Kritische Nachbetrachtung zum Deutschen Genderkongress 2019

Am vergangenen langen Wochenende war ich in Begleitung in Nürnberg und habe dort am Samstag den Deutschen Genderkongress besucht. Ich habe nicht nur Lob auszusprechen, sondern auch erhebliche Kritik – aber beginnen wir mit dem Positiven.

(Editiert: Flugblatt der Gegendemo hinzugefügt)

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J. B. Peterson im ZEIT-Interview – Zusammenfassung, Analyse, Kommentar

Als erste große deutsche Zeitung, hat ausgerechnet die relativ feministische ZEIT sich die Ehre gegeben, dem äußerst einflussreichen politisch-unkorrekten kanadischen Denker Jordan B. Peterson ein Interview (Paywall) zu geben. Das Interview wird in der Schweiz stattgefunden haben, wo Peterson gerade auf Tour ist. Das Interview ist fair, ausführlich (5 Seiten) und mit gebotener Seriösität und kritischer Distanz. Auf einen Teaser und eine Einleitung, die Peterson erst einmal ins falsche Licht rücken sollen, wurde natürlich trotzdem nicht verzichtet:

„Junge Männer haben gar nichts“

Der kanadische Bestsellerautor Jordan B. Peterson ist der globale Star einer neuen Männlichkeitsbewegung. Er hält das Patriarchat für naturgegeben.

Die Überschrift soll wohl suggerieren, Peterson meine, dass junge Männer total arm dran und ausgebeutet sind, während Frauen alles hätten. Dergleichen will Peterson mit diesem Satz aber nicht zum Ausdruck bringen, sondern etwas völlig anders, was ohne Zusammenhang unverständlich ist. Ich werde unten darauf eingehen. Weiter heißt es, Peterson sei „Star einer neuen Männlichkeitsbewegung“, was dann in den Zusammenhang mit „dem Patriarchat“ gestellt wird. Das ist wörtlich nicht falsch, doch die ZEIT hantiert hier mit Begriffen, die ohne Kontext irreführend sind. Dieser Teaser mit seinen Schlagworten dient in erster Linie dazu, Peterson als einen Geschlechterkrieger vorzustellen, was jedoch eine grobe Verzerrung seines Werkes darstellt. Doch auch dazu unten mehr. Zunächst zum Einleitungstext:

Jordan B. Peterson gilt manchen als „einflussreichster Intellektueller der westlichen Welt“ („New York Times“). Sein Buch „12 Rules for Life“, das einfache Regeln für ein gelungenes Leben herleitet, wurde weltweit mehr als zweieinhalb Millionen Mal verkauft. Petersons YouTube-Kanal hat 1,8 Millionen Abonnenten, auf Twitter folgt ihm eine Million, auf einer Art Welttournee sprach er bereits vor mehr als 250.000 Menschen. Manche seiner meist männlichen Verehrer nennen sich „Hummer“, weil Peterson deren archaisches Dominanzverhalten als Beispiel für die patriarchalische menschliche Gesellschaft dient. Sein 20 Jahre altes, verrätseltes Hauptwerk über das Entstehen von Mythen und Glaubenssystemen [ZEIT meint: Maps of Meaning] fand kaum 500 Käufer – jetzt, im Zuge seines plötzlichen Erfolgs, ist es auf Deutsch erschienen („Warum wir denken, was wir denken“, mvg Verlag). Das späte zweite Leben des 56-Jährigen begann erst vor wenigen Jahren mit seinem öffentlichen Kampf gegen Political Correctness und mit teils irritierenden Thesen zum Verhältnis der Geschlechter. Für Empörung sorgte etwa sein Tweet, man werde für die Frage gekreuzigt, ob Feministinnen den Islam deshalb nicht kritisierten, weil sie sich unbewusst nach männlicher Dominanz sehnten. […]

In dieser Zusammenfassung ist immerhin nichts inhaltlich falsch; doch entscheidende Informationen fehlen hier in so auffälliger Weise, dass ich böse Absicht vermute: Peterson ist ordentlicher Professor der Toronto University und in erster Linie ist er nicht Feminismuskritiker oder überhaupt politischer Denker, sondern akademischer und klinischer Psychologe! Er beschäftigt sich mit Religion, Bibel, Literatur, Evolutionsbiologie, Ethik und Gesellschaft aus psychologischer (jungianischer) Perspektive und nur nebenbei kommt es vor, dass er die letzten Wasserstandsmeldungen zum Geschlechterkampf kommentiert. Es ist ein grundsätzliches Problem der (deutschen) Medien, dass Peterson als Wissenschaftler nicht ernst genommen wird und in erster Linie als eine Art politischer Provokateur wahrgenommen (und verunglimpft) wird, wie der nächste Satz bezeugt:

Heute ist er ein Star der Maskulinisten, die die Männlichkeit gegen die Anfeindungen des Feminismus verteidigen – und der rechtsextremen Alt-Right-Bewegung. […]

Ah ja. Was die ZEIT unter „Maskulinisten“ versteht und wie viele Jahre Höllenfeuer es laut der Redaktion nach sich zieht, wenn man Männlichkeit gegen den Feminismus verteidigt, kann man sich gut vorstellen, wenn Peterson im selben Satz erst einmal mit dem Rechtsextremismus in Verbindung gebracht wird. Vorsicht Kinder, das ist Bäh! Jeremy-Pascal, nimm sofort den Atommüll aus dem Mund!! Ob es diverse Rechtsextreme gibt, die Peterson etwas abgewinnen können, ist nicht von Interesse. Seine Zielgruppe sind sie jedenfalls nicht. Seine politische Grundhaltung ist liberal-konservativ. In seinen Vorträgen geht er regelmäßig auf die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts ein und sucht z.B. nach gemeinsamen Ursachen von Kommunismus und Faschismus. Im Interview selbst behauptet die ZEIT noch einmal, dass sein Publikum rechtsextrem ist, was Peterson zurückweist.

Aber halten wir uns nicht länger mit dem manipulativen „linksextremen“ Vorgeplänkel auf. Ich werde im folgenden wichtige Teile des langen Interviews passagenweise zitieren, ggf. zusammenfassen, analysieren und kommentieren:

 

Gleichstellungsfrage

Das erste Thema ist natürlich – wie könnte es anders sein – die ökonomische Ungleichheit von Mann und Frau. Peterson rattert routiniert herunter, was er zu Gender Pay Gap und Gender Mainstreaming zu sagen hat. Chancengleichheit ist nicht gleich Ergebnisgleichheit, weibliche Präferenz zur Kinderbetreuung und Pflege, männliche Präferenz zur Karriere und hoch bezahlten Berufen, etc… altbekannte Dinge halt, die jeder halbwegs belesene Feminismuskritiker so oder so ähnlich erklären würde und für die man eigentlich kein Interview mit Peterson machen müsste. Die ZEIT und die bürgerlich-feministische Leserschaft lassen sich das alles aber vorsichtshalber noch einmal durchkauen, um die Tatsache, dass freie Frauen eher keine Männerrolle einnehmen wollen, ganz langsam und allmählich zu verdauen. Wahrscheinlich hätte die ZEIT auch ein Interview mit Albert Einstein gemacht, um sich noch einmal erklären zu lassen, wie man eine Glühbirne … aber lassen wir das.

