD-Politikern selbst überbracht werden, die im Programm aufgelistet wird – falls sie nicht vorher wieder absagt.

Jetzt zeigen sich auch die Vorteile davon, all die Hetze und Behinderungen aus der Vergangenheit überstanden zu haben: Was soll jetzt noch kommen? Insofern haut Arne Hoffmanns mit seinem Kommentar unter dem Programm genau in die richtige Kerbe.

Aktualisierung: Auch Emannzer empfiehlt die Teilnahme.

Meta

Wer dieses Blog regelmäßig liest, der weiß, dass seit einigen Monaten keine Pingbacks mehr verschickt werden. Eigen-Pings und Pingbacks von anderen Blogs sind hingegen kein Problem. Eine Anfrage beim WordPress-Support wurde sofort scheinbar ausgeblendet oder vom Administrator geschlossen. Allerdings ergab sich ein Hinweis darauf, dass Akismet irrtümlich zu stark filtert. Das würde bewirken, dass es zu Schwierigkeiten kommt – auch beim Kommentieren in anderen Blogs. Ich habe eine Anfrage an Akismet gestellt; mal sehen, was sich ergibt. Vielleicht haben andere Leute ja dasselbe Problem und nun eine Ahnung, was der Hintergrund sein könnte. So geht’s:

Solange du das Fehlverhalten beim Akismet Support nicht anzeigst, wirst du immer wieder Probleme beim Kommentieren auf WordPress Blogs oder hier im Forum haben. Die Prozedur dazu ist relativ einfach:

Akismet Kontaktformular aufrufen
Den Text „All of my comments are being marked as spam“ eingeben
Die Option I think Akismet is catching my comments by mistake anklicken
Die Formularfelder ausfüllen und fertig 🙂

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? J.B.O. kommen aus Erlangen, das ist ja quasi um die Ecke…

J.B.O.: Ein guter Tag zum Sterben

Fundstück: Wikipedia gegen Gender-Biomedizin

In meiner Kritik des Interviews mit Ulrich Kutschera hatte ich folgendes geschrieben:

Gut, bei der Wikipedia gestehe ich zu, dass Argumentieren oft tatsächlich keinen Sinn hat. Da haben schon mehrere tatsächliche Wissenschaftler bei Artikeln aus ihrem Fachgebiet das Handtuch geworfen, weil da einfach die Masse über „die Wahrheit nach Wikipedia“ abstimmen können und die Meinung eines uninformierten, aber gut vernetzten Menschen mit viel Zeit locker mehr wiegt als die eines Studierten.

Dabei habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass vor inzwischen einem Jahr das Blog Gender-Diskurs vermeldete, bei der Wikipedia sei ein Artikel über Gender-Biomedizin ohne weitere Umschweife gelöscht wurden. Dabei ging es darum, dass man in der Medizin biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau berücksichtigt – also letzten Endes das Gegenteil der Annahme akzeptiert, dass es bis auf die Geschlechtsorgane keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gäbe. (Der Vorfall wurde seinerzeit hier im Blog in den Kurznachrichten erwähnt – dort mit einer anderen Quelle.)

Der Artikel ist als PDF noch verfügbar. Wie daraus ersichtlich wird, wurden in den Einzelnachweisen unter anderem die erwähnten Bücher von Kutschera und Axel Meyer verwendet.

Dass die Wikipedia in einigen Bereichen stramm ideologisch unterwegs ist, fällt in die Kategorie „schrecklicher Verdacht„. Hier ergibt sich der von mir schon vorher erwähnte AH-Effekt („Das habe ich doch schon bei Arne Hoffmann gelesen…“). Man schaue auf das Menü der Startseite von Genderama, Stichwort „Politische Manipulation der Wikipedia“.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Ok, eine ganz fürchterliche Assoziation zum Stichwort „Medizin“…

Bon Jovi: Bad Medicine

Fundstück: Vera F. Birkenbihl: Männer – Frauen: Mehr als der sogenannte kleine Unterschied

Dieser Vortrag aus dem Jahr 2001 wurde immer wieder mal in Diskussionen erwähnt. Ich schreckte allerdings vor der Länge (2 Stunden, 18 Minuten!) zurück. Als der Westerwald-Bote bei Emannzer das Video brachte, habe ich mir endlich einmal die Zeit genommen. Erste wichtige Erkenntnis: Das kann man sich wirklich gut antun!

Der reine Vortrag dauert etwa 1,5 Stunden. Danach gibt es noch Fragen und Antwort.

Dasselbe Video ist auch früher in zwei Teilen erschienen (Teil 1, Teil 2; alternativ Teil 1 und Teil 2).

Darüber bin ich auch über ein PDF mit dem Zeitplan des Films gestoßen, das auch eine Literaturliste enthält. Deswegen spare ich mir allzu detaillierte Ausführungen zum Inhalt oder Zeitmarker, die ich sonst bei Videobesprechungen gerne bringe.

Vera F. Birkenbihl ist sympathisch, weil sie sich selbst nicht zu ernst nimmt, und deswegen kann ich ihr länger zuhören. Sie erwähnt immer wieder Quellen, vor allem Bücher, so dass der interessierte Zuhörer sein Wissen vertiefen kann. Sie erzählt gerne Witze und Anekdoten, damit es nicht zu trocken wird, kommt aber auf Kernaussagen zurück und die Frage, wie man erkannte Probleme lösen kann. Damit vereint sie die typischen Eigenschaften des guten Vortragenden.

Ihr Vortrag ist ein Rundumschlag, der viele Themen behandelt, die in der Geschlechterdebatte immer wieder vorkommen: Biologie, unterschiedliche Sicht auf die Welt und Verhalten, Initiationsrituale und „sei ein echter Mann“, Literaturzitate (z.T. etwas zotig), Hormone, Probleme von Jungen (Schule usw.), Vaterlosigkeit (in historischer Länge) und fehlende Vorbilder, Zusammenbrechen von Systemen als Selbstmordursache bei Männern, extremere Verteilung von Intelligenz bei Männern, positiver Einfluss von Frauen auf Männer, Männer brauchen Regeln, das Ehepaar Curie als Beispiel für Paare, die zusammen besser arbeiten als jeder alleine (Betonung des Nutzens der Zusammenarbeit), Wie können Männer und Frauen besser miteinander zurechtkommen?, Trance von Männern als Zeichen von Leiden, Männer brauchen Rückzugsgelegenheiten.

