Wer hat Lust zu Geschlechterthemen zu bloggen?

Graublau hat gestern mitgeteilt, dass er es etwas ruhiger angehen lassen will, demnach ist gerade der perfekte Zeitpunkt für alle, die schon immer mal, evtl aber auch nur gelegentlich zu Geschlechterthemen bloggen wollten, um hier als weitere Autoren einzusteigen.

Bloggen ist ganz einfach und WordPress auch ein sehr einfaches System, wir unterstützen neue Autoren auch gerne.

Du hast Lust etwas zu schreiben, einfach mal reinzuschauen oder zu testen, ob Bloggen etwas für dich ist?

Dann melde dich in den Kommentaren!

Fundstück: Ahoi Polloi über Diversity, die Bundeswehrreform und eine Twitter-Alternative

Ahoi Polloi hat mal wieder drei schön-skurrile Beiträge. Sozusagen zum Abschied vom täglichen Bloggen meinerseits.

  1. Diversity
  2. Bundeswehr-Reform
  3. Twitter-Alternative

bisherige Erwähnungen von Ahoi Polloi:

  1. über Gewalt und Beziehungen
  2. über Fake News, die „alternative Rechte“ und Martin Schulz
  3. über Medienblockade, political correctness und Ballerspiele
  4. über Beschimpfungen, Hate Speech und den postheroischen Mann
  5. über Nazis, freie Meinungsäußerung und immer wieder Nazis
  6. Ausreden, Fake News und Rassismus
  7. prägnante Wahlanalyse
  8. Donald Trump, Politik und Medien
  9. Genderidentität, politisch korrekte Sprache und das Rederecht bei den Grünen
  10. Sexismus
  11. Modernität bei Arbeit, Gesellschaft und Moby Dick
  12. kulturelle Aneignung, rape culture und sexistische Werbung
  13. gegen mansplaining und Mikroaggressionen und für die Wahrheit
  14. das neue Sexualstrafrecht und die Unschuldsvermutung
  15. dreimal zu „hate speech“
  16. eine ganze Sammlung
  17. zu Sprache

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Wo es um die Bundeswehr geht:

Fee: Du musst zur Bundeswehr

Warum ich in Zukunft weniger bloggen werde

Vor fast 10 Monaten habe ich ein Experiment gestartet: Wie lange würde es gelingen, jeden Tag hier einen neuen Artikel im Blog zu haben? Das war vor dem Hintergrund, dass insbesondere in den Sommermonaten die Frequenz stark zurückgegangen war.

Was ich ursprünglich nur einen Monat ausprobieren wollte, um ein wenig angesammeltes Material zu verbloggen und ein wenig die Zeit zu überbrücken, bis die anderen Autoren wieder aktiver werden, hat dazu geführt, dass ich z.T. als alleiniger Blogbetreiber wahrgenommen werde. Die erhoffte Belebung der Autorenschaft blieb aus, im Gegenteil: Mark E. Smith ist inzwischen bei Man-Tau, djadmoros hat sich auf „Arbeitsurlaub“ begeben, um ein Buch zu schreiben.

Auf der einen Seite stelle ich fest, dass ich immer mehr beim Lesen hinterherhinke. Täglich schreiben und entspannt eine Reihe Blogs lesen, dafür ist meine Zeit (und vor allem meine Konzentration) zu knapp bemessen. Aber auch zu längeren Artikeln komme ich kaum noch.

Auf der anderen Seite sehe ich, dass für vielerlei Funktionen schon Blogs existieren, die den Bedarf dessen, was ich gerne hätte, gut abdecken:

Als Nachrichten-Verteiler fungiert Genderama.
Die hohe Artikelfrequenz mit vielen Kommentaren hat Alles Evolution.
Der linksliberale Anspruch mit längeren Artikeln wird durch Lucas Schoppe bei Man-Tau bedient.
Für die politischen Themen gibt es Organisationen wie MANNdat, Gleichmaß, den Väteraufbruch – und Personen, die nicht anonym bleiben, können hier mehr bewegen.