Dann geht Peterson kurz auf seine bedeutende Theorie von „agreeableness“ und „non-agreeableness“ ein und führt diese beiden gegensätzlichen Charaktermerkmale als Faktor für die durchschnittlich niedrigere Bezahlung von Frauen ein:

[…] Frauen sind auch konfliktscheu. Und konfliktscheue, verträgliche [„agreeable“] Menschen verdienen weniger, weil sie für sich selbst nicht so gut verhandeln.

Agreeable und non-agreeable bzw. disagreeable sagen aus, inwiefern Menschen bereit sind, Widerspruch zu leisten und ich gehe davon aus, dass er diese Begriffe im englischen Original benutzt hat. Peterson erklärt in seinen Vorträgen regelmäßig, dass agreeableness eine tendenziell weibliche Eigenschaft ist und non-agreeableness tendenziell männlich. Dies wirkt sich natürlich (unter anderem) auf den Lohnanspruch aus. Ich persönlich würde allerdings nicht sagen, dass Frauen „nicht so gut verhandeln“, sondern ich würde eher meinen, dass sie eine andere Zielsetzung haben. Sie haben ganz einfach nicht den eigenen Anspruch, möglichst viel bei einer Gehaltsverhandlung heraus zu holen, weil dies ihren sozialen Status nicht erhöht. Bei der Frage, welche Chancen Peterson dem umgekehrten Ernährermodell (Karrierefrau, Hausmann) einräumt, kommt er auf die Frage des sozialen status selbst zu sprechen:

Peterson: Ich glaube nicht, dass das funktioniert, insbesondere weil Frauen den niedrigeren Status ihrer Männer nicht tolerieren können, der damit verbunden ist.

Dies ist natürlich eine Verallgemeinerung, was die ZEIT auch prompt bemängelt. Doch diese Verallgemeinerung ist als soziologisches Modell aufzufassen und nicht als Aussage über Einzelfälle. Des weiteren sollte man bei Peterson beachten, dass er in der Regel als Psychologe über unterbewusstes Handeln spricht. Wenn er also davon redet, dass Frauen von Männern Status und Geld verlangen, dann meint er nicht unbedingt, dass sie das bewusst tun.

Männlichkeitskrise und Sexualität

Peterson soll zum Incel-Terroristen von Toronto Stellung nehmen, den er angeblich in Schutz genommen haben soll. Peterson weist das zurück und erklärt stattdessen, dass er nur versucht habe, die psychischen Beweggründe des Täters nach zu vollziehen:

Nur die Zugehörigkeit zu einer schwachsinnigen Organisation ist keine Erklärung. Ich habe gesagt, dass der junge Mann böse auf Gott war, weil die Frauen ihn zurückgewiesen hatten. […]

Um das Thema „böse auf Gott“ wird es später noch ausführlicher gehen.

ZEIT: Sie haben aber auch gesagt, dass „erzwungene Monogamie“ für [Incels] eine Lösung wäre. Das ist verstörend.

Peterson: Das ist in erster Linie ein anthropologischer Fachbegriff und bezeichnet die sozialen Normen, die langfristige monogame Beziehungen fördern. Es gibt eine starke Neigung vieler Kulturen zu erzwungener Monogamie, auch Gesetze können dies begünstigen. Ein Grund dafür ist, dass polyamore Kulturen extrem gewalttätig werden. Jeder weiß das.

Petersons Ausführungen sind hier recht plump. Soweit ich weiß, ist er der Meinung, dass eine monogame gesellschaftliche Ordnung sicher stellt, dass kein Mann zu kurz kommt und daher nicht aggressiv wird. Das mag schon sein, doch was das nun mit den Incels zu tun haben soll, bleibt schleierhaft. Dass „jeder weiß“, dass „polyamore Kulturen extrem gewalttätig werden“ ist mir neu. Die Tyranneien des 19. und 20. Jahrhunderts waren jedenfalls nicht „polyamor“ und die Gewalttätigkeit in der modernen islamischen Gesellschaft, auf die Peterson hier möglicherweise anspielt, hat mit Polyamorie nichts zu tun. Sehr schwacher Teil, doch es folgt ein stärkerer:

ZEIT: Was läuft falsch bei jungen Männern? Sie reden oft über deren Probleme.

Peterson: Das, was immer falsch lief. Warum sind sie für eine vernünftige Frau nicht attraktiv? Junge Männer haben gar nichts, keine Begabung, keine Fähigkeiten, keine Erfahrung. Sie haben Jugend und Potenzial, das ist schon was, aber …

ZEIT: Das gilt genauso auch für junge Frauen, oder?

Peterson: Keineswegs. Junge Frauen sind schön und attraktiv.

ZEIT: Junge Männer nicht?

Peterson: Das ist nicht dasselbe.

ZEIT: Warum?

Peterson: Weil Männer keine Babys haben.

ZEIT: Wie meinen Sie das?

Peterson: Männer und Frauen wählen einander auf unterschiedliche Weise. Eine wichtige Eigenschaft für die Paarungsattraktivität ist die Jugend von Frauen. Sie ist für Männer in Bezug auf Frauen viel wichtiger als umgekehrt – das gilt für alle Kulturen, denn Jugend bei Frauen wird mit Fruchtbarkeit assoziiert. Nicht bei Männern, jedenfalls kaum. Männer und Frauen wählen einander nach Intelligenz, Humor, physischer Attraktivität aus – aber es gibt eben Unterschiede.

ZEIT: Und die jungen Männer?

Peterson: Sie haben sich noch nicht etabliert, also sind viele von ihnen nicht besonders attraktiv. Frauen auf Datingsites bewerten 85 Prozent der Männer unterdurchschnittlich, bei Männern ist es fifty-fifty.

Das ist übrigens der Zusammenhang, aus dem die ZEIT die Artikelüberschrift gerissen hat. Ich denke, inhaltlich ist dem nichts weiter hinzuzufügen. Peterson führt dann weiter aus, dass sich diese Situation heute durch Digitalisierung, Pornofizierung und den „Kollaps traditioneller Heiratsstrukturen“ verschärft hat, doch dieser Teil ist dann leider wieder ziemlich vage gehalten. Er will darauf hinaus, dass die Krise junger Männer durch die traditionelle Ehe überwunden werden kann und casual sex mit Vorsicht zu genießen ist.

Außergewöhnlich interessant dabei ist, dass Sexualmoral auf dem ersten Blick etwas für Konservative, für Traditionalisten wie mich zu sein scheint. Aber gerade die radikale Linke hat einen Knoten in der Unterhose wegen der sexuellen Übergriffe. Die #MeToo-Bewegung ist überall. In 20 amerikanischen Staaten haben wir Gesetze, die die ausdrückliche Zustimmung zu Sex regeln, und es gibt sexuelle Verhaltensregeln an den Universitäten, nach denen Sie jeden kleinen Schritt in einer intimen Beziehung vorher mündlich verhandeln müssen. Das gute alte sexuelle Tabu, das wir glaubten, los zu sein, manifestiert sich bei der radikalen Linken noch stärker, und das heißt doch was.

