Rettet eure Söhne, Die „Zwangsehen“ greifen an!

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Amerikanisches Propagandaplakat aus dem Ersten Weltkrieg

Arne Hoffmann (Genderama) berichtete gestern darüber, dass laut einer UNICEF-Studie weltweit „über 100 Millionen Jungen zwangsverheiratet“ werden. Arne Hoffmann ging es wahrscheinlich in erster Linie darum, darauf hinzuweisen, dass im medialen Diskurs endlich mal erwähnt wird, dass nicht nur Mädchen zwangsverheiratet werden und dieses Anliegen teile ich auch. Die Meldung ist aber nichts desto Trotz falsch. Die UNICEF-Studie ist unnötige Skandalisierung und der verlinkte WELT-Bericht darüber macht es noch schlimmer. Auch wenn dieser Alarmismus hier ausnahmsweise auch mal Jungen „zu Gute“ kommen soll und nicht, wie sonst immer, nur Mädchen, sollte man das nicht unter den Tisch fallen lassen.

Kurz zusammengefasst liegen zwei wesentliche Fehler vor:

  1. Die WELT gibt die Pressemitteilung von UNICEF-Studie falsch wieder, wenn sie von 115 Millionen männlichen „zwangsverheirateten“ spricht, UNICEF jedoch nur von 115 Millionen Bräutigamen, die als „Kinder“ verheiratet wurden. Das ist durchaus ein Unterschied.
  2. Die Definition von „Kinderehen“, die UNICEF verwendet, ist haarsträubend falsch, weil UNICEF offensichtlich alle Ehen, die unter 18 Jahren geschlossen wurden als „Kinderehen“ abqualifiziert.

Die Folge ist ein doppelt falscher Artikel der WELT, dem gemäß alle Ehen unter 18 automatisch „Zwangsehen“ seien, wovon dann 115 Millionen Jungen betroffen seien (und ca. sechs Mal so viele Mädchen). Das ist eine schwere Beleidigung von Millionen legitim geschlossener Ehen weltweit. Arne Hoffmann hat diese reißerischen Fake News leider unkritisch übernommen, was hoffentlich nur eine Unachtsamkeit war. Ich habe Arne einen längeren Leserbrief dazu geschrieben, doch er hat ihn leider nicht veröffentlicht, vielleicht weil er zu lang ist, vielleicht aber auch weil er zu kontrovers ist. Daher schreibe ich hier meine Kritik hier nochmal als Blogartikel:

In der Pressemitteilung von Unicef, in der die Studie vorgestellt wird (die Studie selbst habe ich nicht gelesen, weil sie nicht online ist) heißt es folgendermaßen:

“ KINDEREHEN: 115 MILLIONEN KINDER-BRÄUTIGAME

[…] Danach wurden schätzungsweise 115 Millionen Jungen weltweit vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, jeder fünfte von ihnen (23 Millionen) war bei seiner Hochzeit noch nicht einmal 15 Jahre alt.“

Sprich: Unicef definiert allen Ernstes sämtliche Eheschließungen unter 18 Jahren als „Kinderehe“. 17-Jährige sind aber keine Kinder, weder in Afrika noch in Indien, noch in Westeuropa. Selbst in Deutschland und anderen westlichen Ländern ist die Eheschließung unter 18 Jahren u.U. erlaubt und warum zum Teufel auch nicht?? [Anmerk.: Seit 2017 ist das veraltet. Danke an ‚krams‘ für den Hinweis] Eine Ehe von 16 oder 17-Jährigen pauschal als „Kinderehe“ zu bezeichnen, ist völlig vermessen.
Ganz ähnlich verhält es sich – und hier mag ich eine sehr unorthodoxe Meinung haben – auch mit unter 15-Jährigen. Im Westen werden 14-Jährige in gewisser Weise noch als Kinder angesehen und eine Eheschließung mit 14 ist hierzulande aus guten Gründen völlig unüblich. Das liegt aber meines Erachtens an der unterschiedlichen Erziehung und an der Kultur und keineswegs daran, dass 14-Jährige grundsätzlich unfähig wären, verantwortungsbewusst zu handeln. In Deutschland beginnt die Strafmündigkeit, wie auch die Sexualmündigkeit, mit 14 Jahren! Das deutsche Recht traut also diesen „Kindern“ (nach Unicef-Definition) eine gewisse Selbstverantwortung und Reife zu und das ist auch richtig so. Nichts anderes tun arabische, lateinamerikanische, afrikanische oder asiatische Eltern, die für ihre „minderjährigen“ Söhne und Töchter Ehen arrangieren. Man kann sich nun natürlich über den Sinn und Unsinn arrangierter Ehen streiten, doch darum ging es in der Studie nicht und arrangierte Ehen werden übrigens auch genauso zwischen „Volljährigen“ geschlossen.

Ich würde davon abraten, 14-Jährige oder gar 17-Jährige pauschal für zu jung zum Heiraten zu erklären, während auf der anderen Seite durch die magische Zahl 18 auf wundersame Weise alles in Ordnung ist. Woanders können junge Menschen wesentlich frühreifer sein, während andererseits selbst so mancher 20-Jährige noch zu verantwortungslos zum Heiraten ist. Zahlen sind Schall und Rauch. Abgesehen davon ist es in Gesellschaften, in denen früh geheiratet wird üblich, dass Verwandte die jungen Eheleute unterstützen. Sie sind noch nicht komplett selbstverantwortlich für die eigene Familie. Eine solche familiäre Unterstützung ist jedoch in unserer Kultur generell weniger üblich, was unter anderem ein Grund dafür ist, dass hier spät geheiratet wird.

Das kann man gerne anders sehen als ich, aber man sollte sich schon damit abfinden können, dass außerhalb des Westens 14-Jährige oder gar 17-Jährige nicht pauschal als „Kinder“ abgestempelt werden, so wie es das „Kinderhilfswerk“ UNICEF von oben herab aus dem New-Yorker Elfenbeinturm tut, um seine Zielgruppe zu erhöhen und skandalträchtigere Zahlen verbreiten zu können, mit denen gutmeinenden Bürgern der Ablassgroschen effizienter aus der Tasche gequengelt werden kann.