Dazu kommt, dass „einfach nur bloggen“ nicht reicht, um Verbreitung zu finden. Dazu gehörte schon immer auch woanders kommentieren. Heutzutage ist bei Twitter aktiv sein wesentlich.

Bei Youtube gibt es inzwischen einige interessante Kanäle auf Deutsch, die mit einem Video Zuschauer der Größenordnung 100.000 anziehen. Der Doktorant hatte mehrmals ein Video, nach dessen Angucken ich mir dachte: Damit ist eigentlich alles gesagt, noch dazu schön aufbereitet.

Welche Nische bleibt? Worauf habe ich selbst noch Bock?

Wie krams kommentierte:

Wenn ich mich mal kurz dazwischen drängeln darf: Ich finde gerade diesen Aspekt von Graublaus Tätigkeit sehr wertvoll. Wenn Leszek oder Crumar kein Bedürfnis haben, eigenständig Blogartikel zu verfassen (mancher bevorzugt halt die Diskussion und nicht den Monolog 😉 ), dann ist das erstmal deren Sache. Das ist allerdings, und da stimme ich Dir zu, sehr bedauerlich, weil viele interessante Beiträge im Rauschen der Kommentare bspw. bei allesevolution untergehen – ich lese dort z.B. nur noch sehr sporadisch, weil ein Großteil der Kommentare und Artikel mir zu oberflächlich sind, verpasse dann aber auch einige Perlen in der Kommentarspalte, die ich dann dank Graublau z.T. hier lesen kann. Wenn also Graublau interessanten Beiträgen eine stärker herausgehobene Plattform bereitet, ist das aus meiner Sicht ein perfektes Beispiel einer Zusammenarbeit, von der alle profitieren. Insofern, vielen Dank an Graublau, Leszek, Crumar und alle anderen.

Was ich eher anregen würde: Die Frequenz der Beiträge etwas zurückfahren. Ich hatte geschlechterallerlei immer als den etwas ruhigeren, für längere Artikel und zivilisiertere Diskussionen gedachten Gegenpart zu den unser-täglich-Junkscience-gib-uns-heute-plus-Kommentareschlacht-Seiten empfunden. Ich habe den Eindruck, die täglichen Artikel tun dem Blog unter diesem Aspekt nicht gut. Die täglichen Nachrichten deckt halt auch genderama sehr gut ab.

Dieser Kommentar ist mir in den letzten zwei Monaten im Gedächtnis geblieben. Immer mehr stellte sich bei mir das Gefühl ein: Das stimmt schon so.

Was ich mir für die Zukunft vorstelle, ist folgendes:

  1. Einsteigerblog
  2. Leszek, crumar usw. zitieren
  3. Fundstücke sammeln, um sie nicht zu verlieren
  4. Materialsammlung zu Themen, die immer wieder hochkommen
  5. ab und zu einen längeren Artikel

Dafür reichen einige Artikel pro Monat – je nach Bedarf. So soll es ab Juni weitergehen!

Aktualisierungen: Christian Schmidt startet bei Alles Evolution einen Aufruf an Leute, die Lust haben, zu bloggen. Vielen Dank! Wie konnte ich das nur vergessen? Diese Art von Werbung muss man doch spätestens alles halbe Jahr starten. Das kenne ich auch so aus anderen Kontexten.

Fiete zu diesem Artikel.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Von krams vorgeschlagen:

Maceo Parker: Gimme Some More

Fundstück: Mädchen / Jungen entwickeln Test für „Partydrogen“ – toll / entsetzlich!