Interessantes ergibt sich zuhauf auch bei der Zuschauerdiskussion: die Frage nach der besseren Schule (und Schulpolitik), Warum wählen Frauen nicht Frauen? (aus der Antwort: geringeres Interesse an Macht und Status, längeres Nachtragen), Gehirnunterschiede, Wie können Väter wieder als Vorbilder hergestellt werden, wenn sie doch arbeiten müssen?, Warum sind so wenige Frauen in Führungspositionen? -> Frauen haben weniger Interesse an Machtspielen, Wie kann man einen Mann unterstützen, dem sein Regelwerk genommen wurde? -> Hinweis darauf, dass Männer Zielgruppe für Vereinfacher sind, Sie wird gefragt nach der Gleichstellungspolitik -> Frauen in Männerberufen in Pilotprojekten fünf Jahre mal ausprobieren, aber gegen Frauenquote, Kibbuzim als Gegenbeispiel für gleiche Interessen von Männern und Frauen, als Motivation für Gleichberechtigung und Weiterentwicklung die Gleichberechtigung in Science Fiction (als Hintergrund, nicht als die eigentliche Geschichte), als Beispiele: Star Trek (sie ist Fan ab Captain Picard!) und Robert A. Heinlein.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Völlig gegen das positive Bild aus dem Vortrag, aber es fiel mir aufgrund des Titels ein…

Die Ärzte: Männer und Frauen

Fundstück: Hans Teeuwen und die Meinungsfreiheit

Der Stadtmensch weist auf ein interessantes Video zum Thema Meinungsfreiheit hin (Niederländisch mit englischen Untertiteln):

Der Mann, der hier ins Kreuzverhör genommen wird und sich so wacker schlägt, heißt Hans Teeuwen. Ein wenig Hintergrund, diesmal treudoof-naiv aus der Wikipedia übernommen: Anlässlich der Enthüllung eines Monumentes in Gedenken an Theo van Gogh sang Teeuwen ein Lied, in dem er sich ausdrücklich auf die drei Moderatorinnen der Sendung „De Meiden van Halal“ bezog mit einer wenig schmeichelhaften Formulierung. Daraufhin wurde er in die einmalig stattfindende Sendung „Bimbo’s en Boerka’s“ ( 😀 ) eingeladen, aus der obiger Ausschnitt stammt. Das war übrigens im zweiten Halbjahr 2007, ist also schon einige Jahre her. Dieses Gespräch wurde später in den Niederlanden zum „TV-Moment des Jahres“ gewählt.

Dieser in aller Deutlichkeit und doch zivilisiert ausgetragene Streit ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie Meinungsfreiheit und eine gute Debatte aussehen können. Wann könnte man so etwas im deutschen Fernsehen sehen?

Teeuwen zeigt keine Zurückhaltung, wenn die drei Frauen mit ihm diskutieren. Der Witz daran ist: Gerade damit nimmt er sie als gleichberechtigte Gesprächspartner ernst. Es ist das genaue Gegenteil von „da greift jemand eine arme Frau, die ihre Meinung geäußert hat, an!“ (gemeint ist: mit Gegenargumenten), das heute fälschlicherweise so oft „beklagt“ wird.

Beachtlich auch, welche Grenze Teeuwen dann tatsächlich anerkennt: Gewalt, das gehe eben nicht. Also, von dem Mann könnten viele heute etwas lernen…

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Heute wird in den Niederlanden in den Königstag hineingefeiert… passt also ganz gut.

Guus Meeuwis: Het is een nacht

Fundstück: man in the middle kritisiert Genderkritik

Ergänzend zu den drei genderkritischen Büchern von Biologen, die ich aufgelistet hatte, erwähnte nonnen in einem Kommentar:

Es gibt sehr wohl einige Bücher, welche Beiträge von Geistes- und Naturwissenschaftlern zu dem Thema Gender enthalten.
Z.B. „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978-3-9814303-9-4 und: ( Prader, H., Hrsg.) Als Mann und Frau schuf er sie: Die Herausforderung der Gender-Ideologie. Referate der „Internationalen Theologischen Sommerakademie des Linzer Priesterkreises. Kißlegg-Immenried; Christiana/Fe-Medien, 2015

Nachdem ich gefragt hatte, ob jemand diese Bücher kennt, verwies daraufhin man in the middle (mitm) auf seine Bewertung der erstgenannten Quelle unter einem früheren Artikel bei man-tau:

Ich habe fast gleich lautende Texte gefühlte 10 Mal in den letzten 1 – 2 Jahren in diversen Foren gelesen. Das ist in erster Linie religiöse Propaganda, die sich hinter pseudowissenschaftlichen Argumenten versteckt, aber in zentralen Stellen hochgradiger Unfug ist und MR-Argumentationen diskreditiert.

Religiöse Trittbrettfahrer in der MR-Bewegung sind ein Problem, dessen Relevanz mir nicht ganz klar ist, das man aber einmal separat thematisieren sollte.

Dieses Buch ist ein gutes Beispiel. Nach einer (Jubel-) Rezension auf Amazon enthält das Buch 3 Texte:

„Gender Mainstreaming – Befreiung oder Gesinnungsterror“ (18 S.) von dem kirchlich engagierten Autor Andreas Späth

„Adam und Eva – Die unüberbrückbaren neurophysiologischen Unterschiede“ (32 S.) von Prof. Manfred Spreng

„Gender Mainstreaming oder: Lasst uns einen neuen Menschen machen“ (25 S.) Prof. Harald Seubert

Der zweite Text ist vermutlich mit diesem Papier inhaltlich identisch:

M. Spreng: Adam und Eva – Die unüberbrückbaren neurophysiologischen Unterschiede, Jahrestagung der Aktion DIE WENDE (28. – 30. März 2008), Schönblick/Schwäb. Gmünd http://www.neue-aufklaerung.de/dateien/spreng-gender.pdf

Dieses Papier listet auf den ersten 19 Seiten eine ellenlange Liste von physiologischen bzw. neurophysiologischen Unterschieden zwischen Männern und Frauen auf. Die stimmen wahrscheinlich sogar großenteils, ich habe es nur überflogen. In der Summe kommt man zum im Kern richtigen Ergebnis, daß Männer und Frauen statistisch ziemlich viele biologische Unterschiede bzw. Dispositionen aufweisen.

