Ist es nicht großartig / schrecklich? 3 Schülerinnen / 4 Studenten haben in den USA einen einfachen Test entwickelt, anhand dessen man ein Getränk darauf überprüfen können soll, ob jemand eine Partydroge (K.o.-Tropen, „Roofies“) hineingeschüttet hat. Natürlich zeigen sich die Massenmedien begeistert / entsetzt und werten die Nachricht als eindeutiges Signal für „empowering“ / „victim blaming“. Ein typischer Kommentar: „Es läßt sich nicht anders deuten – hiermit wird Frauen ein mächtiges Hilfsmittel / selbst die Schuld gegeben gegen / an Vergewaltigungen. Das ist eindeutiger Schritt vorwärts / zurück in Sachen Gleichberechtigung!“
Unabhängig von der aktuellen Meldung gehen Experten davon aus, dass noch viel zu tun ist, damit das Geschlecht einer Person keine Rolle spielt und Menschen unter gleichen Umständen alleine an ihren Taten gemessen werden.
Dann erfuhr ich von Kekistan. „Kekistani“ ist eine erfundene Ethnie, die die Angabe „Jedi“ als Religion bei der Volkszählung an Skurrilität übertrifft. Der spezielle Unsinn bei der Bevölkerungserfassung in Großbritannien ist, dass es für die Angabe „Ethnie“ angeblich keinerlei objektive Kriterien gibt, sprich: Jeder darf das selbst definieren, wie er mag, und bei hinreichend vielen Nennungen wird eine Angabe irgendwann relevant. Das lädt ein zu einer Trollerei auf hohem Niveau.
Die Kekistani sind eine selbstdefinierte Ethnie. Wenn immer wahr ist, was jeder von sich selbst behauptet, wie kann dann jemand sagen, das sei Quatsch? Tja, so sieht die Welt aus, wenn „ich identifiziere mich als“ und „ich fühle so“ die entscheidenden Kriterien sind!
Eine der absurdesten Konsequenzen: Das kann plötzlich Förderwürdigkeit in Diversity-Programmen erzeugen, denn als Kekistani ist man in Großbritannien Mitglied einer Minderheit – im Gegensatz zum Feindbild weißer Mann, versteht sich.
Aber es kommt noch besser: „Trollen ist Teil der kekistanischen Kultur, darf also nicht unterdrückt werden.“ Nebenbei wird auch noch das hirnverbrannte Konzept der kulturellen Aneignung („cultural appropriation“) abgefrühstückt: Jetzt kann man beliebig herumtrollen und dasselbe auch noch anderen (also Nicht-Kekistani) verbieten.
Selbst ist der Mann, äh, irgendwas!
Und da kam mir doch die Idee, auch die Liste der Gender ad absurdum zu führen, indem ich sie um einige Einträge erweitere:
erratogender: es ist immer ein anderes Gender, als Du annimmst
voldemortgender: das Gender, dessen Name nicht genannt werden darf
paradoxogender: es ist und es ist nicht
sui-genere-gender: ein Gender, das kein Gender ist
loriot-liberal-gender: ein Gender, für das Gender nicht nur Gender ist
sine-explicatione-gender: das Gender, das auf keinen Fall erklärt werden darf
Zu den korrekten Pronomen, die ja eine eigene Liste bilden: Die zusätzlichen Pronomen werden in einer Mischung aus Klingonisch und Elbisch geschrieben (beide nicht Teil von Unicode) und verwenden in der Aussprache Plosive (wie im Georgischen) sowie Klicklaute aus afrikanischen Sprachen. So, und wehe, das spricht jetzt einer falsch aus oder schreibt es anders, als es sich gehört!
Weitere Vorschläge gerne in den Kommentaren!
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Tja, der Titel kommt mir auch in den Sinn, wenn ich mir Gender- und Pronomenlisten anschaue…
Burr ist gerade Vater geworden und ätzt gegen all die Bedenkenträger – insbesondere andere Eltern – die ständig vom Kinderkriegen wie von einem schweren Schicksalsschlag schwadronieren.
Bill Burr On Being A New Dad
Das ist tatsächlich mal eine völlig andere Sichtweise. Fünf Jahre zuvor hatte er bereits darüber abgelästert, wie Oprah Winfrey Mutter sein als „den schwierigsten Job der Welt“ bezeichnet hatte. Er selbst sah die Formulierung „the most difficult job in the world“ als Speichelleckerei an (gerade von Männern gegenüber Frauen) und völlig realitätsfern angesichts etwa der Arbeit von Kohlekumpels.
Bill Burr über Mütter (Bill Burr on Motherhood)
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? In einem anderen Clip hatte sich Bill Burr auch noch über Madonnas Opferverhalten lustig gemacht, gleichzeitig ihr cleveres Marketing anerkannt und als erstes Borderline erwähnt und gesungen.
Es steht für eine Vielzahl gewillkürter Identitäten und testet den Grundsatz, das jede gewählte Identität akzeptiert werden muss, indem dieser ins groteske übersteigert wird
Der Originaltext, schön vorgelesen:
I sexually identify as an Attack Tyronecopter.