Ist es nicht großartig / schrecklich? 3 Schülerinnen / 4 Studenten haben in den USA einen einfachen Test entwickelt, anhand dessen man ein Getränk darauf überprüfen können soll, ob jemand eine Partydroge (K.o.-Tropen, „Roofies“) hineingeschüttet hat. Natürlich zeigen sich die Massenmedien begeistert / entsetzt und werten die Nachricht als eindeutiges Signal für „empowering“ / „victim blaming“. Ein typischer Kommentar: „Es läßt sich nicht anders deuten – hiermit wird Frauen ein mächtiges Hilfsmittel / selbst die Schuld gegeben gegen / an Vergewaltigungen. Das ist eindeutiger Schritt vorwärts / zurück in Sachen Gleichberechtigung!“

Unabhängig von der aktuellen Meldung gehen Experten davon aus, dass noch viel zu tun ist, damit das Geschlecht einer Person keine Rolle spielt und Menschen unter gleichen Umständen alleine an ihren Taten gemessen werden.

Quellen:
High School Girls Invent An Ingenious Straw That Detects Date Rape Drugs
Controversy Over Student Nail Varnish Date Rape Drug Detector

Inspiration: Der Postillon

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Heute mal wieder ein einfacher Griff in die Titelschublade…

Good Charlotte – Girls & Boys

Kurznachrichten vom 27.05.2017

1: Serdar Somuncu findet Promi-Frauen nervig, die sich zum Feminismus bekennen, um ihren Marktwert zu steigern.

2: Don Alphonso greift noch einmal die Übergriffe in einem Tübinger Kulturzentrum auf und stellt diese in einen größeren Zusammenhang.

3: Zwei Tage nach dem Attentat von Manchester hat eine Journalistin das größte Problem unserer Gesellschaft entdeckt, nämlich mal wieder Männer, die sich in der U-Bahn breitbeinig hinsetzen (sog. „manspreading“). Und natürlich machen das Männer nicht, um bequem zu sitzen, sondern um Dominanz und Macht auszustrahlen. Ja nee, is klar. Haben ja auch ein paar Gender-„Forscher“ gesagt. Dann muss es ja stimmen.

4: Auch die Jusos Berlin nutzen den Vatertag/Christi Himmelfahrt, um Männer als „root of all evil“ hinzustellen:

vatertag

So ein wenig Aufruf zur Straftat ist auch ganz schick, wenn es um die gute Sache geht. Wo da allerdings „gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse“ zelebriert werden, wenn ein paar junge Männer sich voll laufen lassen, ist mir ziemlich unklar. Wenn junge Frauen pöbeln, wie bei Femen oder auf dem 2. Deutschen Gender-Kongress, dann ist das natürlich gerechtfertigter Protest.

5: Eine Frau hat sich mit 9 Jahren in einen Bahnhof verliebt und fühlt sich seitdem mit ihm verheiratet. Kann mir mal eben jemand sagen, welches Gender das ist? Ich hab das grad nicht parat.

6: Die Vulgäre Analyse, der Doktorant und die „Übermenschen“ Dorian und Imp diskutieren zwei feministische Artikel nämlich:

Recht spaßig gemacht, manchmal ein wenig abgleitend in pubertären Humor, aber dennoch ok und ganz lustig.

7: Noch mal ernst und tatsächlich ein wenig Off Topic, aber dennoch will ich auf den m.E. ausgewogenen Artikel von Lucas Schoppe über den islamistischen Terroranschlag in Manchester und die Verantwortung von muslimischen Mitbürgern hinweisen.

Kommentator Gereon meint dazu gleich im ersten Kommentar:

Ach Herr Schoppe.
Jetzt auch Nazi?
Willkommen im Club.

Das bringt es leider auf den Punkt. Wer sich der herrschenden Anordnung widersetzt, nämlich Ruhe bewahren, hinnehmen, Kerzen anzünden und nationale Symbole beleuchten, ansonsten aber schulterzuckend weitermachen wie bisher, wer sich erlaubt auf den Elefanten im Raum hinzuweisen, den von den „Guten“ niemand sehen will, der ist ganz schnell ein Rassist und Nazi.