Den Moralfuror, die Vorverurteilung und diesen unterschwelligen kolonialistischen Umerziehungswahn, den UNICEF hier offenbart, finde ich schon schlimm genug, doch die WELT schafft es in dem bei Genderama verlinkten WELT-Artikel, sogar noch einen oben drauf zu setzen:

„Nicht nur Mädchen, auch Jungen werden oft gegen ihren Willen früh in Ehen gezwungen: Laut einer Schätzung des Kinderhilfswerks wurden weltweit über 100 Millionen Jungen verheiratet, obwohl sie zum Teil noch nicht einmal 15 Jahre alt waren“

Die Pressemitteilung von UNICEF spricht gar nicht davon, dass irgendjemand in die Ehe gezwungen wird. Doch schon im ersten Satz schafft es der WELT-Redakteur, die vermeintlichen „Kinderehen“ auch noch mit „Zwangsehen“ gleichzusetzen. Ergo: Alle Menschen der Welt, die unter 18 Jahren geheiratet haben, wurden gemäß der WELT zwangsverheiratet. Die WELT macht sich offenbar keine Gedanken darüber, dass Eheschließung von Kindern, Eheschließung von Jugendlichen/jungen Erwachsenen, arrangierte Ehen und Zwangsehen unterschiedliche Dinge sind. Alles, was nicht ins Bild der einzig wahren westlich-modernen Norm passt wird einfach mal als „Zwangsehe“ abqualifiziert.

Die UNICEF-Studie, bzw. deren Pressemitteilung und den WELT-Artikel darüber, sehe ich als das Werk von prüden, heuchlerischen Fanatikern und Helikoptereltern, die durch Uncle Sams Sexualhölle gegangen sind und nun auf dem Kreuzzug gegen „Kinderehen“ und Patriarchat sind. Dies muss nun vor folgendem Hintergrund betrachtet werden: Die modernen westlichen Ehe- und Familienstrukturen sind so desolat und dysfunktional wie vielleicht noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Der widerwärtige Geschlechterkampf unserer Zeit ist eine Folge davon. Aber Hauptsache, wir verurteilen erstmal die blöden Neger dafür, dass die das nicht so machen, wie wir uns das vorstellen. Dieser überhebliche Universalismus hat jetzt schon ein paar hundert Jahre im Westen Tradition.

Ich stehe dem Engagement für Kinderrechte grundsätzlich eher skeptisch gegenüber und bezweifele deren Nutzen für Kinder und Gesellschaft. Aber ich verstehe, dass man das anders sieht. Doch ist es zu viel verlangt, das Thema mit ein bisschen Augenmaß und ohne anbiedernde übertriebene Skandalisierung anzugehen?

Großer Erfolg der Pressekonferenz der IG Jungen, Männer und Väter

Frank Mehding reichte folgende Meldung ein.

Am 04. September fand unsere Pressekonferenz der Interessengemeinschaft Jungen, Männer & Väter statt im Bundespressezentrum beim Kanzleramt. Es waren neun Journalisten und zahlreiche Gäste anwesend.

Die Resonanz ist exzellent, unsere Pressemeldung „Für Männer nicht wählbar“ schickten wir über den OTS-Ticker und bereits heute wurden 12 Artikel dazu gedruckt und online veröffentlicht – u.a. in der Süddeutschen Zeitung, WELT, ntv, Finanzen, Times usw.

Der Artikel in der WELT kann durchaus als historisch relevant gewertet werden, weil erstmals in einem großen deutschen Printmedium die durchgängige Diskriminierung von Männern artikuliert wird.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article168307886/Die-Parteien-im-Bundestag-sind-fuer-Maenner-nicht-waehlbar.html
http://www.presseportal.de/pm/121966/3726143
http://www.sueddeutsche.de/politik/parteien-fuer-maenner-nicht-waehlbar-1.3652344

Vielen Dank an alle, die mit zum Erfolg beigetragen haben!

Ergänzend die Berichterstattung auf Genderama:

  1. CDU, SPD und Co.: Wie die deutschen Parteien Männer ignorieren – News vom 6. September 2017
  2. „Süddeutsche“ und „Welt“ titeln: „Parteien im Bundestag für Männer nicht wählbar“ – News vom 5. September 2017
  3. „Der diskriminierte Mann“ – Titelgeschichte des SPIEGEL berichtet über uns Männerrechtler
  4. Wie die Liberalen Männer der FDP auch Frauen vor sexueller Gewalt schützen – News vom 1. September 2017

Denn sie wissen Bescheid: Journalisten

Sebastian Eder (FAZ) heult mit den Mainstream-Wölfen gegen Arne Hoffmann und die Männerbewegung

Man kann Arne nur für seine Gelassenheit bewundern, mit einem sehr ins Persönliche abdriftenden Verriss auch noch sachlich umzugehen, als beträfe es nicht ihn selbst (siehe seine Kommentierung in Genderama). Mich betrifft der FAZ-Artikel nicht, aber mein erster Reflex war, dem Journalisten Sebastian Eder ins Gesicht zu kotzen und zwar im Strahl. Es ist erneut dieser widerwärtige, selbstgerechte, selbstgefällige, ignorante Stil, den unsere Berufsschreiberlinge an den Tag legen, der mich auf die Palme bringt.

Selbstverständlich wissen sie Bescheid, was gut und was falsch ist. Da gibt es kein vertun. Hat man ihnen doch lang und breit in Schule und Studium eingetrichtert. Aufrichtiges Interesse an anderen Meinungen, welches man ja eigentlich bei Journalisten erwarten sollte? Meistens Fehlanzeige, wenn es dem eigenen Weltbild entgegenläuft. Gleichzeitig wird anderen stets Intoleranz und eine verquerte Weltsicht unterstellt.

Es sei Ihnen versichert, Herr Eder, wir sind alle in den 80ern und 90ern groß geworden und haben alle dasselbe Schul- und Gesellschaftssystem genießen dürfen mit den darin vorherrschenden Ansichten. Wir kennen die Mantras. Der Unterschied ist: Einige haben begonnen zu zweifeln. Wie erfrischend wäre es für den Blätterwald, wenn Journalisten öfter mal zweifeln würden. Stattdessen wird – wie im oben verlinkten Artikel – süffisant draufgehauen. Der Lacher und das überzeugte Kopfnicken der ach-so-tollen Mehrheit gewiß. Wie billig man doch voran kommt, wenn man in einem sich selbst bestätigenden System lebt, nicht wahr?