Ja sehr richtig, das heißt sehr wohl etwas. Doch was, lässt Peterson dabei leider offen, weswegen ich hier mal eine Interpretation dieses Befundes wage: Die zeitgenössische feministische Prüderie, dieser neue Viktorianismus, entspringt in einer Verdrängung der tabuisierten („sexistischen“) erotischen Wünsche und einer Projektion dieser auf die „toxische Männlichkeit“. Diese Projektion, diese Beschämung des Gegenübers, ist für die gut-bürgerliche akademische mehr oder weniger feministische junge Generation die einzige Möglichkeit der Offenbarung des eigenen hochpeinlichen natürlichen Trieblebens (neben der Pornographie versteht sich). Gerade bei Metoo und im feministischen Sexualstrafrecht offenbart sich in diesem Sinne der starke Wunsch nach sexueller patriarchaler Unterwerfung. Die Feministinnen von heute sind zumindest von dominanter Männlichkeit offensichtlich völlig fasziniert, so viel steht fest. Man erkennt es ja schon an dem verklemmten Verhältnis des Feminismus zum Islam, das Peterson ja schon süffisant kommentiert hat (siehe oben). Und damit kommen wir zum nächsten Thema: Dem „Patriarchat“, das Jordan Peterson, ja für naturgegeben halten soll, wie die ZEIT im Teaser schon vorlaut heraus prusten musste. Doch was genau heißt das?

 

Chaos und order

Peterson: […] Soziale Hierarchien repräsentieren Ordnung – und sie sind männlich. […] Die Gesellschaft ist ein Patriarchat – das bedeutet, sie ist männlich dominiert. Das genau ist mein Punkt, es ist eine natürliche Kategorie. Die andere Frage ist: Warum steht das Weibliche für Chaos? Zunächst: Irgendetwas muss Chaos sein, denn das ist der Gegenspieler von Ordnung. Da ist aber noch mehr, denn das Weibliche ist die Natur, Mutter Natur – ein Prozess, der Reproduktion organisiert. Während menschliche Weibchen sexuell selektiv sind, sind sie die Natur. Das ist nicht nur symbolisch. Natur ist, was auswählt, das ist die darwinistische Definition. Und das sind die Frauen. […]

Um das zu verstehen, ist zunächst eine Erläuterung zu Petersons Grundbegriffen von chaos und order von Nöten. Chaos ist zunächst nichts böses oder schlechtes, sondern die unberührte Natur, die jenseits von Gut und Böse ist. Diese assoziiert Peterson mit dem weiblichen Prinzip, wie er es in dem Abschnitt erklärt. Order (also Ordnung) ist das schöpferische männliche Prinzip – die menschliche (oder auch göttliche) Ordnung. Weiblich und männlich sind hier zunächst als Symbolisierungen zu verstehen. Diese Konzepte hat sich Peterson nicht selbst ausgedacht, sondern sie aus seinen Studien zu Mythen, Bibel, Brauchtum und der analytischen Psychologie Carl Jungs entnommen bzw. abgeleitet. Sie bezeichnen, um es noch einmal zu betonen, ein Phänomen des Unterbewusstseins. Auf die konkrete menschliche (Geschlechter-)Ordnung sind diese Prinzipien nur bedingt anzuwenden. Diesbezüglich sagte Peterson einmal den netten Satz: „Männer testen Ideen, Frauen testen Männer“. Peterson erteilt allerdings einer patriarchalen sozialen Ordnung eine klare Absage (leider ohne dies zu begründen). „Das Patriarchat“, das Peterson für naturgegeben hält, wie uns die ZEIT am Anfang weismachen wollte, ist also nicht das fiese Weinstein-Hitler-Unterdrücker-Patriarchat aus der lüsternen feministischen Fieberfantasie, sondern er redet über den psychologischen Vaterarchetypus aus der analytischen Psychologie von Jung, bzw. – wie ich persönlich es nenne – das Patriarchat der Seele. Und dieses Patriarchat existiert heute wie vor 10000 Jahren. Es ist nun mal naturgegeben. Unterdrückung ist es, es zu verleugnen. Wenn Peterson nun sagt „Die Gesellschaft ist ein Patriarchat“, meint er, dass der Ursprung jeder gesellschaftlichen Ordnung dem Vaterarchetypus entspringt, wodurch jede Rebellion gegen die Ordnung eine Rebellion gegen den psychologischen Vater ist, wie im folgenden vielleicht deutlicher wird:

Peterson: Betrachten wir die symbolische Repräsentation – sagen wir Ordnung-Männlichkeit. Sie teilt sich in zwei gleich mächtige archetypische Unterkategorien, eine ist positiv, die andere negativ. Die positive ist der weise König, die negative der Tyrann. Der Tyrann allein, glauben die Radikalen, sei unsere Kultur. Aber das ist nicht nur so – man kann es fälschlicherweise so sehen, weil jede Kultur auch ein Monster ist. Die menschliche Geschichte ist vom ersten Tag an von Blut und Katastrophen gezeichnet. Jede soziale Struktur bringt auch Schreckliches hervor. Aber man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Die Radikalen kritisieren das Patriarchat nur für seine blutige und brutale Seite.

Peterson als PC-Gegner

Machen wir weiter mit etwas weniger abstrakten Themen. Wie ich ja schon angemerkt habe, krankt die mediale Peterson-Rezeption daran, ihn in erster Linie als einen politischen Provokateur o.ä. wahrzunehmen. Wenn man sich die vorangegangenen Passagen anschaut, ist das allerdings nicht verwunderlich. Seine Thesen sind unvermeidbar politisch, eben weil sie politisch-unkorrekt sind.

Peterson: […] Es ist kompliziert, weil ich vor einigen Jahren in diese politische Debatte verwickelt wurde, worüber ich nicht sehr glücklich bin, aber …

ZEIT: Sind Sie nicht?

Peterson: Nein, überhaupt nicht! Ich finde das sehr anstrengend. Die Politiker in Kanada haben damit begonnen, Dinge zu beeinflussen, in die sie sich verdammt noch mal besser nicht eingemischt hätten.

ZEIT: Sie meinen die Sprache?

Peterson: Die Regulierung der öffentlichen Rede – das ist ein großer Fehler. Ich fand das nicht akzeptabel, aber ich bin nicht erfreut, in diesen hitzigen Streit hineingezogen worden zu sein.

Und weiter unten:

ZEIT: Macht es Ihnen nicht auch große Freude, diese ganzen Linken zu provozieren?

Peterson: Nein. Nein. Es klingt abgefahren, aber ich genieße das nicht. Ich bin eher konfliktscheu. Die Folgen davon, diese Konflikte nicht auszutragen, schrecken mich aber noch mehr. Als klinischer Psychologe weiß ich, was es bedeutet, Probleme ungelöst zu lassen.

Und im weiteren Verlauf:

Eine Reihe von wissenschaftlichen Artikeln erscheint demnächst im American Psychologist, der Flaggschiffpublikation meiner Zunft, die hervorheben, was gegen Mikroagression unternommen werden muss. […]

… was aus seiner Sicht auf das Verbot von Sarkasmus, wütenden Äußerungen und Witzen hinauslaufen wird. An anderer Stelle betont er eindringlich die Wichtigkeit der freien Rede und des freien Denkens an den Universitäten, deren Grenzen Peterson ja selber regelmäßig aufgezeigt bekommt.