Auf S.19, Kap. 7. Zusammenfassung, kommt nun die abenteuerliche Schlußfolgerung, daß diese Unterschiede „weder durch Erziehung noch durch sozio-kulturelle Veränderungsbestrebungen überbrückbar … sind“ und daß man sich „auf die gute Schöpfungsordnung verlassen“ sollte. Wenn man außerdem ein „vernünftiger Mensch“ ist, dann verknüpft man die „Aussagen der Bibel“ mit den wissenschaftlichen Einzelergebnissen, und, oh Wunder, alles paßt zusammen, womit bewiesen wäre, daß die Bibel doch recht hat und Gottes Schöpfungsordnung das einzig wahre ist.

Auch die ständig wiederholte „wunder(!!)bare gegenseitige Ergänzung“ der Geschlechter operiert keineswegs zufällig mit dem religiösen Begriff Wunder. [Am Rande: dem Autor sei empfohlen, ein paar Bücher über Beziehungsprobleme und Scheidungsprozesse zu lesen.]

Geschickterweise wird man nicht sehr präzise, was denn nun Gottes Schöpfungsordnung genau vorschreibt. Beispielsweise „Das Weib sei dem Manne untertan“, wie in Epheser 5:22, http://bibeltext.com/ephesians/5-22.htm, und woanders in der Bibel ziemlich klar ausgedrückt wird? Im Zweifelsfall gilt wohl die Meinung der Schriftgelehrten.

Ich kann gut verstehen, wenn einige Frauen bei diesem haarsträubenden argumentativen Unfug vor Ärger an die Decke gehen und zu Feministen werden, bessere Werbung für den Feminismus kann ich mir kaum vorstellen.

Deshalb halte ich es für notwendig, sich klar von diesen Texten und Thesen, „Gottes Schöpfungsordnung“ sei irgendwie relevant oder als korrekt bewiesen, zu distanzieren.

Es ist ein weiterer Fall von „was in älteren Kommentaren steht, gerät in Vergessenheit“, weswegen ich diesen Text noch einmal ausdrücklich hervorholen möchte.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Also gut, noch einmal das Lied, in dem der Sänger wenig über Biologie weiß, diesmal in einer etwas aufgepeppten Remix-Version.

Sam Cooke: What a Wonderful World (Senior Citizens Mix)

Warum ich dieses Interview mit Ulrich Kutschera schauerlich finde

Via Emannzer stieß ich auf ein Interview mit Ulrich Kutschera, das kath.net unter dem Titel Meinungs-Unfreiheit und fehlende Debattenkultur veröffentlicht hat. Nun habe ich selbst ja mehrfach für Meinungsfreiheit und eine bessere Debatte plädiert – dem Titel nach sollte das also genau meine Sache sein. Ich finde das Interview allerdings schauerlich. Die wichtigste Frage ist natürlich, warum.

Stecken wir erst einmal den Rahmen sinnvoll ab: Das wird keine Bewertung der Arbeit Ulrich Kutscheras oder gar sämtlicher seiner Äußerungen sonstwo. Erst geht einzig um dieses Interview. Wir hatten in diesem Blog ja bereits eine Rezension von Ulrich Kutscheras Buch durch djadmoros.

Ferner beurteile ich unter der Annahme, dass korrekt zitiert wird. Wir wissen von anderswo, wie man hervorragend Aussagen aus dem Zusammenhang reißen kann. In diesem Fall gehe ich – bevor ich gegenteilige Informationen bekomme – davon aus, dass dies hier nicht geschehen ist, denn kath.net war ihm wohlwollend, zumindest neutral gesonnen und ich traue Ulrich Kutschera erst einmal zu, dass er solche Aussagen auch so tätigt.

Was nützt es kath.net, so ein Interview zu veröffentlichen? Es ist kompatibel mit einem christlich-konservativem Weltbild („das gute Abendland wird bedroht“). Ein Streit der Weltanschauungen wird insofern vermieden, als Atheismus gar nicht erwähnt wird.

Wenn ich ein Interview mit jemandem lese, der ein Anliegen hat, das ich eventuell sogar teile, frage ich mich: Kann ich „Neutrale“ damit überzeugen? Ist es vorzeigbar? Dieses Interview ist für die schon Bekehrten, nicht für die Zweifelnden oder Suchenden. Es ist der Name Ulrich Kutschera, der zieht – ohne ihn wäre das Interview Standardkost

Wenn ich von Ulrich Kutschera nicht schon vorher gehört hätte, würde ich ihn nach diesem Interview für ziemlich durchgeknallt oder zumindest unseriös halten. Einfacher Test dazu: Das Interview so lesen, als ob es mit „Peter Meier“ geführt worden wäre. Was glaube ich, was Peter Meier wohl für ein Typ ist, nachdem ich nur dieses Interview mit ihm kenne?

Ich kann nachvollziehen, dass ein „early investor“ gegen die Mainstream-Meinung eher jemand ist, der Lust auf Konflikt hat, der seinen Wert durch viele Gegner bemisst, wenig zu verlieren hat, und eventuell auch etwas eitel ist. Das alles würde mich also nicht wundern. Es hätte auch keinen Sinn, von Gender-Studies-Kritikern zu erwarten, dass sie perfekte oder uneigennützige Menschen sind.

Was finde ich also konkret kritisierenswert? Gehen wir das Interview mal wie ein Fehlersuchbild durch:

1. vollstände Ablehnung der Geistes- und Sozialwissenschaften
(siehe Leszeks Kritik an Kutschera)

Das kommt als Thema hier in der Blogblase immer wieder hoch. Ich halte das sowohl in der Sache als auch „strategisch gedacht“ für falsch. Man schart damit vielleicht einen harten Kern um sich, wird aber nicht breite Zustimmung für sich gewinnen können.