Aber Herr Eder kann NOCH billiger:

Es wäre insgesamt recht einfach, sich über Arne Hoffmann lustig zu machen.

Warten Sie, Herr Eder, ich bemühe mich, vielleicht habe ich im hintersten Winkel meines Magens noch ein paar Kubikzentimenter für Sie übrig. Oder anders ausgedrückt: was heißt hier „es wäre recht einfach“? Ihr ganzer Artikel lebt davon, dass Sie es sich einfach machen, Arne Hoffmann zu diffamieren. Egal, ob es um sein Aussehen, seinen Kleidungsstil, seinen Kontakt zu Frauen, seinen Lebensstil, seine Bücher oder sonstwas geht. Um seine Anliegen geht es Ihnen nicht. Denn die sind ja „falsch“. Das war Ihnen schon klar, als sie per Telefon oder E-Mail einen Interview-Termin mit ihm vereinbarten. Und weil das alles „falsch“ ist, darf auch verdreht und übertrieben werden, Stichwort: „Was sind das für Männer, die das Gefühl haben unterdrückt zu werden?“.

Wenn Sie Schneid besäßen, dann würden Sie Genderama für ein paar Wochen mitlesen und anschließend Ihr vorgefasstes Urteil öffentlich revidieren. Denn es geht dort nicht darum, eine irgendwie geartete Form von „Männerunterdrückung“ darzustellen, sondern um die Aufdeckung von Ungerechtigkeiten, wie diese von Männern hingenommen werden müssen. Und, um mit einer falschen Logik aufzuräumen, die Aufdeckung von Ungerechtigkeiten auf der einen Seite (Männern) bedeutet nicht, die Ungerechtigkeiten auf der anderen Seite (Frauen) zu negieren. Allerdings bedeutet dies eine Relativierung. Und damit werden Sie und auch die Frauen zunehmend leben müssen. Denn gottlob gibt es auch eine 5. Gewalt: Die (privaten) Stimmen im Internet. Und die werden nicht mehr schweigen, egal, wieviel Dreck auf sie ausgekübelt wird.

zum selben Thema:

  1. Lucas Schoppe: Die Gewalt der vierten Gewalt – Ein Fallbeispiel
  2. Frankfurter Allgemeine fährt Attacke auf Genderama – News vom 29. August 2017
  3. Genderama: Reaktionen auf Sebastian Eders Hit Piece in der Frankfurter Allgemeinen
  4. Fietes 2 Groschen: Wir müssen mal über Arne reden, Sebastian – und über Dich
  5. Uepsilonniks: Wenn Argumente fehlen: Antimaskulistischer Dreck von Eder & Co.
  6. Scheidende Geister: Arne Hoffmann als Bedrohung unserer Gesellschaft
  7. Lucas Schoppe: Gibt es eine journalistische Verantwortung? Eine Frage an die FAZ

Kurznachrichten vom 21.05.2017

1: Das Leipziger Landgericht sprach einem Bewerber für eine W3-Professur im Fach Pädagogik an der Universität Leipzig einen massiven Schadensersatz zu, weil dieser trotz eindeutig gewonnenem Berufungsverfahren die Stelle nicht bekommen hatte, und die Rektorin der zweitplatzierten Bewerberin den Vortritt geben wollte. Dies deshalb, weil diese im Gegensatz zum Sieger Kompetenzen im Bereich Gender Studies mitgebracht hätte. Das Gericht hielt es sogar für erwiesen, dass die Rektorin bewusst Gerüchte über sexuelle Verfehlungen des erstplatzierten Bewerbers streute, um diesen aus dem Bewerberfeld zu schlagen.

Hadmut Danisch und Genderama berichteten bereits darüber, aber jetzt hat sich auch ScienceFiles ausführlich mit dem Thema befasst. Sehr lesenswert. Wer das Urteil im Original lesen möchte, das gibt es bei Danisch zum Download.

Das Fazit von ScienceFiles:

So geht Frauenförderung (vermutlich nicht nur) an der Universität Leipzig:
Weil die Berufungskommission sich an fachliche Kriterien hält und den geeignedsten Bewerber auf Platz 1 der Berufungsliste setzt, verzögert Rektor Beate Schücking das Verfahren und versucht nach Überzeugung von drei Leipziger Richtern, die über 8 Stunden Beweisaufnahme durchgeführt haben, den Bewerber auf Platz 1 durch das Gerücht, er habe sich der sexuellen Nötigung schuldig gemacht, aus dem Weg zu räumen. Dass dabei der Leumund und Ruf von Dr. G. zerstört werden könnte, ist Schücking offensichtlich egal. Sie hat ein wichtigeres Ziel: Den „Aspekt der Frauenförderung als gesamuniversitäres Interesse“ durchzusetzen. Und wenn es um Frauenförderung geht, dann gelten Moral und Anstand offensichtlich nichts.

Dem kann ich mich nur anschließen. Und ich kann nur hoffen, dass dies noch ein (disziplinarrechtliches) Nachspiel für die Rektorin gibt.

2: Die jungle world hatte neulich in der Druckausgabe vom 11.5. einen Beitrag über die Antibabypille für den Mann, dessen mögliche baldige Marktreife und die Hindernisse auf dem Weg dahin. Als Schuldigen für die Verzögerung macht der Autor Fabian Hennig „die Geschlechterverhältnisse“ verantwortlich, was natürlich nur eine verschämte Umschreibung für „die Männer“ ist. Der Artikel ist auch online verfügbar. Ein Auszug:

Während die Frauenbewegung die Entwicklung der Antibabypille unterstützte – rein markt­wirtschaftlich ging es also auch hier nicht zu –, verharrt der Mann in einem Status selbstverschuldeter Fruchtbarkeit. Statt sich für ein modernes männliches Kontrazeptivum einzusetzen, das ihm eine bequeme Kontrolle über seine Reproduktionsfähigkeit ermöglichen könnte, verübelt er seiner Partnerin die ihr von ihm aufgezwungene Machtposition. Statt öffentlich für ein neues Präparat einzutreten, ereifern sich Maskulinisten lieber über jene Frauen, die ausgerechnet ihnen ein Kind anhängen wollten, um sie an sich zu binden oder ihnen zumindest den bekanntlich ja nicht gerade üppigen Unterhalt abzupressen. So gab 2015 der britische Telegraph ausgerechnet dem Feminismus eine Mitschuld am dürftigen Entwicklungsstand männlicher Kontrazeptiva: Feministinnen wollten die Macht, die die Kontrolle über die Reproduktion der Gattung mit sich brächte, für sich behalten.