Ein wenig Hintergrund (schönes Foto einer Schwarzen, die offensichtlich helisexuell ist, am Ende!)
What is I sexually identify as an attack helicopter? The meaning and origin of the meme
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Da hilft nur noch…
Ich habe über viele Videos der Marke „America First, [other country name] Second“ schmunzeln können. Außerhalb der Sammlung auf everysecondcounts.eu gibt es noch Regionen oder Fantasie-Welten.
Da sollen Gesetze her gegen Fake News, weil diese so schrecklich und gefährlich sind – aber gegen Donald Trump sind sie natürlich in Ordnung. Auch die angebliche Verbindung zum KKK wird wiederverwertet, dabei war das eine Behauptung, die noch aus dem Wahlkampf stammt, aber bei näherer Betrachtung überhaupt keinen Sinn ergibt. Illegal mitgeschnittene Aussagen, die ebenfalls aus Wahlkampfkalkül endlos wiederholt wurden, sind inzwischen zitierfähiges Allgemeingut.
Während die Videos tatsächlich interessante Fakten über viele Länder beinhalten, so enthalten viele auch den Klassiker, bei Männern Anspielungen auf die Größe gewisser Körperteile zu haben (bei Frauen wird eher „die ist hässlich“ verwendet, was genauso einfallslos ist). Auf dem moralisch hohen Ross kann man, wenn man solche Videos vorbehaltlos billigt, also nicht sitzen. Das muss man ja auch nicht; es ist vielmehr viel gewonnen, sich vor Augen zu halten, wie einfach gegen die „richtigen“ Leute Dinge gebilligt werden, welche angeblich „grundsätzlich“ nicht in Ordnung sein sollen.
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Ich kriege das Lied nicht mehr aus dem Kopf…
Bei der Diskussion um die Frauenquote wird häufig das Argument angeführt, dass die Quote immer nur für Positionen an der Spitze angezielt, sich hingegen niemand für eine Quote bei der Müllabfuhr oder Kanalreinigung einsetzen würde. Doch es geht auch anders! Bei der Suche nach weiteren Sketchen, in denen Max Giermann verschiedene Personen à la Klaus Kinski darstellt, bin ich auf einen anderen Beitrag aus derselben ZDF-Serie gestoßen, der viel Empörungspotential besitzt:
Sketch History: Frauenquote bei den Folterknechten
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Jetzt ist auch noch George Michael gestorben… während ein Großteil der westlichen Welt in der Vorweihnachtszeit mit „Last Christmas“ gequält wird, sei daran erinnert, dass er folgendes politische Lied als Single veröffentlicht hat:
Es gibt drei Beiträge von Ahoi Polloi, auf die ich schon länger einmal gemeinsam hinweisen wollte. Der erste ist noch ein wenig harmlos, der zweite wirkt im Kontrast zum dritten noch stärker und den letzten fand ich seit Monaten immer wieder akuell.
Wir wissen ja längst: Alles ist sexistisch. Zuletzt wurde das traditionelle Schneeräumen als sexistisch erkannt (Erfolg der gendergerechten Lösung hingegen: Schneechaos in Stockholm).
Schon vor einiger Zeit bin ich via Genderama auf eine Anita-Sarkeesian-Parodie aufmerksam geworden, die ich bei der Gelegenheit hervorkramen möchte. Dabei kommen dieselben hohlen Argumente, derselbe nörgelnde Ton, dieselbe Hexenprozessbeweislogik wie im Orignal zur Anwendung. Damit bleibt nichts dem Zufall überlassen, damit das Ergebnis denn auch nicht überraschend lautet: Hygieneprodukte wie Toilettenpapier, Wattestäbchen und Seife sind sexistisch.
Toilet Paper Is Sexist!
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Die Autorin des Videos ist inzwischen auf einem anderen Kanal namens „Dead on Wednesdays“ aktiv. Zu diesem Wochentag fällt mir folgendes Lied ein:
Über den Aufwachen-Podcast 159 bin ich auf einen Sketch von Saturday Night Live aufmerksam geworden. Er fasst in 2:10 Minuten die wesentlichen Themen aus diesem Monat zusammen:
Saturday Night Live: The Bubble
Bezüglich des erwähnten Aufwachen-Podcasts: Ebenfalls empfehlenswert finde ich zitierte Interview-Ausschnitte mit Hans Joas. Er spricht über den Umgang mit anderen Meinungen, dass man mit Leuten reden soll usw. – absolut spannend, dass mal so deutlich zu hören!
Meta
Vier Monate jeden Tag mindestens einen Artikel im Blog – vielen Dank an alle anderen Autoren! Spätestens Ende Dezember werde ich persönlich eine Pause einlegen, die bis mindestens Anfang Januar dauern wird. Aber dann geht es hoffentlich wieder weiter. Wir nehmen übrigens gerne Gastartikel, egal, aus welcher weltanschaulichen Richtung!
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Und da sage noch einer, Blasen wären immer schlecht… wenn ich da an alte Computerspiel-Zeiten denke!