 

Fundstück: Der Doktorant über den Segen der Anonymität

Der Doktorant bringt noch eine Zugabe zur Wilderer und Verlierer-Geschichte:

„Anonym gehasst“ – Dokto-Rant #6

Schöne Diskussion um Anonymität: „Warum denn anonym? Was Ihr macht, ist doch harmlos!“ – „Ja, sicher ist das harmlos und das finden wir auch, nur leider sehen das einige Leute anders und versuchen das als Hass zu brandmarken.“ Und wenn man erst einmal stummt geschaltet wurde, wird es verdammt schwierig, den Prozess wieder umzukehren. Und die Nachwirkung ist viel größer: Mache einen fertig und zig andere Leute üben erst gar nicht ihre Freiheit aus, weil sie befürchten, dass ihnen auch etwas passiert.

Dazu gehören auch die bewusst angezielten Verschiebungen in der Frage, was legal ist und was nicht bzw. die Bestrafung dessen, was nicht illegal ist, sondern nur als „moralisch anstößig“ gebrandmarkt wird.

Doxxing ist deswegen gefährlich, weil dem sozialen Druck gegen Arbeitgeber und Umfeld kein Riegel vorgeschoben werden kann (wer das versucht, bekommt seinerseits sozialen Druck). Und auch ein Unschuldiger ist sozial verbrannt (vgl. Falschbeschuldigungen).

Anonymität ist die beste Möglichkeit, auf Missstände aufmerksam zu machen, die durch sozialen Druck in der Öffentlichkeit verschwiegen werden.

Ja, sicher, wie Arne Hoffmann einmal ausführte: Mit irgendeinem seltsamen Nutzernamen ist man weniger zitierfähig. Aber auch diesem Fall läßt sich abhelfen, indem man einen halbwegs seriösen, nach einer Person klingenden Namen wählt (siehe Lucas Schoppe).

Eines der widerlegten Argumente gegen Anonymität war, dass man unter Klarnamen gesitteter miteinander reden würde. Bereits 5 Minuten Facebook-Kommentare zu lesen heilt einen für alle Zeiten von diesem Irrglauben. Man sieht aber auch anhand der Youtube-„Promis“, die immer wieder Schleichwerbung für Produkte machen, dass ein Gesicht nicht für mehr Vertrauenswürdigkeit sorgt, sondern im Gegenteil die Zuschauer einlullen kann.

Auch die Idee, dass Leute sich danebenbenehmen, weil sie anonym sind, stimmt nicht. Leute werden jede Art von Anstand über den Haufen, wenn sie meinen, dass sie richtig liegen und das das einzige ist, was zählt. Das andere wäre übrigens Ausdruck eines sehr negativen Menschenbildes, laut dem sich Menschen nicht anständig benehmen würden, wenn man sie nicht ständig im Auge behalten würde.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Da der Doktorant auch darüber redet, wie er via „guilt by association“ versucht wird zu verurteilen…

Sentenced: Guilt and Regret

Fundstück: Fefe und die Einbrecher

Fefe berichtet mal wieder Interessantes:

Die BBC erzählt, wie die deutsche Polizei eine mutmaßliche Diebesbande aus Kroatien geschnappt hat. Die Einbrecher sollen angeblich für 20% der Einbrüche in Deutschland verantwortlich sein. Die Taten würden außerdem bevorzugt von Frauen ausgeführt, weil diese, wenn sie erwischt würden, ein milderes Strafmaß bekämen.

Nun muss man, gerade wenn einem ein Bericht ins Weltbild passt, ein paar kritische Medienfilter davorschalten:

  1. Die BBC hat ein Interesse an einer möglichst dramatischen Geschichte.
  2. Die Polizei hat ein Interesse daran, ihren Erfolg so groß wie möglich darzustellen.
  3. Rechtskräftig verurteilt ist hier niemand.