Ein Manifest für neue Kontrazeptiva für Männer kam 2016 entsprechend nicht aus einer sozialen Bewegung, sondern von einem medizinischen Fachkongress des »International Consortium for Male Contraception«. Die Entwicklung, so heißt es dort, »zuverlässiger, reversibler und kostengünstiger männ­licher Kontrazeptiva« sei wichtig, um »Millionen von sexuell aktiven Männern« eine Teilhabe an der Familienplanung zu ermöglichen und die reproduktive Gesundheit von Paaren zu verbessern. Mit dem hier formulierten Ziel einer marktreifen Entwicklung bis 2026 appellierten die Verfasser an Pharmaindustrie und Gesundheitsbehörden. Ahnend, dass dies nicht aus­reichen könnte, plädieren sie jedoch – diese Notwendigkeit habe die Geschichte der Pille für die Frau gezeigt – für die Unterstützung von »Initiativ- und Interessengruppen als Vorkämpfer für männliche Kontrazeption«. Bisher ist jedoch keine politische Bewegung in Sicht, weshalb selbst das im Manifest anvisierte Ziel einer Entwicklung moderner Kontrazeptiva für Männer bis 2026 zumindest für Europa und die USA utopisch klingt.

(Hervorhebungen von mir)

Was soll man dazu noch sagen. Wenn man natürlich die existierende politische Bewegung, die sich genau dafür einsetzt, wahlweise ignoriert, totschweigt, dämonisiert und ihnen auch noch die falschen Ziele (das Gegenteil von dem, was sie tatsächlich fordern) andichtet, dann kann man auch behaupten, die Männer und speziell die „Maskulinisten“ wollten das ja gar nicht. Was schlicht die komplette Verdrehung der Tatsachen ist. Bisher habe ich nur Männerrechtler getroffen, die die Existenz einer endlich vernünftigen Verhütungsmethode für den Mann freudigst begrüßen würden.

Wenn es wirklich nur ein Gerücht sein soll, dass Feministinnen an der Macht festhalten wollten, die die Kontrolle über die Reproduktion mitbringt, und angesichts des feministischen Dauergejammers über die furchtbaren Hormonbomben, die man täglich schlucken müsse, wo sind denn dann die Feministinnen, die sich für eine Pille für den Mann einsetzen, wenn diese doch die Frauen von dieser schlimmen Last und Verantwortung für die Nachwuchsplanung befreien könnte? Ich habe noch keine gesehen.

3: Die Weltraumaffen haben unseren Blog in ihrem gestrigen Sonder-Stream ausdrücklich als einer der wenigen lesbaren deutschsprachigen Blogs gelobt. Ich habe mir die Stelle aber nicht gemerkt, also müsst ihr Euch schon das ganze Video ansehen:

Wer die Stelle wiederfindet, kanns ja gerne in den Kommentaren hinterlegen. 🙂

4: Wieder ein wenig Off-Topic und wieder die NZZ: Dort ist ein sehr lesenswertes Interview mit Jörg Baberowski zu lesen, der in letzter Zeit heftig von einer trotzkistischen Splittergruppe angefeindet wurde, und der sich über die autoritäre Linke unserer Tage und die Gefahren der Political Correctness auslässt. Ein paar Auszüge:

Was ist denn heute eigentlich links?

Vor Jahrzehnten galt als links, wer in der sozialen Frage als Anwalt der Schwachen auftrat. Heute gilt als links, was eine Wohlstandselite der Gesellschaft verordnet: staatliche Bevormundung der Bürger, Selbstbestimmung auf Kosten anderer, die Tribalisierung und Ethnisierung der Gesellschaft, offene Grenzen und die Verteufelung des Nationalstaats, die Anbetung der Globalisierung, die Moralisierung aller politischen Fragen und die Rehabilitierung der Religion gegenüber der Aufklärung.

Das ist ein ziemlich heterogener Cocktail.

Zugegeben: Niemand hätte vor vierzig Jahren für möglich gehalten, dass solche Standpunkte einmal für links gehalten werden würden.

[…]

Auf die politische Korrektheit wird seit einiger Zeit lustvoll eingedroschen. Aber eine überlegte, angepasste Wahl der Sprache ist ja auch Ausdruck von Respekt. Können Sie dies nachvollziehen?

Sie dürfen einen weissen, ungebildeten Mann aus der Unterschicht nach Herzenslust beleidigen. Kein Tugendwächter würde sich darüber empören. Höflichkeit und Respekt im Umgang miteinander sind unabdingbar für eine offene, liberale Gesellschaft – aber Respekt heisst auch: dem Gesprächspartner freies Denken und Sprechen zuzumuten. Die Tabuisierung ist ein Akt der Respektlosigkeit, weil sie dem anderen unterstellt, er sei zu dumm zu verstehen, was gesagt wird. Die Achtundsechziger haben anfangs selbst gegen die Tabuisierung aufbegehrt – gegen das Schweigen ihrer Eltern, die Nazis gewesen waren, sie geduldet oder sich ihnen unterworfen hatten.

Die Achtundsechziger setzten sich mit den Schrecken der Vergangenheit auseinander, aber sie legten zugleich den Grundstein für die Moralisierung des Politischen, indem sie entschieden, worüber und wie über die Vergangenheit noch gesprochen werden konnte. Seither ist der Widerstand gegen einen toten Diktator Legitimation genug, um sich moralisch über andere Menschen zu erheben. Alle anderen Bevormundungsstrategien folgen dem gleichen Muster. Wer über Rassismus, Kolonialismus, über Krieg und Frieden oder das Verhältnis der Geschlechter anders urteilt, als es der hegemoniale Diskurs erlaubt, wird moralisch diskreditiert.