2. unbedingte Verknüpfung von Themen: Wer A meint, muss auch bei B zustimmen

Hier wird eine Ablehnung der Gender Studies mit einer bestimmten Einstellung in der Flüchtlingsdebatte verknüpft. Damit verringert man automatisch den Kreis der Leute, die einem zustimmen werden, denn aus A folgt noch lange nicht B.

3. Pessimismus: Die Gesellschaft geht vor die Hunde

Richtig, wenn ich Aufmerksamkeit bekommen möchte, ist es sehr effektiv, mit Zorn und Angst zu arbeiten. Wenn ich allerdings Leute mobilisieren möchte für eine längerfristige Bewegung für etwas, dann muss ich vor allem ein positives Bild verkaufen. Reine Pessimisten haben nur sehr selten die Welt verändert (Pessimisten sagen sogar: noch nie).

4. Pseudo-Weltgewandtheit

Er gibt angeblich einen Blick aus internationaler Perspektive, bedient aber Leidenssehnsucht und Untergangsstimmung in Deutschland. Ich nenne das „fear porn“ – man ergötzt sich an Horrornachrichten.

Umgekehrt scheint er eine äußerst selektive Wahrnehmung zu haben, wenn er die USA über den grünen Klee lobt, was die Streitkultur angeht. So ist doch gerade das „deplatforming“ (man läßt Liberale oder Konservative nicht an Universitäten auftreten – oder gar Komiker, wenn ihr Humor „beleidigend“ ist) dort eine grassierende intellektuelle Seuche.

Ich orientiere mich fast ausschließlich über US-News. Dort finden Sie z. B. nach Terroranschlägen sofort die korrekten Täterbeschreibungen und den Verlauf der Untat.

Das würde, wenn es so wäre, gegen die US-Medien sprechen, denn Täterbeschreibungen und den Verlauf der Tat muss die Polizei erst erstellen bzw. rekonstruieren. Wie oft hieß es nach einem Verbrechen, man habe einen Verdächtigen, welcher dann jedoch freigelassen wurde, da er sich als unschuldig erwies, oder die Spure ginge in Richtung X, was sich später als falsch herausstellte?

5. Widersprüche zur Meinungsfreiheit und Debattenkultur

Er beklagt laut und dramatisch, es gäbe es in Deutschland keine Meinungsfreiheit und gibt sich als Streiter für unbequeme Wahrheiten, knickt aber in einem konkreten Fall selbst ein:

Nachdem mir der Organisator der Studium Generale-Vortragsreihe „Evolution“ mitgeteilt hatte, dass studentische Protestaktionen zu meinem Termin geplant seien, sagte ich ab

„Mit denen diskutiere ich nicht“ ist aber keine gute Haltung, um die eigenen Ansichten zu verbreiten und zu zeigen, dass man die besseren Argumente hat. Es wäre für einen wirklich streitbaren Wissenschaftler eigentlich ein gefundenes Fressen, wenn von jeder Sachkenntnis unbeeinflusste Leute gegen einen protestieren. Die könnte man richtig schön vorführen, sie haben es ja so gewollt!

Gut, bei der Wikipedia gestehe ich zu, dass Argumentieren oft tatsächlich keinen Sinn hat.
Da haben schon mehrere tatsächliche Wissenschaftler bei Artikeln aus ihrem Fachgebiet das Handtuch geworfen, weil da einfach die Masse über „die Wahrheit nach Wikipedia“ abstimmen können und die Meinung eines uninformierten, aber gut vernetzten Menschen mit viel Zeit locker mehr wiegt als die eines Studierten.

6. biologischer Determinismus

Die wirklichen Probleme, die sich bei einem Männer-Überschuss von jungen, paarungsbereiten, zum Gebären unfähigen Variationen-Generatoren in jeder Population ergeben (Destabilisierung bis zu Kollaps), werden unter den Tisch gekehrt. (…) Ein Männerüberschuss, bezogen auf die entsprechende Alters-Kohorte, geht immer primär zu Lasten der Frauen und erhöht die Konkurrenz unter den testosterongesteuerten Herren.

Kutschera will soziale Phänomene alleine durch Biologie vorhersagen. Gut, wenn man schon Sozial- und Geisteswissenschaften vollends ablehnt, was will man auch anderes machen, als mit MINT-Fächern die Welt erklären? Eine Soziologie etwa könnte erklären, wie man mit einem „Männerüberschuss“ umgeht, unter welchen Bedingungen es friedlich bleibt, wie man trotz der daraus resultierenden Chancenlosigkeit vieler Männer beim anderen Geschlecht den Betroffenen eine sinnvolle Rolle in der Gesellschaft ermöglichen kann usw. Das wäre ein deutlich positiverer Ansatz als „die Welt geht automatisch unter“.

7. Polemik gegen Gegner

Eine Wortwahl wie „naturwissenschaftlich unterbelichtete Ideologen“ wird einige Fans erfreuen, aber Außenstehende und Unentschlossene abschrecken. Eine schlechte Methode, um die eigene Kritik auf eine breite Basis zu stellen.

Umgekehrt werden in der Formulierung die „rechten Nazi-Verbrecher“ im Deutschland der 1930/40er Jahre die rechten Nazi-Verbrecher in Anführungsstriche gesetzt, so als ob das eine Übertreibung wäre und sie nicht rechts, Nazis oder Verbrecher gewesen wären… sehr gruselig.

8. Schlechte Belege

wer nüchterne Fakten benennt, z. B. die Tatsache, dass mindestens 90 % aller Zuwanderer junge Männer aus arabisch/afrikanischen Ländern sind (s. Internet-Bilder), wird in eine „rechtsradikale Ecke“ gestellt.

„Siehe Internet-Bilder“das soll eine Quelle sein, mit der man „nüchterne Fakten“ benennt? Und das von einem Wissenschaftler!

