Nach der bisherigen Talfahrt, was die Kriterien für sexuelle Belästigung und Sexismus angeht, widme ich mich im dritten Teil einem Fundstück über Vergewaltigung bzw. was dazu laut einem Video bereits alles zählt. Gefunden habe ich es über die Antwort des Amazing Atheist.
That’s Not Rape!
Das ursprüngliche Video ist inzwischen privat und nur noch nach Anmeldung einsehbar. Aber ich habe folgende Kopie gefunden (leider in schlechterer Qualität):
My Family Raped Me
Was bekommen wir da alles geboten als Vergewaltigung (der Erzählerin)?
- Slutshaming durch die Mutter
- Gewalt an der Mutter durch den Vater
- Bruder macht ein Mädchen blöd an
- täglich: Gedanken, Blicke, Wörter
Das setzt nun wirklich dem Fass die Krone auf: Gedanken sind Vergewaltigung!
Ich weiß nicht, wer dieses Video produziert hat oder was seine Absicht war, aber etwas Durchgeknallteres kann ich mir wirklich nicht mehr vorstellen (es gibt keinen Hinweis darauf, dass es sich um eine Satire handelt). Wir sind inzwischen bei Gedankenverbrechen angelangt.
Viele haben es schon lange geahnt: Freies Denken unterstützt die Rape Culture. Wann wird das endlich verfolgt? Wann kommen die Triggerwarnungen, dass jemand etwas anderes denken könnte als ich?
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Diesmal ein Lied, dessen Inhalt dem heutigen Beitrag nach zu urteilen hoffentlich bald der Vergangenheit angehört
Jonas Kaufmann: Die Gedanken sind frei
Eine Entsprechung zu dem Gedankenverbrechen sehe ich in dem Wort „Männerfantasie“, das in der irgendwann in der Literaturkritik auftauchte (ich erinnere mich, dass Frau Löffler es benutzt hat) und etwas Schlechtes bezeichnen sollte – also: dadurch dass ein Mann sich etwas denkt, etwas fantasiert, wird es schlecht.
Nunja. Wenn eh schon Gedanken, Blicke und Worte Vergewaltigung sind, dann kann man ja eigentlich auch gleich richtig vergewaltigen. Ist ja eh alles dasselbe.