[…]

Es lassen sich verschiedene Arten und Steigerungsformen der Diffamierung des Sprechenden unterscheiden. Stufe 1, ziemlich harmlos: Der andere ist ein Idiot. Stufe 2: Der andere ist ein schlechter, also ein moralisch minderwertiger Mensch. Stufe 3: Der andere ist krank.

Ja, und dann gibt es noch eine vierte Stufe: Der andere gehört zu einer Gruppe, die das Recht auf freie Meinungsäusserung verwirkt hat und die man diskreditieren darf, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Ein weisser, heterosexueller Mann darf Rassist genannt werden, eine Frau mit passendem Migrationshintergrund darf hingegen sagen, was sie über andere denkt.

Fundstück: „Mehr Vater wagen“

Das Grußwort zum Zweiten Deutschen Gender-Kongress, auf den ich bereits hingewiesen hatte, hat es in sich:

Ein halbes Jahrhundert nach Willy Brandts legendärer Aufforderung an uns alle, „mehr Demokratie zu wagen“, würde er uns heute vermutlich dazu auffordern, „mehr Vater“ zu wagen. Gerade mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl und die fortschreitende Männerdiskriminierung. Wer sich nur in den Echokammern seines immer gleichen Meinungsumfeldes aufhält, wird niemals das genießen, was unsere Demokratie ausmacht: „Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit“.

Na, das ist doch mal ein knackiger Spruch: Mehr Vater wagen.

Das drückt in wenigen Worten aus, was wirklich anliegt. Genügend Männer wären bereit, Verantwortung zu übernehmen – der Staat macht es ihnen nur unnötig schwer bis unmöglich, das auch zu tun. Vater Staat ist ein schlechter Ersatzvater.

Hier wird genannt, was Lutz Bierend bei fatherleft und als Superlutz immer wieder angeführt hat. Auch Lucas Schoppe hat es ständig auf der Tagesordnung.

Es passt zur FDP, die das Wechselmodell als Standard fordert. Es spricht aber auch SPD-ler alter Schule an, die sich wehmütig daran erinner, für was ihre Partei mal unter Willy Brandt stand.

Und ganz nebenbei wird auch noch angesprochen, wo wir wirklich mehr „Diversity“ benötigen: Bei den Meinungen! Das ist immer noch das beste Rezept gegen eine postfaktische Gesellschaft.

Also, das wäre auch etwas zum Hingucken für Manuela Schwesig. Wenn sie denn wollte.

Das Grußwort steht derzeit bei www.genderkongress.org und vaeter-netzwerk.de. Dauerhaft wird es bei Genderama nachzulesen sein.

Aktualisierung: Lucas Schoppe zum selben Thema.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Wenn es um Väter geht, die (wieder) am Leben ihrer Kinder teilhaben…

John Williams: Father and Son Reunited

Fundstücke: Osterhöschen

Den Hauptartikel hat Lion dankenswerterweise gestern schon geliefert. („ARD – Ansichten rassiger Damen-Popos“ – herrliche, dieses MAD-Zitat im Titel!) Ein paar Anmerkungen und eine Auswahl der schönsten Kommentare wollte ich aber noch bringen.

Das war abzusehen

Genderama zitierte, dass es angeblich kürzlich aufgrund einer lächelnden Frau (!) eine Beschwerde wegen sexistischer Werbung gab. Dazu läßt sich ganz abgeklärt sagen: Hier würde nur Realität, was doch schon vor Jahren angekündigt wurde: Denn sexistisch ist eine Werbung ja schon durch grundlos lächeln und glücklich sein – bei Frauen, wohlgemerkt! Denn bei der Sexismusbekämpfung müssen die Geschlechter unterschiedlich behandelt werden.

Ich erwarte, dass der neu eingesetzte Feministische Wächterrat ungetrübt durch gesunden Menschenverstand oder Toleranz seine abstrusen Maßstäbe umsetzt. Christian Schmidt beurteilte die Einsetzung von Stevie Schmiedel so:

Schmiedel ist die vollkommen falsche für ein solches Monitoring, weil ihr dafür die notwendige Distanz fehlt. Sie wäre, wenn sie die Überzeugungen vertritt, mit denen Pinkstinks wirbt, eine Extremistin, die die Darstellung von Geschlechterrollen verbieten will, bei der man also keine Hausfrau Wäsche waschen sehen dürfte ohne einen Wettbewerbsverstoß (!) zu begehen. Ich habe jedenfalls nicht gesehen, dass sie sich von diesem Plänen des Vereins, dessen Vorstand sie ist, distanziert.

Jemand, in dessen Welt die Wäsche waschende Ehefrau bereits Sexismus ist, der einen Wettbewerbsverstoß darstellt (statt einem Ansprechen des typischen Kunden) ist nicht geeignet, eine solche Überwachung durchzuführen.

Es steht dem Staat nämlich gar nicht zu, sich auf diese Weise in die Lebensweise der Menschen einzumischen und die von ihnen durchgeführte Arbeitsteilung als sexistisch abzuwerten, unabhängig davon, ob sie einem passt oder nicht.

Dass Schwesig Personen mit solch radikalen Ansichten zu Wächtern macht ist bedenklich.

Verschieben der Maßstäbe

Und es soll keiner glauben, dass in den Augen dieser Fanatiker noch irgendeine Werbung mit leichtbekleideten Frauen harmlos oder angemessen wäre. Die Maßstäbe werden immer weiter verschoben und dabei gegen „das jeweils schlimmste“ gerichtet, was noch übriggeblieben ist, was inzwischen glückliche, gutaussehende schlanke Frauen sind.

Erinnern wir uns an eine geplante Plakataktion von Pinkstinks (bei Alles Evolution gezeigt): Danach wäre die Reaktion auf eine BH-Werbung „sexy yes“ und die Bewertung „Manche Frauen lieben es, Dessous zu tragen“ – d.h., so eine Werbung wäre nach Pinkstinks 2016 ok.

Im Blog Scheidende Geister wird darauf hingewiesen, dass im Fall des „Osterhöschen“-Fotos ein Bezug zum Produkt eindeutig vorhanden ist:

Der Unterwäschehersteller Palmers postet ein Bild mit Frauen in Unterwäsche. Das ist für einen Unterwäschehersteller keine ungewöhnliche Sache.