 

Peterson als Person

ZEIT: In Ihrem ersten Buch schreiben Sie, den archetypischen Helden charakterisiere „die Weigerung, Bedeutung für Sicherheit zu opfern“. Sind Sie das?

Peterson: Ja, definitiv.

ZEIT: Sie sind also ein Held?

Peterson: Das ist ein Ideal.

[…] Schon vor langer Zeit habe ich einen Entschluss gefasst: Ich berechne nicht die Konsequenzen dessen, was ich sage. Ich sage, was ich denke. Das ist ein ganz anderer Seinszustand. Ein fundamentales Element des Glaubens an die Macht der Wahrheit ist, dass man nicht plant. Wie bei diesem Interview. Ich bin nicht hier hereingekommen und habe gedacht: „Das will ich erreichen.“ Sondern: „Sie werden mir Fragen stellen, und ich werde Ihnen so gut antworten, wie ich nur kann.“

Diese Grundeinstellung ist meiner Meinung nach der wesentliche Grund dafür, dass er so souverän wirkt und nicht wie ein Funktionär, der sein Programm abarbeitet. Bei seinen Vorträgen hat er meist nur einen groben roten Faden, meistens schweift er lange ab und lässt sich von seinen Gedanken treiben, ohne sie groß zu steuern. Er verlässt sich in gewisser Weise darauf, von einer höheren Weisheit als der bewussten eigenen gelenkt zu werden. Bzw. wie er es formuliert:

Das Problem mit der Planung ist, dass man bestenfalls das bekommt, was man will. Sie bekommen nie das, was besser ist als das, was Sie wollen. […]

Dies lässt Petersons Vorträge zu etwas außergewöhnlichen werden, was ihn zusammen mit seinen Ratschlägen und Ermahnungen an sein Publikum bisweilen wie einen Prediger wirken lässt.

ZEIT: Und doch wirkt es, wenn man die Verehrung der Menschen sieht, als seien Sie auf dem Weg, eine Art Glaubensführer zu werden.

Peterson: Religiöse Annahmen liegen dem Weltbild aller Menschen zugrunde.

Der Begriff „religiös“, den Peterson hier verwendet ist unpräzise. Gemeint ist das archetypische Unterbewusstsein. Leider antwortet er nicht direkt auf die Frage, die darauf anspielt, dass er vielen Menschen Hoffnung, (männliches) Selbstbewusstsein und vor allem Orientierung gibt. Petersons Hauptfeind ist nämlich nicht die PC oder der Marxismus oder dergleichen, sondern eigentlich der Nihilismus, den er als Rebellion gegen Gott auffasst. Einer seiner wichtigsten Referenzen ist Friedrich Nietzsche, der bekanntlich formuliert hat, dass der moderne Mensch „Gott getötet“ hat und der sich nun den Kopf darüber zerbrach, wie diese Verbindung wieder hergestellt werden kann. Carl Jung hat Nietzsches Werk weitergeführt, indem er Gott in der menschlichen Psyche wiederfand, wenn man so will. Peterson wiederum ist, wie schon mehrfach dargestellt, in erster Linie Jungianer. Ein religiöser Führer ist er damit nicht, weil Peterson kein religiöses Dogma und keine konkrete Gottesvorstellung vermittelt und auf dem Boden der Naturwissenschaft bleibt. Auch wenn er getauft ist, ist sein Weltbild konfessionslos, aber keineswegs atheistisch und auch nicht wirklich agnostisch. Petersons Verständnis von Gott psychologisch und greift auch hin und wieder in die Mystik hinein. Seine Vorträge können daher wie Predigten wirken und sind durchaus auch dazu gedacht den Glauben an Gott, bzw. wie Peterson es häufig nennt „das Göttliche“ zu stärken bzw. zu entdecken.

[…] Ich spreche zu den Menschen über die Schwierigkeiten ihres Lebens und darüber, dass diese unvermeidbar sind. Die Vorträge sind sehr dunkel. Aber je mehr sich die Menschen den dunklen Dingen stellen, desto besser können sie sich vorstellen, sie zu überwinden. Es gibt keinen radikalen Optimismus ohne vorherigen radikalen Pessimismus. Die gesamte psychologische Literatur über die erfolgreiche Behandlung psychischer Störungen basiert auf dieser Idee.

Mit viel Leidenschaft und Energie redet Peterson in seinen Vorträgen über die Massenmorde des 20. Jahrhunderts, Psychopathen und die Hölle auf Erden, die man erfährt, wenn man sein Leben nicht in den Griff bekommt. „Catastrophy“, „pathologic“, „bitter and resentful“, „literally hell“ und weitere sind Worte die jeder auswendig mitsprechen kann, der sich ein paar der Vorträge angeschaut hat. Die hellen und schönen Seiten der Welt bzw. der Psyche, die Liebe, das Paradies, die Ausschweifung kommen dagegen eher kurz.

ZEIT: Haben Sie jemals nachts wachgelegen und sich gefragt, ob Sie die Büchse der Pandora geöffnet haben?

Peterson: Jede einzelne Nacht. Und das meine ich todernst.

Peterson ist ein eher düsterer Typ, der in tiefe menschliche Abgründe geschaut hat, aber eben daraus seine Weisheit bezieht. Er gibt gelegentlich ein Carl-Jung-Zitat zum besten, dass auch in diesen Zusammenhang passt: „Die meisten Menschen finden Gott nicht, weil sie nicht tief genug suchen.“

 

Warum Maskulismus und Feminismuskritik rechts sind

rechtsspongebob
Diese zwei Mitbürger in ihren Filterblasen sind nicht gerade für ihre Klugheit bekannt; aber eines wissen sie sicher: rechts = BÖÖÖSE!

Nach feministischer Lesart sind Maskulismus und Antifeminismus rechts. Ich meine, dass sie damit rechts.. äh recht und unrecht zugleich haben.

1. Wenn alle links sind, ist niemand links – die Relativität des politischen Standpunktes

Viele Maskulisten und Feminismuskritiker z.B. Hoffmann, Schoppe und uepsilonniks wehren sich gegen diesen Vorwurf des „Rechts-sein“ und verstehen sich selbst als Linke und zwar eben weil sie Männerrechtler sind und nicht weil sie außerdem auch noch klassische linke Ansichten haben. Mein Vorredner lionosys dazu:

Auf dieses Spiel sollten wir uns nicht einlassen und deshalb finde ich es unproduktiv, beweisen zu wollen, wie „links“ die Männerbewegung doch ist. Da folgt man nur dem Mainstream: links = progressiv und gut, rechts = stehengeblieben und falsch.

Ich sehe das genauso. Doch auch unabhängig davon könnte man sich als Männerrechtler ja einfach geschlechterpolitisch links einordnen, egal was die blöden Femis dazu sagen, oder nicht? Das Prpblem dabei: Man kann nicht einfach selber entscheiden, was „links“ und was „rechts“ ist, wie ich im folgendem ausführlich erklären werde.

