Ich werde ja sofort hellhörig, wenn in öffentlichen Debatten (oder, wie man im Internetzeitalter wohl ergänzen muss, in öffentlichen Debatten von hinreichender geistiger Schöpfungshöhe) tatsächlich explizit die Vokabel vom »Patriarchat« verwendet wird. Jetzt ist sie mir in einer Zeitschrift begegnet, die ich abonniert habe, nämlich in den »Blättern für deutsche und internationale Politik«, die als »politische Fachzeitschrift« gilt und dem eigenen Anspruch nach »die größte politisch-wissenschaftliche Monatszeitschrift im deutschen Sprachraum« ist, und zu deren Herausgeberkreis unter anderem linksliberale Akademiker wie Micha Brumlik, Dan Diner, Claus Leggewie und Jürgen Habermas gehören. In der aktuellen Ausgabe 1’18 findet sich ein Artikel von Rebecca Solnit mit dem Titel »Die Geschichte des Schweigens oder: Wie das Patriarchat uns mundtot macht« (online nur hinter Paywall), der ausweislich Fußnote auf ihrem jüngst erschienenen Buch »Die Mutter aller Fragen« beruht. Da nun die Frage danach, ob und inwieweit es so etwas wie ein »Patriarchat« überhaupt gibt und gegeben hat und ob es zudem sinnvoll ist, die moderne Gesellschaft als »Patriarchat« zu bezeichnen, für mich »die Mutter aller Fragen« darstellt, habe ich mich entschlossen, meiner Lektüre des Artikels einen Blogpost folgen zu lassen.
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