Es bleibt ein Beispiel dafür, was auch unter dem Stichwort „gender prison gap“ die Runde macht: Vor dem Gesetz mögen Männer und Frauen gleich sein, in der Rechtspraxis bekommen Frauen für gleiche Vergehen im Durchschnitt geringere Strafen.

Hier würde letzten Endes nur ausgenutzt, was man unter Kenntnis der Rechtsprechung auch bei minderjährigen Delinquenten einkalkuliert. Ich denke da an Berichte über sogenannte „Ehrenmorde“, bei denen für die Tat absichtlich ein junges Familienmitglied ausgewählt wird.

Schön zu sehen, wie in dem Bericht über die Bande die Einbrecherinnen verteidigt werden: Die Frauen wurden „als Arbeiterdrohnen eingesetzt“, „hatten keine Wahl“… ich würde das bei Kindern und Jugendlichen tatsächlich als Argument durchgehen lassen, aber bei Erwachsenen fällt mir das schwer, ohne weitere Details zu kennen.

Dass Frauen nicht die besseren Menschen sind (sondern einfach nur normale Menschen), scheint schwer zu akzeptieren. Ich warte noch auf eine Pseudo-Theorie, die erklärt, was für ein deutlich schwereres Schicksal die mutmaßlichen Täterinnen hatten, etwa so:

Es gibt einen Gender Loot Gap: Für dieselbe Einbruchsarbeit bekommen Frauen 23% weniger Beute als Männer. Dazu kommt, dass ein Großteil der After-Care-Arbeit (entscheiden, wofür das Geld ausgegeben wird) nach wie vor auf ihnen hängen bleibt.

Popmusik

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popmusik? Bringen wir doch mal etwas Schönes aus Kroatien wie zum Beispiel Musik…

Jinx: Smijem se

Mutterschutz und Vaterschutz

Passend zum Muttertag hat die Zeit den neuaufgelegten Mutterschutz gefeiert. Genau genommen ist es mehr ein Schritt hin zur besseren ökonomischen Verwertbarkeit von Schwangeren und Müttern, aber ansonsten scheint das Patriarchat seit Jahrzehnten gute Arbeit bei der Unterdrückung, äh, beim Schutz von Frauen gemacht zu haben. Feminismus ist halt nicht der Kampf für die Freiheit der Frau, jedenfalls nicht wenn die gewünschte Freiheit vom gewünschten Rollenverständnis abweicht.

Daher sei am heutigen Tag nochmal daran erinnert, daß zu einem Kind Mutter und Vater gehören. Und dass Väter weiterhin bei allem rund um Mutterschutz exakt gar keine Rechte haben. Dabei wäre es doch so einfach. Ein Verbot für den Arbeitgeber, dem Vater um dem errechneten Geburtszeitraum längere und weit entfernte Dienstreisen anzuordnen. Ein, zwei Tage Sonderurlaub.

Danke für nichts, Frau Schweswig!

Fundstück: Kommentar beim Freitag zur kulturellen Aneignung

Der Artikel „Nicht gecheckt“ von Leander F. Badura beim Freitag befasst sich mit kultureller Aneignung („cultural appropriation“). Ein Kommentar von rka001 hat nicht nur für einige Besuche hier im Blog gesorgt, sondern ist in Gänze lesenswert:

Es gibt in der Linken einige Kommentatoren, die die postmoderne, intersektionale Linke sehr hart kritisieren, z.B. den Blogger Leszek, den ich hier verlinke:

Nutzt die postmoderne Political Correctness den neoliberalen ökonomischen Herrschaftseliten?

Der Kern der Kritik ist, daß die Diskurse, die innerhalb der Linken geführt werden, letzlich zur Spaltung dieser führen, und damit nur den Eliten nützt.

Ein Blogger hat etwas als „Linksflucht“ bezeichnet, was ich bei mir und vielen anderen (älteren) Linken beobachte: Eine zunehmende Entfremdung zwischen der postmodern-geprägten Linken und solchen Menschen, die in den 80gern und 90gern Links-sein mehrheitlich mit dem Kampf zwischen den Klassen assoziiert haben.