Auch Frauen in Unterwäsche zu zeigen, wenn man Werbung für Frauenunterwäsche macht, wird jedoch, wie ebenfalls bei Genderama berichtet, vom Österreichischen Werberat als „herabwürdigend“ und „sexualisierend“ kritisiert. Mir fehlt nur noch eine Reaktion von Pinkstinks selbst, die ins selbe Horn stößt.

Best of Kommentare

Bei Alles Evolution kritisieren die Leser statt Sexismus vielmehr, dass die Frauen zu offensichtlich aus Photoshopistan kommen. In mehreren Artikeln und Kommentaren wird außerdem das „body shaming“ gegenüber schlanken, schönen Menschen kritisiert:

Nadja Hermann alias Erzählmirnix:

Wenn man schlanke Frauen „abgemagert“, „verhungert“ oder kindlich nennt, ist das eine Beleidigung, nicht mehr und nicht weniger.

Alice (bei Alles Evolution):

Was mir immer zu diesem Kindervergleichen einfällt, sei es bei „zu dünn“ oder „zu rasiert“ oder was auch immer … Wenn das reichen würde um wie ein Kind auszusehen, dann hätten wir die Lösung für Pädophile gefunden.

Miria weist darauf hin, dass das body shaming von Frauen kommt:

Warum haben Frauen es nötig, so auf anderen herumzuhacken?
Wie unzufrieden muss man eigentlich mit sich selbst sein, um die Körper anderer Frauen mit solchen sexistischen, beleidigenden Begriffen zu beschreiben?

Christian Schmidt mit einer äußerst vernünftigen Erklärung (bei Fettlogik überwinden):

Es geht eben nicht darum, was tatsächlich gesund oder besser wäre, es geht darum, sich in intrasexueller Konkurrenz aufzustellen.
Den Leuten ist bewußt, dass die Damen auf den Bildern klasse aussehen. Also bleibt nur der Gesundheitsaspekt um sich zu rechtfertigen: Die sind ein schlechtes Vorbild, treiben Kinder in den Magerwahn, Frauen werden zu Objekten gemacht etc.

Assoziation als Maßstab? Da geht noch einiges!

Mehrere Kommentatoren nehmen nehmen die Begründung, das Foto sei allein schon aufgrund einer Assoziation, welche eine (in Zahlen: 1) Person beim Betrachten habe, zu verdammen, ins Visier bzw. aufs Korn:

Dirk M. Jürgens (DMJ) bei Alles Evolution:

Dass „Ich habe beim Betrachten an etwas völlig anderes gedacht, also ist das schlimm!“ jetzt schon als Argument gilt, ist aber ein weiterer Tiefpunkt. Wenn sich jemand beim Anblick der Beklagenden an seine eigene, ihn misshandelnde Mutter erinnert fühlt, bringt das dann sie in die moralische Pflicht, ihr Aussehen zu verändern?

Nick (bei Alles Evolution):

Also wenn ich das Bild sehe denke ich, dass die Frauen gerade einen Mann in ein verfallenes Haus in einer gottverlassenen Gegend honeygetrappt und umgebracht haben. Nun überlegen sie, wie sie am besten die Leiche beseitigen! Ich habe mal zu Agentinnen recherchiert und kenne solche Bilder! Ich weiß, wovon ich spreche, und ihr nicht!

aranxo bei Fettlogik überwinden:

Ein analoges Beispiel zur Verdeutlichung. Ich bin manchmal etwas schräg drauf und deswegen fällt mir bei der Floskel „Grenzen überwinden“ folgendes Bild ein:

(gezeigt werden Wehrmachtssoldaten, die 1939 den Schlagbaum an der polnischen Grenze niederreißen)

Wenn ich jetzt argumentieren würde wie Milborn, würde ich die Floskel „Grenzen überwinden“ als imperialistisch brandmarken, weil ich eben mit meinen Erfahrungen auf diese Assoziation gekommen bin. Und deswegen haben gefälligst alle anderen „Grenzen überwinden“ ebenfalls als imperialistisch zu sehen und gefälligt nie wieder zu verwenden.

Und was das andere angeht: Islamisten produzieren Bilder. Wir produzieren Bilder, die ähnlich aussehen, aber einen komplett anderen Bedeutungsinhalt haben. Wenn wir uns es jetzt versagen, ähnliche Bilder trotz komplett anderen Bedeutungsinhalts zu machen, nur weil der IS ähnliches macht, dann überlassen wir ihm die Handlungsmacht und richten uns nach dem aus, was der IS treibt. D.h. wir sind nicht mehr Herr unserer eigenen Bilder, sondern vom IS abhängig. Und damit lassen wir uns seine Agenda aufdrücken. Was genau war daran nicht zu verstehen?

xyz bei Fettlogik überwinden, an eine Kommentatorin gerichtet:

Was sagen Sie denn zu denen, die Bilder von Moslems sehen und sagen: „Das erinnert mich an meine Recherchen von „menschenverachtenden Terroristen“?

Aber leben Sie gerne weiter in ihrer verbitterten feministisch verseuchten Moralapostel-Gedankenwelt, weil Sie keinen Spaß an den Dingen empfinden können, an denen andere Menschen Spaß haben. Und es gibt halt Frauen, die Spaß an ihrer Figur, ihrer Freizügigkeit und dem Spiel ihrer Reize haben, was in der Natur bei einem Lebewesen, was sich über Sex fortpflanzt auch nicht unnatürlich erscheint.

Und tut mir leid, aber wenn ich Feministinnen sehe oder höre, dann habe ich gewöhnlich aufgrund meiner Recherchen das Bild von asozialen rosinenpickenden Menschenhasserin im Kopf, die allen anderen ebenfalls ihre verbitterten Lebensweisheiten womensplainen wollen.

Und dann ist doch alles in bester Ordnung, dass jeder seine eigenen Vorstellungen über Personen, Situationen und die Welt bildet.