Die Natur des Pluralismus

Doch was soll eingentlich diese Wissenschaft über rechts-links-Einordnungen? Viele lehnen heute diese Art der Einordnung generell ab, da sie sich nicht in politische Schubladen stecken lassen wollen; so auch Mitblogger lionosys:

Ist die Männerbewegung also links oder rechts? Ich meine, sie ist weder links noch rechts, sondern gerecht.“

Sowohl Rechte als auch Linke behaupten in aller Regel, dass sie sich für Gerechtigkeit einsetzen. Das Verständnis von Gerechtigkeit ist aber unterschiedlich, einen Konsens darüber gibt es nicht und kann es auch nicht geben. Warum? Eben weil es eine gesellschaftliche Spaltung in ein wie auch immer geartetes „links“ und ein wie auch immer geartetes „rechts“ über genau diese Frage, was Gerechtigkeit ist, gibt. Würden unter „Gerechtigkeit“ alle dasselbe verstehen, braucht es keine Demokratie und keinen Diskurs über links und rechts mehr. Das Rechts-links-Schema liegt in der Natur des Pluralismus.

Aber was heißt nun rechts und links?

Man stelle sich einen Raum vor, indem zwei Personen sitzen, die ein politisches Problem diskutieren. Der eine vertritt Standpunkt X und der andere Y. Der erste sitzt rechts im Raum und der zweite links. Dann ist Ansicht X rechts und Ansicht Y links. Das war es im Prinzip schon. Mehr Bedeutungsinhalt haben diese beiden Begriffe an sich nicht. Man kann sich also nicht aktiv rechts oder links positionieren, sondern man hat eine Meinung und ist durch diese passiv im politischen Spektrum positioniert. Streng genommen kann auch nicht eine Person als Ganzes „rechts“ oder „links“ sein, sondern die rechte oder linke Positionierung ist von der konkreten Frage abhängig. Jemand der geschlechterpolitisch in diesem Sinne rechts steht kann einwanderungspolitisch links stehen etc. De facto ist es aber regelmäßig so, dass es rechte und linke Blöcke oder Lager mit relativ einheitlichen Standpunkten gibt; was sich in der Parteienbildung manifestiert.

Aufgrund dieser Verstetigung des Lagers und der Parteienbildung hat sich die Vorstellung durchgesetzt, dass „links“ und „rechts“ einen konkreten Inhalt(Essenz), also auch eine wie auch immer geartete essenzialistische Definition haben. So z.B. Wikipedia:

„Die […] Strömungen der politischen Linken eint dabei, dass sie von der Gleichheit der Menschen ausgehen.“

und

„[Die Rechte] geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus“

Beides mag oft zutreffen, aber ich halte diese Definitionen für unbrauchbar, da „Gleichheit“ zu sehr Auslegungssache ist, wie man z.B. an der aktuellen Geschlechterdebatte gut beobachten kann. Dass die Linke sich nur all zu gerne in identitätspolitischen Unterscheidungen der Menschen übt, ist außerdem kein neuer Trend, sondern hat lange Tradition, wie im Geschichtsteil ausführlich erläutert wird (siehe unten).

Ich halte es generell für aussichtslos, semantisch völlig unpolitischen Wörtern wie links ,rechts, Norden, Süden, hinten und vorne einen festen weltanschaulichen Inhalt anzudichten. Sie bezeichnen eben (theoretisch) nichts anderes als eine Relativität, dh., man ist „links“ weil der Gegner „rechts“ ist und dieser widerum ist „rechts“, weil der Gegner links ist. Diese Begriffe sollen einfach nur zeigen, dass es zwei Seiten im politischen Diskurs gibt.

Gibt es nun einen linken Maskulismus oder Antifeminismus? Nein; denn dies folgt dem problematischen essentialistischem Verständnis von links und rechts. Progressive Maskulisten und liberale oder wertkonservative Antifeministen haben zwar unterschiedliche Ansichten, sind aber trotzdem alle rechts; ganz einfach deswegen, weil Feminismus links sitzt. Ist halt so. Na und? Ist auf der rechten Seite die Luft schlechter oder warum wollen alle links sitzen? Und was passiert, wenn alle links sitzen wollen, obwohl sie komplett konträren Lagern angehören? Dann ist die Bezeichnung „links“ nur noch ein hübsches (und teures) Label und „rechts“ nur noch ein billiger Vorwurf und kein analytischer Begriff. Und das ist genau die Situation, die wir heute haben.

Sicherlich ist es so, dass die Maskulisten, die sich als links bezeichnen, ursprünglich aus dem linken (z.B. sozialdemokratischen) Lager kommen und viele politische Positionen vertreten, die auch heute noch irgendwo links angesiedelt sind. Auch für mich selbst, als ehemaliges Mitglied der Grünen, trifft dies zu. Fakt ist aber trotzdem, dass der Feminismus (bisher noch) fest zum linken Lager gehört und zwischen den Femis und ihren Kritikern ein Graben geöffnet wurde der so breit ist, dass es unzulässig wäre, ihn zu ignorieren. Man kann nicht leugnen, dass man geschlechterpolitisch auf der anderen Seite steht, wenn man es ernst meint mit männerrechtlichen oder antifeministischen Forderungen.

Der Grundgedanke dieses Blogbeitrags ist also keineswegs zu erklären, dass Männerrechtler in Wahrheit fiese Nazitypen sind, sondern mein Anliegen ist es, die Kategorien „links“ und „rechts“ rein relativistisch, inhaltslos und damit politisch wertfrei zu betrachten und damit auch zu entmythifizieren.

2. Rechts und Links im frühen Parlamentarismus bis heute

Ein kleiner historischer Abriss der Geschichte des rechts-links-Schemas um den heutigen Diskurs über links und rechts zu verstehen und um zu sehen, wie wechselhaft „links“ und „rechts“ sind. Er spiegelt nicht immer den geschichts- und politikwissenschaftlichen Konsens wieder, sondern oft eher meine eigene Interpretation.

1789 – Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts

Da das Verständnis von „links“ und „rechts“ heute wesentlich mit dem politischen Spektrum des 20. Jahrhunderts verknüpft ist, geht man oft davon aus, dass „links“ generell was mit Sozialismus und „rechts“ generell mit z.B. Nationalismus zu tun hat. Tatsächlich stammt die rechts-links-Logik aber aus der Zeit der Französischen Revolution. Als Linke galten damals die Anhänger der Revolution, also Republikaner; einfach deswegen weil die links im Plenum der Nationalversammlung saßen, während die Monarchisten bzw. Loyalisten eben rechts saßen. Aus dieser Situation heraus bildeten sich die Bezeichnungen „rechts“ und „links“ als Überbegriffe für die zwei wichtigsten politischen Lager der Zeit.

