In den letzten 40 Jahren haben Frauen in der Berufswelt große Fortschritte gemacht. Die Zahl der Frauen in Führungspositionen ist stark gestiegen und Deutschland, Dänemark, Norwegen, Argentinien, Brasilien, Südkorea und einige andere Länder werden zur Zeit von Frauen regiert. Doch obwohl Frauen mehr kommerziellen Erfolg und mehr Macht haben als je zuvor ist das subjektive Wohlbefinden von Frauen in der westlichen Welt während diesem Zeitraum beständig gesunken, sowohl absolut als auch relativ zu Männern.
Woran liegt das? Ich möchte hier die These vertreten, dass die Hauptschuld hierfür beim Feminismus liegt. In anderen Worten, der Feminismus schadet Frauen erheblich, vielleicht sogar mehr als Männern.
Zunächst ist zu sagen, dass die Annahme, mehr Spitzenpositionen würden zu mehr Glück und Zufriedenheit führen, zu kurz gedacht ist. Was dabei vernachlässigt wird, ist dass man diese Positionen nicht geschenkt bekommt. Um Bundeskanzlerin oder Geschäftsführerin eines Großunternehmens zu werden, muss man viele Jahre harter Arbeit investieren. Für Familie, Hobbys oder Entspannung bleibt da nicht viel Zeit übrig. Solche Positionen erreicht man nur unter Erbringung erheblicher Opfer. Wenn also mehr Frauen diese Entbehrungen auf sich nehmen um außergewöhnliche berufliche Erfolge zu erzielen, dann gibt es a priori keinen guten Grund deswegen von einem gestiegenen weiblichen Wohlbefinden auszugehen. Gleiches gilt mit Abstrichen auch für normale berufliche Karrieren.
Von Seiten des Feminismus werden diese Schattenseiten vom Streben nach beruflichem Erfolg aber häufig unterschlagen. Es wird einfach davon ausgegangen dass es Männer besser haben und dass deswegen mehr Frauen das tun sollten was früher Männern vorbehalten war. Also weg vom Dasein als Hausfrau oder teilzeitarbeitende Zweitverdienerin und hin zur Karrierefrau. Das Problem dabei war nur: die meisten Frauen wollten nicht. Die meisten Frauen wollten sich lieber um Haushalt und Kinder kümmern anstatt sich auf Erwerbsarbeit zu fokussieren.
Blöde Frauen! Natürlich konnten die Feministen das nicht einfach akzeptieren. All diese rückschrittlichen Hausfrauen hatten natürlich nur patriarchalische Rollenbilder verinnerlicht und wussten daher nicht was gut für sie war. Oder sie wurden von ihren Ehemännern unterdrückt. Oder der Arbeitsmarkt diskriminierte sie. Wie dem auch sei, es musste etwas daran geändert werden. Und so bekamen wir Förderprogramme für Frauen, Frauenbeauftragte, staatlich finanzierte Kitas, Antidiskriminierungsgesetze, Quotenregelungen und ähnliches.
Alles mit dem Ziel, mehr Frauen dazu zu bewegen ihre Karriere in den Vordergrund zu stellen. Gleichzeitig wurde dadurch das Hausfrauendasein immer weiter abgewertet. Frauen wurde eingeredet, sie könnten alles haben: Karriere, Liebe, Kinder, Hobbys, alles unter einen Hut. Und wem dazu die Stunden im Tag zu kurz waren, der machte offensichtlich etwas falsch.
Bei all dem wurden die eigentlichen Präferenzen von Frauen ignoriert. Feministen nahmen sich einfach die Freiheit heraus, für alle Frauen zu sprechen und so zu tun als ob ihre Vorlieben mit denen von Frauen identisch wären. Sie nahmen einfach an es besser zu wissen als all die ungebildeten Frauen die keine Kurse in Gender Studies besucht hatten. Und vor allem wollten sie nicht wahrhaben, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Wenn Frauen mehr Wert auf Familie und weniger auf Karriere legten als Männer, dann konnte das natürlich nur das Resultat von Unterdrückung und patriarchalischen Rollenbildern sein.
Tatsächlich bestehen diese Unterschiede aber weiter, allen Förderungs- und Umerziehungsmaßnahmen zum Trotz. Frauen legen deutlich weniger Wert auf beruflichen Erfolg als Männer. Wenn man also Frauen dazu drängt, von ihren eigentlichen Präferenzen abzuweichen, dann sollte man sich nicht wundern dass dies das Wohlbefinden von Frauen reduziert.
Der Feminismus lebt von echten oder eingebildeten Ungerechtigkeiten gegen Frauen und versucht daher immer neue Argumente dafür zu finden, dass Frauen benachteiligt werden. Daher redet er Frauen ein, es gebe eine Epidemie von häuslicher Gewalt und Vergewaltigung (natürlich immer nur gegen Frauen), weitverbreitete Lohndiskriminierung, eine gläserne Decke die beruflichen Aufstieg blockiert, sie würden von Männern zu Sexualobjekten degradiert, es gäbe eine Vergewaltigungskultur und ähnlichen Nonsens. Frauen die daran glauben werden sich deswegen höchstwahrscheinlich schlechter fühlen als Frauen denen so etwas nicht eingeredet wurde.
Auch führt derartiger Glaube zu einem schlechten Verhältnis zu Männern. Anstelle des mehr oder weniger harmonischen und symbiotischen Verhältnis der Geschlechter welches in der Vergangenheit vorherrschte, gibt es nun ein antagonistisches Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Oft wird auch ein „Krieg der Geschlechter“ beschworen in dem sich die Männer als Ganzes den Frauen als Ganzes feindselig gegenüberstehen. Natürlich gibt es und gab es nie einen solchen Krieg. Die bloße Vorstellung ist absurd in einer Welt, in der die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung heterosexuell ist und im Schnitt die Hälfte der Verwandten die eine Person hat vom anderen Geschlecht sind. Doch absurd oder nicht, wer sich als Teil eines Kriegs gegen Männer sieht wird kaum ein gutes Verhältnis zu männlichen Mitmenschen entwickeln können oder wollen.
Frauen wird eingeredet, sie seien die ewigen Opfer die in einer Gesellschaft leben die ihnen feindlich gesinnt ist und sie könnten sich nicht aus eigener Kraft aus dieser Opferrolle befreien. So rechtfertigt der Feminismus seine Existenz und schadet damit gerade den Menschen denen er vorgibt zu helfen.