Der „Kampf gegen Sexismus“ ist aufgewärmtes 19. Jahrhundert

Nick (bei Fettlogik überwinden):

Ich finde es recht schwer zu übersehen, dass hier der gute alte Sittlichkeitsdiskurs des 19. Jahrhunderts auf feministisch fortgeführt wird. Und natürlich sind die abgebildeten Frauen „arme Dinger“ – damals hätten die Sittlichkeitsaktivistinnen sie wohl „gefallene Mädchen“ genannt und in Arbeitshäuser sperren lassen – „zu ihrem eigenem Besten“.

Das Bodyshaming besteht nmE vor allem auch darin, dass den Frauen aufgrund ihrer angeblichen „Anpassung an die Schönheitsideale“ – anhand ihrer körperlichen Erscheinung und ohne Ansehen der Person – tendenziell abgesprochen wird, Menschen zu sein, die einen zu achtenden eigenen Willen haben. Sie seien „zu schwach“, um sich gegen „die Schönheitsnormen“ „zu wehren“. Sie werden nicht für voll genommen.

Die Assoziation mit Menschenhandel schlägt dem Fass den Boden aus. Das ist nun wirklich ein unverhohlener Rekurs auf den „white slavery“-Diskurs des 19. Jahrhunderts. Ein Diskurs, mit dem nicht nur grobe Menschenrechtsverletzungen, wie beispielsweise Zwangssterilisierungen, legitimiert wurden, sondern auch einer, der extrem Rassistisch war.

So funktioniert die Ausgrenzung von Minderheiten: Die Männer der Opfergruppe werden dämonisiert, und die Frauen der Opfergruppe werden pädagogisiert. Beides ist aus menschenrechtlicher Sicht brandgefährlich, weil es eben die Idee der Gleichheit an Freiheit und Würde unterminiert.

Ich behaupte, dass _jeder_ mit einem Mindestmaß an Sensibilität anhand der Körperhaltung sofort den Unterschied zwischen dem Bild und Fotos aus dem Menschenhandel erkennen müsste. Die Frauen liegen entspannt beieinander, als ob sie sich über eine Party gestern unterhalten würden. Aber dieser Ausdruck wird eben den Frauen prinzipiell abgesprochen – buchstäblich ohne Ansehen der Person. Ganz abgesehen davon, dass da kein Müll, sondern Zweige in einem sauberem Haus herumliegen.

Wer solche Assoziationen pflegt verrät sehr viel über sich selbst. Und was er oder sie da über sich verrät, hat nun wirklich gar nichts mit einer angeblichen Sensibilität für Menschenhandel zu tun, das ist sehr billige Heuchelei.

Rohrschach

Und zum Schluss noch ein schöner Lacher:

aranxo (bei Fettlogik überwinden):

Lass es mich mit einem Witz ausdrücken (Achtung, nicht jugendfrei):
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Ein Psychiater legt seinem Patienten Tintenklecksbilder vor und bittet ihn, zu sagen, was er darin sieht. Beim ersten Bild sagt der Patient: „Zwei achtjährige Jungen, die sich gegenseitig einen blasen.“ Der Psychiater zieht die Augenbraue hoch, sagt aber nichts. Beim zweiten Bild: „Ein Mann, der einem Esel in den Hintern f….“ Und schließlich beim dritten Bild: „Eine Frau, die einen Akku-Schrauber als Dildo benutzt“ Schließlich meint der Psychiater: „Sie haben aber schon eine sehr ausgeprägte sexuelle Phantasie.“ Daraufhin der Patient: „Was kann ich denn dafür, wenn Sie mir lauter perverse Bilder vorlegen?“
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Das ist genau das, was passiert, wenn Feministinnen auf die Suche nach Sexismus gehen. Sie sehen ihn überall, weil sie ihn überall sehen WOLLEN.

Das war aber noch gar nicht der Lacher, sondern: Diesen Rohrschach-Test… gibt es doch schon längst als Comic! 😀
http://knowyourmeme.com/photos/918973-social-justice-warrior

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Wenigstens ein Lied mit Ostern im Titel…

Marillion: Easter

Warum ich auf den 2. Deutschen Genderkongress hinweise

Kurz und knapp: 2. Deutscher Genderkongress, 13.05.2017, Nürnberg. Die Tagesordnung inklusive den Namen der Referenten erschien vor wenigen Tagen bei Genderama. Auch Alles Evolution hatte auf den Kongress hingewiesen.

Aktualisierung:: Alleine dafür, dass abends der Film „The Red Pill“ gezeigt wird, lohnt sich schon die Teilnahme. Wie konnte ich das nur vergessen zu erwähnen!

Ich ärgere mich schwarz, dass ich an dem Wochenende schon anderweitig verpflichtet bin. Warum ich dennoch einmal gesondert auf den Kongress hinweisen möchte:

Alle halbe Jahre kommt eine Diskussion im Sinne von „Was tun?“ auf. Das Programm dieses Kongress liest sich wie eine Antwort auf „Die Aktiven vs. die Blogger“, denn dort erscheinen eine ganze Reihe Leute, die einerseits aktiv sind und die andererseits bloggen.

Ich finde es geschickt, den Begriff „Gender“ durch so eine Veranstaltung zu kapern. Außerdem ist das ein hervorragender Beitrag für die Aktion „eine Brille für Schwesig„, denn hier wird ein bunter Strauß an Themen angeboten, die Jungen, Männer und Väter betreffen. Die Brille könnte in diesem Fall sogar von einer SPD-Politikern selbst überbracht werden, die im Programm aufgelistet wird – falls sie nicht vorher wieder absagt.

Jetzt zeigen sich auch die Vorteile davon, all die Hetze und Behinderungen aus der Vergangenheit überstanden zu haben: Was soll jetzt noch kommen? Insofern haut Arne Hoffmanns mit seinem Kommentar unter dem Programm genau in die richtige Kerbe.

Aktualisierung: Auch Emannzer empfiehlt die Teilnahme.