Dieses französische Schema wurde im deutschen Vormärz übernommen, also in der Zeit der ersten nationalliberalen Bewegungen in Deutschland. Es gab zwar bis zur Revolution 1848 noch kein Parlament, in dem man „rechts“ oder „links“ hätte sitzen können; doch die politische Landschaft war mit Frankreich vergleichbar – mit einem wichtigen Unterschied: Die liberalen bzw. republikanischen Bewegungen in deutschen Ländern waren deckungsgleich mit der deutschen Nationalbewegung. Im Gegensatz zu Frankreich gab es noch keinen geeinten deutschen Nationalstaat sondern die sog. „Kleinstaaterei“; also eine Vielzahl souveräner deutscher Monarchien – die alle mehr oder weniger undemokratisch waren. Die deutschen Linken, die für Freiheit, Verfassung und Menschenrechte kämpften und die alte monarchische (bzw. restaurative) Ordnung abschütteln wollten, waren nun gleichzeitig auch die Vorkämpfer der deutschen Einheit; also Nationalisten (!). Das nationalistische Spektrum des frühen 19. JH. reichte von gemäßigten, liberalen bis hin zu Antisemiten und Franzosenhassern, die eine blutsreine germanische Nation fantasierten. Dazu der Historiker Werner Winkler:

„Der deutsche Nationalismus war von Anfang an belastet durch sein ambivalentes Verhältnis zum revolutionären Frankreich. So stand etwa Fichte im damaligen zeitgenössischen Diskurs zwar eher ‚links‘, er war eher ein Republikaner als ein Verteidiger der bestehenden Ordnung. Andererseits aber führte der Kampf gegen Napoleon dazu, dass Nationalisten wie Fichte, Arndt und Jahn Frankreich zur Bedrohung schlechthin, ja zum ‚Erbfeind‘ erklärten.“

[Winkler im Interview mit dem ZEIT-Geschichte 3/2010 S.25]

wartburgfest
Kleine Koran-Grillparty beim AfD-Ortsverein? Nicht ganz. Es handelt sich um das Wartburgfest 1817. Revolutionäre Studenten versammeln sich, halten demokratische und nationalistische Reden und verbrennen Bücher, die nicht politisch korrekt (zu konservativ oder zu jüdisch) sind. Es ist die erste linke bzw. linksradikale Großdemo der deutschen Geschichte. Doch schau mal, ist der zweite von rechts nicht Björn Höcke? Und da, der ganz linke – Mensch, ich werd verrückt, das ist doch Claudia Roth!

All dies war zusammen mit liberalen, republikanischen und demokratischen Ideen nicht nur irgendwie Teil der Linken, sondern das war die Linke an sich. Und zwar die erste politische Linke auf deutschem Boden. Einen deutschen rechten Nationalismus gab es im Vormärz noch nicht, denn die Rechten (also die konservativen Monarchisten) bekämpften die deutsche Einheit und den Gedanken der Volkssouveränität nach Kräften, um die Herrschaft der Könige und Fürsten aufrecht zu erhalten. Als die Märzrevolution dann in die Paulskirchenversammlung – dem ersten deutschen Parlament – mündete; erfolgte die Sitzordnung und Bezeichnung der Lager nach dem Schema:

Rechts: Monarchisten/Konservative

Mitte: Konstitutionelle Monarchisten

Links: Republikanische Nationalisten

Zweite Hälfte des 19. JH bis 1945

Antisemit? Ja. Aber auch rechts?

Doch warum ist Nationalismus dann heute rechts, wenn er ursprünglich links war?

Dazu wieder Winkler:

„Zu einer ausgeprägt rechten Ideologie ist der Nationalismus erst in den 1870er Jahren geworden, als die Abgrenzung vom internationalen Proletariat für das Bürgertum in den Vordergrund rückte“

[ebd.]

Spätestens als 1871 Bismarck (Im Spektrum von 1848 ein antiliberaler und antirepublikanischer Rechtsextremer) mit „Blut und Eisen“ einen autokratischen deutschen Nationalstaat unter Führung des preußischen Königs errichtete, änderte sich das rechts-links-Schema, denn die deutsche Einheit und Verfassung war nun Konsens; auch der Republikanismus der 48er war marginalisiert, da die gescheiterte Märzrevolution die freiheitlichen Ideen verblassen ließ. Das neue gesamtdeutsche Bürgertum war kaisertreu oder katholisch, aber nicht mehr liberaldemokratisch.

Das Rechts-links-Schema wurde nun durch die neu entstandene Arbeiterbewegung bestimmt. Nationalistische und loyalistische Adlige und Großbürger standen der internationalistischen Arbeiterbewegung gegenüber. D.h.: Die neue Rechte verteidigte die Einheit des Volkes und den preußischen Obrigkeitsstaat gegen den internationalen Klassenkampf der neuen Linken. Hinzu kam noch das katholische Zentrum und Reste der Nationalliberalen in der Mitte. Dieses Rechts-links-Schema blieb bis in die Weimarer Republik (1918-1933) erhalten.

In der Diktatur des Nationalsozialismus gab es kein rechts und links, weil es keinen Pluralismus gab; ähnlich ist es ab 1949 in Ostdeutschland. Hitler, aus dem Rechtsextremismus der Weimarer Republik stammend, war also ab der Gleichschaltung nicht mehr „rechts“ und aus dem gleichen Grund gab es auch in der DDR weder Rechte noch Linke.

BRD bis 2010er

Nach 1945 waren Militarismus, Autoritarismus und radikaler Nationalismus nur noch randständig. Rechts saßen nun erstmals rein bürgerliche Konservative (also keine Adligen und Militärs mehr), die einen liberaldemokratischen Rechtsstaat schufen, die Wirtschaft wieder ankurbelten, Hand in Hand mit der SPD einen Sozialstaat und feste transatlantische und europäische Beziehungen aufbauten. Die Union sozialdemokratisierte sich teilweise, ging aber entschieden gegen den Kommunismus vor. Sich als „rechts“ zu bezeichnen war nun nicht mehr en Vogue. Rechts sind die überwundenen Nationalsozialisten, aber man selbst ist nur „mitte“, „konservativ“ oder „bürgerlich“, denn das klingt nach dem nationalsozialistischen Trauma sozialverträglicher als „rechts“. Aufgrund dieser Diskursstrategie wird der Begriff „rechts“ tabuisiert.

Auf der anderen Seite formt sich in den 60er und 70er Jahren die Neue Linke: die APO (außerparlamentarische Opposition) und die Neuen Sozialen Bewegungen. Sie stehen für Sozialismus, Abrüstung und Antiimperialismus, konsequente Entnazifizierung, Ökologie, Abkehr von der Spießerkultur der 50er, eine neue Frauenrolle und sexuelle Befreiung. Links-sein erfährt eine Aufwertung: Es bedeutet nicht mehr nur grimmiger, moskauhöriger Parteisoldat oder bürgerlicher Sozi zu sein, sondern ist jetzt auch hip, intellektuell, liberal, menschlich, vielfältig und äußerst kreativ; auch wenn der politische Radikalismus bekanntlich nie komplett verdrängt wurde (siehe RAF und K-Gruppen). Ein starkes linkes Selbstbewusstsein entsteht, das im krassen Gegensatz zur Blassheit der konservativen Elite steht. Agenda und Werte der 68er gehen um die Jahrtausendwende in die deutsche Mehrheitsgesellschaft über.