Insofern muss ich auch Dirk Ludigs [einem der Vorkommentatoren] widersprechen. Es ist völlig egal, wie man Konzepte wie cultural appropriation einmal gemeint hat. Entscheidend ist, wie sie praktisch umgesetzt werden, und welche Entwicklungen sie forcieren. Im Moment ist es doch so, daß das Ergebnis linker Identitätspolitik äquivalent zu den Ergebnissen rechter Identitätspolitik erscheint: Nämlich die Trennung kultureller Gruppen. Wir haben an amerikanischen Unis mittlerweile nach „Rassen“ getrennte Wohnbereiche und Abschlussfeiern. Wenn ich einem weisshäutigen Menschen verbiete, Dreadlocks zu tragen, sind die Gründe egal: Weil er sich der Aneignung schuldig mache, oder weil er sich „un-weiss“ verhält. In beiden Fällen vergreife ich mich an der Freiheit einzelner. Und wie jemand richtig bemerkt hat, im ersteren Falle wird kein PoC dieser Welt mehr Macht erhalten, weil ein WeisseR sich der Dreads erledigt.

Man muss auch mal sehen, daß die, die heute soviel über Privilegien reden, selber vor Privilegien kaum laufen können, siehe z.B. Frau Hengameh, die sicherlich alles ist, aber keine PoC. [gemeint ist Hengameh Yaghoobifarah]

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Kulturelle Aneignung in Form von Northern Soul!

Softcell: Tainted Love

Warum ich über WordPress, Akismet und Pingbacks schreibe

Monatelang hatte ich Ärger beim Bloggen und Diskutieren:

Aus irgendeinem Grund wurden aus diesem Blog keine Pingbacks mehr verschickt. (Das sind diese schönen Benachrichtigungen, die man bekommt, wenn ein anderes Blog auf einen Artikel von einem verlinkt.) Von außerhalb welche zu bekommen, war allerdings kein Problem.

Außerdem konnte ich in einigen Blogs keine Kommentare mehr schreiben. Sie landeten nicht etwa im Spamfilter, sondern kamen nie an. Das galt sowohl für Blogs, die bei wordpress.com betrieben werden (wie Stefanolix) als auch solche, bei denen WordPress auf einer eigenen Domäne installiert ist (wie Man-Tau).

Nachdem ich lange im Admin-Bereich des Blogs herumgesucht hatte, ob ich nicht aus versehen etwas verstellt hatte (oder jemand der anderen Autoren), versuchte ich mich schließlich an den WordPress-Support (den von wordpress.com) zu wenden. Die Anfrage wurde jedoch scheinbar sofort ausgeblendet oder vom Administrator geschlossen.

Mit anderen Worten, die Kommunikationsfähigkeit war stark eingeschränkt, ohne dass ich wusste, warum. Vor einigen Wochen bin ich dann endlich langsam auf den Trichter gekommen, wie ich die Probleme lösen konnte (die Ursache ist immer noch nicht klar):

Akismet

Akismet ist eigentlich dafür gedacht, den gröbsten Spam automatisch zu beseitigen. Es geht auch kaum ohne so etwas, denn ansonsten wären es hier im Blog z.B. Dutzende Spam-Kommentare pro Tag und nicht nur ein paar, wie mir ein Test ohne Akismet bewies, den ich vor wenigen Tagen schließlich beenden musste.

Der Pferdefuß dabei ist, dass man mit der eigenen E-Mail-Adresse auf Akismets schwarzer Liste landen kann, und dann wird man ebenfalls gnadenlos rausgefiltert. Das bewirkt auch unter anderem, dass man nicht mehr beim WordPress-Support anfragen kann bzw. alle Anfragen werden erst einmal als Spam markiert, ohne dass man versteht, was da abgeht.