Fazit

Beim Lesen des Interview kamen mir immer wie die zwei abgelutschten Sprüche „Schuster, bleib bei Deinen Leisten!“ und „O si tacuisses, philosophus mansuisses.“ in den Sinn. Eine Kritik an den Gender Studies aus biologischer Sicht ist höchst willkommen. Mit vielem anderen, was Ulrich Kutschera in dem Interview äußert, kann ich jedoch überhaupt nichts anfangen.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Den Klassiker von Sam Cooke, in dem der Sänger zugibt, wenig Ahnung von Biologie zu haben, hatte ich schon einmal. Hier ist eine schöne Coverversion:

The Moon Loungers: What a Wonderful World

Gastartikel: Leszeks Zitatesammlung zur Meinungsfreiheit von Linken

Es freut mich jedesmal, wenn ich durch so etwas relativ Einfaches wie Besprechen und Zitieren von Artikeln gut formulierte Kommentare provozieren kann. Leszek hat in Reaktion auf „Faschismus aus Angst vor den Nazis“ jede Menge Zitate herausgesucht. Das finde ich so gelungen, dass ich die Kommentare alle direkt untereinanderkopiere.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht mir nicht um „welche politische Meinung/Richtung ist richtig?“ oder „Wie ist die Linke zu beurteilen?“. Was Leszek hier anbietet, ist eine Kritik der Linken aus einem Weltbild innerhalb der Linken heraus – und das halte ich für eine ganz wichtige Komponente, um einen argumentativen Zangenangriff gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit zu führen.

Bei einigen der Zitate war ich verblüfft, wie klar jemand bestimmte Gedanken schon früher formuliert hat – und wie alt bestimmte Argumente pro Meinungsfreiheit bereits sind. Ein weiterer Grund, sie einmal festzuhalten, denn gerade diese historische Perspektive fehlt allzu oft. So, ab jetzt aber Leszek! 🙂

„Linke stören Vorträge von Leuten, die ihnen politisch nicht passen, sie schreien sie nieder oder wenden Gewalt an. (…) Es ist grotesk: Unter dem Vorwand, den Faschismus zu bekämpfen, wenden junge Leute Methoden an, die nichts anderes als faschistisch sind.“

Hierzu habe ich gerade ein passendes Zitat zum Wert der Meinungsfreiheit von dem frühen Kritiker jeder Form von Political Correctness Theodor W. Adorno aus einer von Adornos Vorlesungen aus dem Jahre 1968.

Vorausgegangen war, dass eine Gruppe von Studenten mit extremen Ansichten und geringer Wertschätzung für die Meinungsfreiheit (vermutlich Leninisten oder Maoisten, aber wohl eher keine Neomarxisten), die Lehrveranstaltung eines anderen Dozenten gestört hatte, den sie für politisch rechts hielten, indem sie diesen niederbrüllten und daran hinderten seine Vorlesung zu halten.

Adorno nutzte daraufhin die nächste Gelegenheit um in seiner eigenen Vorlesung, bei der einige Leute dieser studentischen Gruppe anwesend waren, den Vorfall anzusprechen, dieses Verhalten zu kritisieren und die Meinungsfreiheit zu verteidigen.

Daraufhin begannen einige Studenten aus dieser Gruppe auch bei ihm Lärm zu machen.

Adorno beharrte auf dem Prinzip der rationalen Diskussion und betonte, dass er mit den Ansichten von Jürgen Habermas (also herrschaftsfreier Diskurs auf Grundlage der zwanglosen Kraft des besseren Arguments) übereinstimme.

Theodor W. Adorno:

„Ich möchte aber doch noch ein Wort in einer akademischen Angelegenheit Ihnen sagen. Das bezieht sich auf die Vorgänge im Zusammenhang mit meinem Kollegen Stern. Ich möchte dem vorausschicken, dass Herr Stern vor Jahren mich selbst als marxistischen Literaturkritiker scharf angegriffen hat Ich möchte dem hinzufügen, dass dann Herr Stern in voller Freiwilligkeit sich für diese Angriffe bei mir entschuldigt hat (…). Ich möchte weiter sagen, dass selbstverständlich zwischen den Auffassungen von Herrn Stern und mir fundamentale Gegensätze bestehen, die völlig unverschleiert sind (…). Aber dies vorausgeschickt, finde ich doch dass die Methode dass man einem akademischen Lehrer nicht mehr die Möglichkeit gibt, ungestört seine Lehrmeinung zu vertreten und in Freiheit seine Gedanken auszudrücken, etwas ist, was mit Freiheit von Repression, mit Mündigkeit und mit Autonomie nicht zu vereinbaren ist. Und ich glaube, dass ich gerade wegen der sachlichen Differenzen, die in diesem Fall bestehen, besonders dazu legitimiert bin, Ihnen zu sagen, und (…) auch Sie darum zu bitten, dass diese Art des Kampfes in dem Kampf um die Reform der Universität und auch in dem Kampf um gesellschaftliche Veränderungen vermieden wird.
(…) ich kann unmöglich mit diesen Dingen mich identifizieren, und mein Standpunkt ist darin mit dem ganz und gar identisch, wie Habermas ihn in seinen berühmt gewordenen Thesen auch entwickelt hat (starkes Zischen). Ich glaube, ich wäre…ja, meine Damen und Herren (anhaltendes, starkes Zischen), meine Damen und Herren, es tut mir…es tut mir außerordentlich leid, aber ich glaube, dass, wenn man Ansichten, die einem aus irgendeinem Grund nicht behagen, wenn man diese Ansichten niederzischt, dass das dem Begriff der Diskussion widerspricht, und ich glaube, immerhin mir ein Recht erworben zu haben, mit Ihnen über solche Dinge zu diskutieren und nicht mich solchen Mitteln des Protests auszusetzen. Sie wissen, dass ich mich – nun weiß Gott – der Diskussion über alle diese Dinge niemals entzogen habe, ich werde mich dem auch weiter nicht entziehen, aber dann muss man wirklich auch diskutieren und darf nicht versuchen, durch bloße Bekundungen der Mißbilligung diese Dinge abzuschneiden.“

(aus: Theodor W. Adorno – Einleitung in die Soziologie, Suhrkamp, 2015, S. 257 f.)