1990 fällt durch den Zusammenbruch des Ostblocks der Kommunismus als Feind der Konservativen weg. Die soziale Marktwirtschaft wird Konsens und „Linkssein“ entkoppelt sich vom Sozialismus. Eine traditionelle Arbeiterklasse gibt es in der Dienstleistungsgesellschaft des späten 20. Jahrhunderts ohnehin nicht mehr. Die fortschreitende Europäisierung und Globalisierung machen den Nationalismus bedeutungslos. Dies alles führt dazu, dass es in den 2000ern kein klares rechts-links-Schema mehr gibt. Stattdessen breiten sich die Phänomene der Post-Politik („alternativlos“) und Politikverdrossenheit aus, deren Erklärung mir hier zu weit geht. Zusätzlich breiten sich von den Universitäten ausgehend der Feminismus der dritten Welle und Antirassismus aus, die die politische Linke erneuern. Weil die konservative „Mitte“ (die ja immer noch nicht „rechts“ sein möchte) dem nichts brauchbares entgegensetzt, gehen sie fließend in den den politischen Mainstream über. Die Herkunft dieser neuen Ideen ist aber zweifelsfrei das Lager der Neuen Linken.

Zum „Einheitsbrei“ der Mitte aus Union und SPD gibt es daher nur eine schwache Opposition von links. Die Linken sind selber in einer Identitätskrise, da sie nun zum einen selber in den Mainstream aufgegangen sind und zum anderen weil klassische sozialistische Ideen moralisch bankrott sind. Die in den 60er Jahren geformte Neue Linke droht unbrauchbar zu werden. Doch sie profiliert sich neu. Ab den 90er Jahren rückte das Problem der Ausländerfeindlichkeit und der Neonazi-Szene verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit; insbesondere in Ostdeutschland. Die Linke; fernab davon, für die Lage der jungen oft proletarischen Männer der rechtsextremen Szene Lösungen anzubieten, entdeckt den Neonazi als neuen Erzfeind und konzentriert sich wie nie zuvor auf den Antirassismus. Sie versucht ferner ihre linke Identität dadurch zu retten, dass sie sich im Feminismus und anderen Formen von Political Correctness versteigt. Als sich in den 2010ern die Neue Rechte als EU- und einwanderungskritische Bewegung bildet, fürchtet die etablierte Linke um ihre Diskurshoheit und ruft zum Kreuzzug „gegen rechts“.

3. Der identitätspolitische Kampf „gegen rechts“ – Der undemokratische Kult um ein Tabuwort

gegenrechts
Omas, Rock und Heiko Maas (also alle relevanten Vertreter der Gesellschaft) sind gegen alles, was recht äh.. rechts ist – also auch gegen Männerrechte und Feminismuskritik.

„Gegen rechts“ – was soll das heißen? Wer oder was ist dieser „rechts“, was ist so schlimm an ihm und warum gibt es nicht auch Kampagnen „gegen links“ und „gegen mitte“ ? Natürlich kann man gerne gegen eine beliebige rechte Position sein, aber dann nenne man diese doch bitte beim Namen und erkläre warum man sie ablehnt; anstatt dass man einfach in einem Akt kollektiver Selbstvergewisserung klar stellt, dass man irgendwie gegen rechts ist. Dieses Bekenntnis ist keine Argumentation sondern reine identitäre Abgrenzung im Sinne eines Lagerdenkens. Die „gegen-rechts“-Kampagnen sind nur deshalb möglich, weil es aufgrund einer linken Diskurshoheit in dieser Gesellschaft möglich ist, mit einem komplett unspezifischen Schlagwort, das ultimativ alles bezeichnet, wogegen Linke sein könnten ein Feindbild beschwören kann; vor dem sich das ganze feige Bürgertum wie ein Kind fürchtet: Den Rechten schlechthin – den herrschsüchtigen, brutalen, autoritären General, Führer, Vater. Und alles, was nun rechts ist, d.h. alles was sich klar von der heute vorherrschenden mitte-links-Agenda abgrenzt, kann nun mit diesem Feindbild belegt werden. Die Rechten denken sich, dass es sie nicht betrifft, schließlich sind sie ja „liberal“ oder „mitte“ oder dergleichen aber doch um Gottes Willen nicht r… r… rechts. Sie leisten also aus Angst vor der Diffamierung keinen Widerspruch und lassen die Linken gewinnen.

ludendorff
Eine Gruppe Männerrechtler, wie sie sich Feministen vorstellen. Man erkennt sie leicht an dem Phallussymbol auf dem Kopf (Bekenntnis zum Patriarchat), den griesgrämigen Gesichtern (Hass) und daran, dass sie grundsätzlich sehr schwarz-weiß abgebildet werden. So oder so ähnlich ist auch das Feindbild vom „Rechten“, das viele Bürger haben, die zwar gegen den mitte-links-Mainstream sind, aber trotzdem um Gottes Willen nicht „rechts“ sein wollen.

So ist auch erklärbar, warum liberale, sozialdemokratische oder progressive Feminismuskritiker bzw. Männerrechtler sich nicht als „rechts“ bezeichnen lassen wollen. Sie verstehen, dass Feministen sie mit Nazismus und AfD in Verbindung bringen wollen, was nichts anderes als eine bewusste Diffamierung ist. Gleichzeitig haben sie genauso wie die Linken ein Feindbild vom bösen Rechten im Kopf, das wesentlich durch die radikalen nationalistischen Kräfte aus der deutschen Geschichte bestimmt ist. Ich kann daher ihre Positionierung als „links“ gut verstehen doch besser wäre es wenn sie das alberne und seinem Wesen nach antipluralistische „anti-rechts“-Tabu brechen und sagen: „Natürlich stehe ich geschlechterpolitisch rechts. Wo sollte ich sonst stehen, wenn links und mitte Ignoranz, Autoritarismus und Prüderie herrschen?“

4. Versuch einer Prognose

Da, wie gezeigt wurde, das rechts-links-Schema großen Schwankungen unterliegt, ist nicht gesagt, dass Maskulismus/Antifeminismus für immer rechts bleiben müssen. Ich prognostiziere, dass die geschlechterpolitische Diskurshoheit des Feminismus in den kommenden Jahren zusammenbricht. In FDP, Union, SPD und AfD wird man sich verstärkt der Männerbewegung zuwenden. Dies hätte zwei Effekte: Erstens würde die Männerbewegung dadurch in verschiedenen Lagern (rechts, links und mitte) anschlussfähig und zweitens wird sie sich politisch ausdifferenzieren in die wertkonservativen, liberalen und sozialdemokratischen Strömungen; die dann rechts, mitte und links sitzen werden.

Der Feminismus hingegen könnte, wenn er nicht völlig bedeutungslos wird, auch bei den Rechtskonservativen eine neue Karriere machen. Wie z.B. Lukas Schoppe dargestellt hat, ist feministische Ideologie dort theoretisch sehr anschlussfähig. Die ganze neumodische Frauenschützerei entspringt meiner Meinung nach eh unbewusstem und stark pervertierten Patriarchalismus. Des Weiteren hat auch der rechte antiislamische Feminismus gute Zukunftsaussichten. Die Geschichte ist noch nicht geschrieben, aber gegenwärtig muss man als Feminismuskritiker nun mal den rechten Platz einnehmen, auch wenn da Leute sitzen, die man nicht leiden kann. Aber sitzen auf der anderen Seite Bessere? Saßen da je Bessere? Sofern ich mich rechts gesinne …äh.. recht entsinne, eher nicht. Es hat daher überhaupt keinen Sinn, darauf zu beharren, dass man „links“ sei.