Die Lösung besteht darin, sich an den Akismet-Support zu wenden. Aus dem WordPress-Support-Forum:

Solange du das Fehlverhalten beim Akismet Support nicht anzeigst, wirst du immer wieder Probleme beim Kommentieren auf WordPress Blogs oder hier im Forum haben. Die Prozedur dazu ist relativ einfach:

Akismet Kontaktformular aufrufen
Den Text „All of my comments are being marked as spam“ eingeben
Die Option I think Akismet is catching my comments by mistake anklicken
Die Formularfelder ausfüllen und fertig 🙂

Danach funktionierten auch Kommentare in oben erwähnten Blogs wieder. Außerdem konnte ich beim WordPress-Support wieder normal schreiben.

Theme umstellen

Dort wurde mir dann unter anderem empfohlen, das Theme umzustellen. Ich fand das etwas merkwürdig, denn ich hatte es meines Wissens nie geändert und Twenty Ten ist das Standard-Theme für WordPress – wenn es damit Probleme gäbe, wäre das doch längst bekannt!

Aber um alle Möglichkeiten durchzugehen, stellte ich das Blog auf Twenty Sixteen um. Und siehe da: Die Pingbacks funktionieren wieder! Wenn ich ältere Artikel bearbeite und wieder abspeichere, werden bisher nicht erzeugte Pingbacks versandt.

Beide Probleme an sich gelöst! Noch zwei Details, die es sich bei ähnlichen Problemen lohnen kann zu wissen:

Trackbacks manuell senden

Wenn die Pingbacks nicht automatisch verschickt werden, kann man sie probeweise auch manuell senden. Das sind dann sogenannte Trackbacks.

Ich musste selbst erst eine Weile suchen, wo ich das im Admin-Bereich des Blogs finde. Das geht so:

– Im alten Editor auf „Beitrag bearbeiten“
– oben ist ein weißer Reiter: „Ansicht anpassen“
– den aufklappen, dort sind einige Optionen eventuell deaktiviert
– „Trackbacks senden“ und „Diskussionen“ aktivieren

Jetzt sieht man unterhalb des Artikels die entsprechenden Optionen.

WordPress-Support

Wie gesagt, es geht um wordpress.com – das wird immer wieder verwechselt. Dabei ist zu beachten: Das deutschsprachige Forum wird von Nutzern für Nutzer gemacht. Die können erste Hinweise liefern, was bei mir auch sehr geholfen hat. Die Moderatoren im englischsprachigen Forum können allerdings z.B. auch nachsehen, ob ein Pingback irgendwo in einem anderen wordpress.com-Blog noch im Filter hängt.

Wichtiger Hinweis (nur) fürs englischsprachige Forum: Immer das Etikett „modlook“ verwenden, damit sich ein Moderator die Anfrage ansieht.

Ist das nicht alles meta?

Das Gesetz gegen „Hate Speech“ soll private Unternehmen zwingen, Inhalte zu filtern. An diesem Fall sieht man recht gut, wie schnell man durch einen zu starken Filter, der irrtümlicherweise auf Spam erkennt, wo keiner ist, stark in der Kommunikations- und Diskussionsfähigkeit behindert wird. Selbst wie man da wieder herauskommt, ist eine Frage, deren Antwort zu finden erschwert wird – durch dieselben Filter, die das Problem erst erzeugt haben.

Das ist nur ein lauer Vorgeschmack auf das, was passieren wird, wenn der Staat die Verantwortung, die mit seinem Gewaltmonopol verbunden ist, nicht nachkommt und das Problem auf die Wirtschaft verlagern will. Der Postillon bringt hier in einem Satireartikel zwischen den Zeilen mal wieder mehr seriösen Inhalt als ein großer Teil des ernstgemeinten Journalismus.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Heute ist Roger Moore gestorben… also bringe das Lied aus einem der besseren James-Bond-Filme mit ihm:

Sheena Easton: For Your Eyes Only