Hier noch ein paar weitere Zitate von einigen bekannten linken (bzw. freiheitlich-sozialistischen) Autoren zum Thema Meinungsfreiheit. (Sicherlich gibt es noch viele mehr.)

Es handelt sich um Autoren aus dem Spektrum des Anarchismus und des marxistischen Rätekommunismus.
Die Zitate verdeutlichen – genau wie das Zitat von Adorno – das für die Strömungen des freiheitlichen Sozialismus eine entschiedene Bejahung der Meinungsfreiheit traditionellerweise typisch war.

Ideologisierte Anhänger der zeitgenössischen politisch korrekten postmodernen Linken dürften mit solchen Zitaten zwar leider in der Regel nicht zu erreichen sein, da sie zu anarchistischen und marxistischen Theorien meist keinen Bezug haben, aber erfahrungsgemäß lassen sich Mitglieder der autonomen Szene und der Antifa-Szene, denen zuvor der Stellenwert der Meinungsfreiheit innerhalb der traditionellen freiheitlich-sozialistischen Theorie und Praxis zu wenig bewusst war, durch solche Zitate in manchen Fällen zum Nachdenken anregen, denn in der autonomen Szene/Antifa-Szene gibt es ja auch Gruppen und Personen, die sich positiv auf anarchistische und rätekommunistische Theorien beziehen (oft ohne tiefere Kenntnisse, denn bei großen Teilen der autonomen Szene/Antifa-Szene handelt es sich um ein linke Jugendsubkultur mit geringen theoretischen und historischen Kenntnissen freiheitlich-sozialistischer Traditionen).

Des Weiteren sind solche Zitate m.E. auch manchmal geeignet, um Personen innerhalb der Linken, die alle Versuche der Einschränkung der Meinungsfreiheit zwar kritisch sehen, sich aber nicht trauen deutlich zu widersprechen und die Meinungsfreiheit zu verteidigen, Mut zu machen, dies zu tun.

Der englische aufklärerische Schriftsteller und frühe anarchistische Sozialphilosoph William Godwin (1756–1836), Gatte der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft, schrieb:

„Die beste Garantie eines glücklichen Resultats liegt in freier, unbegrenzter Diskussion.“

(aus: William Godwin – An Enquiry Concerning Political Justice and its Influence on General Virtue and Happiness (1793), 2. Bde., hg. von R.A. Preston, New York, 1926, Bd 1, S. 11)

Der Philosoph und Hauptvertreter des kollektivistischen Anarchismus Michael Bakunin (1814–1876) befürwortete:

“Unbegrenzte Freiheit jeder Art von Propaganda durch Reden, die Presse, in öffentlichen und privaten Versammlungen, ohne einen anderen Zügel für diese Freiheit als die heilsbringende natürliche Macht der öffentlichen Meinung.
(….)
Die Freiheit kann und soll sich nur durch die Freiheit verteidigen, und es ist ein gefährlicher Widersinn, sie zu beeinträchtigen unter dem durch den Schein blendenden Vorwand, sie zu beschützen (…).“

(aus: Michael Bakunin – Revolutionärer Katechismus, in: Michael Bakunin – Gesammelte Werke Band 3, Karin Kramer, 1975, S. 11)

Die Anarcho-Kommunistin, Antimilitaristin, Frauenrechtlerin und linke Nietzscheanerin Emma Goldman (1869–1940) schrieb:

„Meiner Ansicht nach sollten Rede- und Pressefreiheit bedeuten, dass ich sagen und schreiben kann, was ich möchte. Dieses Recht wird zu einer Farce, wenn es durch Verfassungsbestimmungen, Gesetzeserlässe, allmächtige Entscheidungen der Zensurstelle oder der Polizei geregelt wird. Mir ist durchaus bewusst, dass man mich vor den Folgen warnen wird, die uns erwarten, wenn wir der Meinungsäußerung und der Presse die Fesseln abnehmen. Dennoch glaube ich, dass die Heilung dieser Folgen der unbegrenzten Ausübung der Meinungsfreiheit in noch mehr freien Meinungsäußerungen bestehen wird.“

(aus: Emma Goldman – Was ich denke, in: Emma Goldman – Anarchismus & andere Essays, Unrast Verlag, 2013, S. 25)

Der Sozialphilosoph und Community-Anarchist Paul Goodman (1911–1972) schrieb:

“Das Verhältnis von Theorie und Praxis, von einer wissenschaftlichen Aussage zu ihrer praktischen Anwendung, ist eine schwierige Sache; jedoch muss die absolute Freiheit der Meinung und Presse in jedem Fall vorrangig berücksichtigt werden. Sonst kann man nicht leben und atmen.”

(aus: Paul Goodman – Das Schicksal der Bücher von Dr. Reich, in: Paul Goodman – Natur heilt, EHP Verlag, 1989, S. 105)

Der bekannte Sprachwissenschaftler und Anarcho-Syndikalist Noam Chomsky schrieb:

“If you believe in freedom of speech, you believe in freedom of speech for views you don’t like. Stalin and Hitler, for example, were dictators in favor of freedom of speech for views they liked only. If you’re in favor of freedom of speech, that means you’re in favor of freedom of speech precisely for views you despise.”

(aus: Noam Chomsky, Manufacturing Consent: Noam Chomsky and the Media, 1992)

Der Astronom, Astrophysiker und marxistische Rätekommunist Anton Pannekoek (1873–1960) schrieb:

„Es gibt Gruppen und Parteien, die behaupten im ausschließlichen Besitz der Wahrheit zu sein, und die die Arbeiter, unter Ausschluss jeder anderen Meinung, durch ihre Propaganda zu gewinnen versuchen. Durch moralischen und, wenn sie die Macht haben, auch materiellen Druck, versuchen sie, den Massen ihre Ansichten aufzuzwingen. Es sollte klar sein, dass das einseitige Lehren eines bestimmten Systems von Doktrinen nur dazu dienen kann, und tatsächlich auch dienen soll, gehorsame Anhänger zu erziehen, um damit eine alte Herrschaft aufrecht zu erhalten oder eine neue vorzubereiten. Die Selbstbefreiung der arbeitenden Klasse erfordert Selbstdenken, Selbstwissen, erfordert das Erkennen von Wahrheit und Irrtum durch eigene geistige Anstrengung.
(…)
So ist unbegrenzte Freiheit der Meinungsäußerung und der Diskussion im Kampfe der Arbeiter so nötig wie die Luft zum atmen. Vor mehr als einem Jahrhundert verteidigte Shelley, Englands größter Dichter des 19. Jahrhunderts, das Recht und die Pflicht der freien Meinungsäußerung für Jedermann gegen eine despotische Regierung.