Meta

Wer dieses Blog regelmäßig liest, der weiß, dass seit einigen Monaten keine Pingbacks mehr verschickt werden. Eigen-Pings und Pingbacks von anderen Blogs sind hingegen kein Problem. Eine Anfrage beim WordPress-Support wurde sofort scheinbar ausgeblendet oder vom Administrator geschlossen. Allerdings ergab sich ein Hinweis darauf, dass Akismet irrtümlich zu stark filtert. Das würde bewirken, dass es zu Schwierigkeiten kommt – auch beim Kommentieren in anderen Blogs. Ich habe eine Anfrage an Akismet gestellt; mal sehen, was sich ergibt. Vielleicht haben andere Leute ja dasselbe Problem und nun eine Ahnung, was der Hintergrund sein könnte. So geht’s:

Solange du das Fehlverhalten beim Akismet Support nicht anzeigst, wirst du immer wieder Probleme beim Kommentieren auf WordPress Blogs oder hier im Forum haben. Die Prozedur dazu ist relativ einfach:

Akismet Kontaktformular aufrufen
Den Text „All of my comments are being marked as spam“ eingeben
Die Option I think Akismet is catching my comments by mistake anklicken
Die Formularfelder ausfüllen und fertig 🙂

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? J.B.O. kommen aus Erlangen, das ist ja quasi um die Ecke…

J.B.O.: Ein guter Tag zum Sterben

Fundstück: Wikipedia gegen Gender-Biomedizin

In meiner Kritik des Interviews mit Ulrich Kutschera hatte ich folgendes geschrieben:

Gut, bei der Wikipedia gestehe ich zu, dass Argumentieren oft tatsächlich keinen Sinn hat. Da haben schon mehrere tatsächliche Wissenschaftler bei Artikeln aus ihrem Fachgebiet das Handtuch geworfen, weil da einfach die Masse über „die Wahrheit nach Wikipedia“ abstimmen können und die Meinung eines uninformierten, aber gut vernetzten Menschen mit viel Zeit locker mehr wiegt als die eines Studierten.

Dabei habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass vor inzwischen einem Jahr das Blog Gender-Diskurs vermeldete, bei der Wikipedia sei ein Artikel über Gender-Biomedizin ohne weitere Umschweife gelöscht wurden. Dabei ging es darum, dass man in der Medizin biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau berücksichtigt – also letzten Endes das Gegenteil der Annahme akzeptiert, dass es bis auf die Geschlechtsorgane keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gäbe. (Der Vorfall wurde seinerzeit hier im Blog in den Kurznachrichten erwähnt – dort mit einer anderen Quelle.)

Der Artikel ist als PDF noch verfügbar. Wie daraus ersichtlich wird, wurden in den Einzelnachweisen unter anderem die erwähnten Bücher von Kutschera und Axel Meyer verwendet.

Dass die Wikipedia in einigen Bereichen stramm ideologisch unterwegs ist, fällt in die Kategorie „schrecklicher Verdacht„. Hier ergibt sich der von mir schon vorher erwähnte AH-Effekt („Das habe ich doch schon bei Arne Hoffmann gelesen…“). Man schaue auf das Menü der Startseite von Genderama, Stichwort „Politische Manipulation der Wikipedia“.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Ok, eine ganz fürchterliche Assoziation zum Stichwort „Medizin“…

Bon Jovi: Bad Medicine

Fundstück: Feministinnen und kellnern

In letzter Zeit bin ich dem Thema „Feminismus und als Kellnerin arbeiten“ mehrfach begegnet:

In den USA wurde eine Kellenerin entlassen, weil sie die Gäste mit ihrer Weltanschauung belästigte (gefunden via Genderama). Bei Alles Evolution wird der Fall etwas detaillierter besprochen und wenn man sich manche zitierte Äußerung durchliest, wird einem auch klar, dass das keine liebe, nette Feministin der Sorte „Frauen stark machen“ war, sondern eine Männerhasserin.

In Deutschland kündigte eine Feministin ihren Job als Kellnerin, weil sie mit den Arbeitsumständen nicht klar kam (ebenfalls gefunden via Genderama). Dazu gehörten solche Details wie dass sie eine schwarze Bluse als Frauen-Arbeitskleidung anziehen sollte oder dass sie ein Schild nicht beschriften wollte, nur weil ihre Schrift als besönders schön empfunden wurde. Das Blog Scheidende Geister hat den Artikel näher besprochen.

Drittens und diesmal fiktiv schreibt Barbara aus Slowenien das Tagebuch einer Feministin:

Barbara4u2c: Diary of a conflicted feminist

(Die Dame war übrigens auch schon einmal bei Alles Evolution vertreten.)

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? „You were working as a waitress in a cocktail bar“ – so beginnt das folgende Lied.

The Human League: Don’t You Want Me

Warum ich dieses donnernde Schweigen zum Thema mache

MANNdat spricht an, dass das „Bundesforum Männer“ sich bislang nicht zum drohenden Aus der Gewaltschutzwohnung für Männer in Thüringen geäußert hat. Es reit sich damit ein in die allgemeine öffentliche Gleichgültigkeit.

Nun wäre der etwas naive Leser vielleicht verwundert: Moment mal, hat das Bundesforum Männer nicht ein beachtliches Budget und wäre dem Namen nach für die Anliegen von Männern verantwortlich? Ja, dem Namen es – der Praxis nach ist es eine Alibiorganisation, die vor allem dafür sorgt, dass keine andere offizielle Vertretung für die Probleme und Notlagen von Männern hochkommen kann, denn „es gibt doch bereits eine“. Ansonsten geht das Bundesforum Männer immer schön beiseite, wenn Aktivitäten oder zur Sprache bringen in irgendeiner Form Anliegen von Frauen in einem Sachverhalt eine niedrigere Priorität einräumen würde.

Wie Genderama neulich oder Lucas Schoppe schon vor drei Jahren schrieb: Donnerndes Schweigen hat Tradition.

Diese unglaubliche Stille, dieses „sich nicht einsetzen“, diese notwendigen Dinge, die nicht geschehen – sie sind nur schwer sichtbar zu machen, weil es ja nichts gibt, das man zeigen könnte. Deswegen muss das sozusagen „über die Bande“ geschehen: Ein Bedarf, eine Organisation, die eigentlich dafür da werde – und dann die ausbleibende Reaktion.

Insofern ein weiterer Treffer für MANNdat, wenn auch ein bitterer. Ich reihe diesen Sachverhalt ein in die Aktion „Eine Brille für Schwesig„.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Unsichtbare Männer – da fällt mir nur ein Lied ein, das mir ein wenig bessere Laune bereitet.

Queen: Invisible Man

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