Um noch ein bisschen rechts-links-Verwirrung zu stiften: Ein schöner sozialistischer Schlager aus der DDR. Den würden Linke heute nicht mehr in Mund nehmen, kommt „Nation“ drin vor.

Sind Männeranliegen links oder rechts?

Der Beitrag Warum Maskulinismus nicht rechts ist des Blogs uepsilonniks geht auf die übliche Diffamierung der Männerrechtsbewegung als „rechts“ und „nazi“ ein und begründet dann, warum Maskulismus eben nicht „rechts“ ist. Ich hatte unterhalb des Beitrags schon einen kurzen Kommentar abgegeben, möchte aber nochmals auf diese Thematik eingehen.

Ist die Männerbewegung also links oder rechts? Ich meine, sie ist weder links noch rechts, sondern gerecht. Denn darum geht es: Gerechtigkeit, unabhängig davon, unter welchem anderen Begriff diese auch daherkommt. Auch bei der Frauenbewegung ging es übrigens um eine gerechte (Gleich-)Behandlung und es ist bei ihrem Pendant eben nicht anders.

Weder die Bewertung einer Sache/Situation als ungerecht, noch das Verlangen, eine Ungerechtigkeit beseitigt wissen zu wollen, ist an eine politische Strömung gebunden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Menschen unterschiedlichster politischer Couleur für dieselbe Sache streiten. Man kann zwar einwerfen, dass dies dann aus unterschiedlichen Beweggründen geschen kann, dies sehe ich aber speziell bei der Männerbewegung nicht. Es geht konkret darum, dass auch Männern Gerechtigkeit widerfährt (insbesondere bei Familienrechtsfragen oder Benachteiligungen, die wiederum aus einer übertriebenen Frauenförderung wie z.B. Quoten resultieren).

Es sind die Gegner der Männerrechtsbewegung, die diesbezüglich gerne ein Bild von unzulässigen Beweggründen konstruieren, nämlich den Beweggründen des Machtanspruchs, der Vorreiterrolle und des Wiederherstellens alter Positionen.

Nur deshalb gelingt das Spiel mit den Diffamierungen als „rechts“ und „nazi“ vordergründig auch so gut. Was ist im übertragenen Sinne schon „älter“ als das Gedankengut der 30er und 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts? Es sind Assoziationen, mit denen die Gegener zu überzeugen versuchen: Wer was für die Männer tut, will frühere Zustände zurück. Wer frühere Zustände will, ist konservativ. Wer konservativ ist, ist rechts. Wer rechts ist, ist nazi.

Auf dieses Spiel sollten wir uns nicht einlassen und deshalb finde ich es unproduktiv, beweisen zu wollen, wie „links“ die Männerbewegung doch ist. Da folgt man nur dem Mainstream: links = progressiv und gut, rechts = stehengeblieben und falsch.

Denn das sind ebenfalls die falschen Argumente für die Männerbewegung. Die Männerbewegung muss sich nicht über die politische Zugehörigkeit rechtfertigen, sondern über den Nachweis, dass bestimmte Ungerechtigkeiten vorhanden sind und die Notwendigkeit, dass diese geändert gehören.

Warum die „Männerbewegung“ nichts erreicht

Geht ein Mann auf die Straße und demonstriert gegen Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen, die Männern widerfahren? Nein, er geht zur Arbeit, um Geld für die Familie zu verdienen und seine Karriere nicht durch zwielichtige Aktionen („ich muss mal zur Männerdemo, brauche kurzfristig einen Tag Urlaub“) zu gefährden.

Ja, richtig, er kennt ein paar Fälle, wo Kumpels und Kollegen Probleme haben. Durch Scheidung, durch den Kampf ums Kind, durch hohe Unterhaltszahlungen. Aber es droht keine Gefahr, schließlich ist seine Familie intakt, die Ehe funktionert. Es ist derzeit nicht vorstellbar, dass sich das Ändern könnte.

Und was sollte er überhaupt der eigenen Frau erzählen, wohin er geht, falls er doch zur Demo ginge? Dass er jetzt dafür eintritt, dass es mehr Gerechtigkeit geben soll im Trennungsfall? Das würde ja bedeuten, dass er ihre Möglichkeiten als Frau beschneiden will! Er müsste erstmal glaubwürdig klar machen, dass er das quasi aus Solidaritätsgründen tut und er selbst nicht glaubt, je in eine solche Verlegenheit zu kommen. Nein, nein, sie lieben sich doch. Sich für so etwas engagieren wäre ja die Unterstellung, dass er davon ausginge, die Liebste würde sich in eine Furie verwandeln, wenn …

Und im Scheidungsfall ihrer besten Freundin ist es ja auch gerechtfertigt, dass er blutet. Hat er sie doch betrogen, das Schwein, wie sie immer sagt. Wo hingegen sie immer ihren netten Kollegen Meyer bemitleidet, dem seine Ex ja so übel mitspielt. Und so eine wird sie ja nicht werden, falls … dafür kennt man sich doch viel zu gut.

Überhaupt, „Männerbewegung“ … das klingt schon schw … ähhh … verweichlicht. Männer, die im Rudel Schutz suchen müssen und fordern, dass etwas für sie geändert wird. Männer, die es alleine nicht gebacken bekommen. Die die Härten des Lebens nicht ohne Beistand aushalten können.

Und „Maskulinisten“? Das sind doch die verschrobenen Leute in komischen Klamotten, meist auch etwas Nazi (sagen jedenfalls die Zeitungen) und oft auch ohne Frau – warum wohl?


 

Und so stellen sich Männer selbst ein Bein. Der dem Mann innewohnende Wettbewerbsgedanke hindert sie daran, sich zu solidarisieren. Jeder ist sich selbst der nächste, Betroffene kämpfen alleine vor den Gerichten. Jeder sieht zu, dass er selbst gut über die Runden kommt, sollen die anderen schauen, wo sie bleiben. Nur der Fitteste gewinnt.

Es den Frauen gleich zu tun, die protestierten, macht die Männerbewegung unausgesprochen zu einer weibischen Kopie. So etwas tun Männer nicht. So einen Mann will Frau auch nicht. Das paßt alles nicht ins Bild.

Warum sollten also Politiker und Parteien sich für Männer engagieren, die sich mit der Situation abfinden und gar nicht aufbegehren? Offensichtlich ist es dann nicht wahlentscheidend, wie Parteien zu den Anliegen von Männern stehen. Dagegen könnte es als frauenfeindlich und rückwärtsgewandt gesehen werden, wenn sie es trotzdem tun. Und das kostet garantiert weibliche Wählerstimmen.

Männer, wir werden nicht weiterkommen, wenn wir uns nicht zuerst aus unseren Gedankenfallen befreien. Und dann geht es darum, vehement einzufordern, was der Geschlechtergerechtigkeit auch aus Sicht der Männer zuwiderläuft.

 

 

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