„Der Mensch hat das Recht auf uneingeschränkte Diskussionsfreiheit.“ (…) „… es kann auch kein Gesetzesakt dieses Recht zerstören.“

Shelley ging von philosophischen Überlegungen aus, als er die natürlichen Rechte des Menschen proklamierte. Für uns ergibt sich die Proklamierung der Freiheit von Rede und Presse aus ihrer Notwendigkeit für die Befreiung der Arbeiterklasse. Die Diskussionsfreiheit zu beschränken heißt, die Arbeiter daran zu hindern, das von ihnen benötigte Wissen zu erwerben. Jede alte Despotie, jede neue Diktatur fing damit an, die Freiheit der Presse zu verfolgen und zu verbieten; jede Beschränkung dieser Freiheit ist der erste Schritt, die Arbeiter unter die Herrschaft irgendwelcher Herrscher zu bringen.

Müssen die Massen dann nicht etwa gegen die Unwahrheiten, die falschen Darstellungen, die betrügerische Propaganda ihrer Feinde beschützt werden? Ebensowenig wie in aller Erziehung ein sorgfältiges Fernhalten übler Einflüsse die Fähigkeit entwickeln kann ihnen zu widerstehen und sie zu überwinden, ebenso wenig kann die Arbeiterklasse durch geistige Vormundschaft zur Freiheit erzogen werden. Wer soll entscheiden, wenn sich die Feinde in der Maske des Freundes zeigen und wenn in dem Gegensatz der Meinungen jede Partei dazu neigt, die anderen als eine Gefahr für die Klasse zu betrachten?

Natürlich die Arbeiter selbst (…)“

(aus: Anton Pannekoek – Arbeiterräte. Texte zur sozialen Revolution, Germinal, 2008, S. 113 f. )

Nochmal Noam Chomsky zur Redefreiheit (diesmal auf deutsch und mit exakter Quellenangabe):

„Wenn man an die Redefreiheit glaubt, dann ist das eine Redefreiheit für Meinungen, die einem nicht gefallen. Goebbels war auch für die Redefreiheit – bei Ansichten, die ihm passten. Stimmt´s? Stalin genauso. Wenn Sie also für Redefreiheit eintreten, dann bedeutet das die Freiheit, eine Meinung zu äußern, die Sie widerlich finden. Andernfalls wären Sie überhaupt nicht für Redefreiheit. Zur Redefreiheit kann man nur zwei Haltungen einnehmen, und jeder trifft seine Wahl.“

(aus: Noam Chomsky – Wege zur intellektuellen Selbstverteidigung. Medien, Demokratie und die Fabrikation von Konsens, Marino, 1996, S. 184)

Und noch ein Zitat zur Redefreiheit:

Der Schriftsteller und Anarcho-Kommunist Alexander Berkman (1870-1936) schrieb:

„There is free speech for those only who voice popular ideas – ideas approved of by the powers that be. But free speech has no significance whatever unless it means freedom to express unpopular ideas. (…) But in order that we may separate the chaff from the wheat, every idea must be sure of a hearing. That is the meaning of free speech and free press: absolute freedom of expression. (…) We urge those who believe in real, unconditional freedom of speech and press to manifest their attitude by helping us in this important fight. (…) We ask our friends to cooperate with us and thus aid our determination to fight for uncensored freedom of expression.”

(aus: Alexander Berkman – Life of an Anarchist. The Alexander Berkman Reader, Seven Stories Press, 2004, S. 128)

Der norwegische Schriftsteller und Anarchist Jens Björneboe (1920 – 1976) schilderte in einem Artikel aus dem Jahre 1970 seinen Eindruck eines Mangels an Wertschätzung für die Meinungsfreiheit in Deutschland, ein Zitat:

„(…) diese Bundesrepublik muss da also Garant und Verteidiger der Geistesfreiheit sein.
Ist dieser Eindruck richtig?
Die Antwort kann sofort gegeben werden: nein, das ist schwachsinnig. Weder das deutsche Volk, noch die herrschenden Kreise in Wirtschaft und Politik sind im geringsten an Informations- und Ausdrucksfreiheit interessiert. So lange die Hochkonjunktur anhält, und das Land seine Ökonomie ausweiten und entwickeln kann, d.h. so lange es Gewerbe- und Bewegungsfreiheit hat, wird sich praktisch niemand um die Freiheit sorgen, die am unscheinbarsten ist, aber dennoch die Voraussetzung für ein einigermaßen gesichertes Rechtsleben und eine anständige Gesellschaft – um die freie Kritik und ihre Bedingungen.“

(aus: Jens Björneboe – Informations- und Ausdrucksfreiheit in West-Deutschland, in: Jens Björneboe – Wider den Bevormundermenschen. Aufsätze und Pamphlete zu Kultur und Politik, Trotzdem Verlag, 1980, S. 61)

Fundstück: Faschismus aus Angst vor den Nazis

Das Blog „Scheidende Geister“ verweist auf einen äußerst interessanten Artikel von Markus Somm in der Basler Zeitung. Nun mag die Überschrift „Die Faschisten kommen“ im ersten Augenblick etwas drastisch wirken; davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen.

Als Aufhänger dient der Auftritt von Heather Mac Donald, einer konservativen Wissenschaftlerin und Publizistin, an einer US-Uni. Wer hier öfters in der Blogblase mitliest, weiß natürlich schon, was passieren musste:

Kaum war Mac Donald auf dem Campus eingetroffen, wurde sie von der Polizei umstellt, um sie abzuschirmen, weil ein Mob von gut zweihundert Studenten sie am Reden hindern wollte. Es wurde getobt, gedroht, protestiert: «Stellt diese berüchtigte weisse Faschistin ab, die die Überlegenheit der weissen Rasse propagiert!», schrien zwanzigjährige weisse Kinder aus der oberen ­Mittelschicht.

Es lief das inzwischen übliche Programm ab: Studentenproteste, die Uni-Leitung knickte ein. Immerhin wurde die Rede nicht vollständig verhindert:

Was Mac Donald in Claremont erlebte, geschieht an Amerikas Universitäten inzwischen fast alle zwei Monate: Linke stören Vorträge von Leuten, die ihnen politisch nicht passen, sie schreien sie nieder oder wenden Gewalt an. (…) Es ist grotesk: Unter dem Vorwand, den Faschismus zu bekämpfen, wenden junge Leute Methoden an, die nichts anderes als faschistisch sind.

Damit ist der Kern des Problems wunderbar getroffen. Körperliche Gewalt gegen politische Gegner wird begrüßt. Anders als es der Artikel suggeriert, sind wir hier in Europa von solchen Zuständen nicht weit entfernt. Hier gibt es nicht nur für weltweit bekannt gewordene Ereignisse ähnlichen Applaus. Es wird auch ausgiebig die Chance genutzt, einen eigenen Beitrag zum Abbau der Zivilisation zu nutzen, indem man etwa inzwischen offen in der Zeitung Straftaten gegen politisch unliebsame Personen billigt. Und die Freiheit in der Debatte, sie war – je nach europäischem Land – keineswegs größer als die in Amerika; nur dass wir hier meistens nicht so stark auf zwei Extreme konzentriert sind.

Der Artikel wendet sich dann Jonathan Haidt und der Erforschung rechte rund linker Moral zu, was beides z.B. im Blog „Red Pill Berlin“ schon mehrmals Thema war. Die Basler Zeitung dazu:

Besonders verdienstvoll war Haidts Erkenntnis, dass beide, Linke wie Rechte, aus moralischen Motiven zu ihrer Position gelangen, (…) fest steht, beiden geht es nicht darum, den eigenen Egoismus auszuleben, sondern beiden liegt viel daran, die Welt so einzurichten und das Leben der Menschen so zu gestalten, dass es möglichst gut für alle ist.

Und das wäre ja tatsächlich mal eine Gesprächsbasis. Nicht ohne Grund habe ich sowohl Leszek als auch Lucas Schoppe zitiert, die als Linke Konservative würdigen und verteidigen. Genau das ist ein guter Lackmus-Test.

Wenn viele Linke sich heute so schwer damit tun, andere Positionen zu tolerieren, dann liegt es an diesem Missverständnis: Sie halten sich per se für moralisch gut, was sie fast zwangsläufig dazu verleitet, den politischen Gegner als schlecht anzusehen. Dass dieser genauso moralisch motiviert sein könnte, das übersehen sie gerne, umso mehr erlaubt ihnen diese Einstellung, alle Mittel anzuwenden, um einen vermeintlich moralisch so verwerflichen Gegner anzugreifen. Das macht es so gefährlich. Menschen, die sich immer für gut halten, sind das Gegenteil von jenen Leuten, die das Gute tun. Wer sich so sicher ist, dass er auf der richtigen Seite steht, verliert alle Hemmungen, sich durchzusetzen. Der Zweck heiligt die Mittel. Er wird böse, um dem Guten zum Durchbruch zu verhelfen – und merkt nicht mehr, dass er der ­Einzige ist, der böse handelt. Redefreiheit? Aber selbstverständlich, solange es dem entspricht, was gut ist – und was gut ist, wissen wir, nicht die andern.

Hier haben wir in einem einzigen Abschnitt das größte Problem für die politische und gesellschaftliche Debatte zusammengefasst. Es kann natürlich genausogut in die andere Richtung schiefgehen: Konservative, die meinen, die Linken wollten die Welt zerstören, und sich deswegen gar nicht erst anhören, was sie zu sagen haben. Ich habe das persönlich erlebt, ohne mich als besonders linken Menschen zu sehen – es reichte in diesem Fall aus, nicht konservativ zu sein (übrigens auch ein wunderbares Spiegelbild der heutigen Debatten!)…

Es mag keine neue Erkenntnis sein, was in besagtem Artikel steht, aber ich finde viele gute Gedanken so kurz und knapp ausgedrückt, dass ich ihn erwähnen wollte. Genießen wir die Freiheit und lassen wir uns nicht von Kulturpessimisten unterkriegen!

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Lebenslust und eine positive Einstellung: In diesem Lied von Pierre Attaingnant wird nur einer Flasche Wein „der Krieg erklärt“…

Tourdion

Fundstück: Oliver Kalkofe und die Knoppers-Werbung

Kalkofes Mattscheibe schätze ich seit vielen Jahren. Diesmal habe ich einen Beitrag gefunden, der mir sogar besonders gefällt:

Kalkofes Mattscheibe rekalked – Zuckerschock für Grundschüler

Es ist wirklich schön, wie man sich am Anfang über die Werbeparodie amüsieren kann, bevor einem das Lachen im Halse steckenbleibt, weil das, was Oliver Kalkofe erzählt, ganz ernst ist. Ja, ich habe sogar Mitleid mit dem von ihm gespielten fiktiven Jungen, weil das, was dargestellt wird, zwar übertrieben ist, die einzelnen Elemente aber durchaus realitätsnah sind: Die strengen Anforderungen und die entfallende Kindheit durch ein auf Leistung und Lernen optimiertes Leben…

Beim zweiten Nachdenken darüber fällt mir auf, dass Oliver Kalkofe hier mehr Mitgefühl mit einem Jungen zeigt als Plan, das „nur für Mädchen“ Geld sammelt oder Pädagogen, die den Jungs die Schuld in die Schuhe schieben für ihre Probleme in der Schule.

Aktualisierung: Um die anhaltenden Pingback-Probleme zu analysieren, hat ingwerlatte den Beitrag testweise bei sich veröffentlicht. Vielen Dank dafür! Schauen wir mal, ob der Pingback von hier aus ankommt.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Vom ersten Album von U2 namens „Boy“…

U2: I Will Follow