Kurznachrichten vom 10.02.2016

1: Beatrix von Storch berichtet aus dem Gender-Ausschuss des Europaparlaments. Dort hat man aus einer Liste verschiedenster Themen sechs ausgesucht, welche man für die derzeit wichtigsten hält und mit denen man deshalb in den nächsten sechs Monaten intensiv befassen will. (Ggf. Seite zweimal laden, da das Video nicht bei allen Browsern sofort lädt)

 

Ich weiß grade nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wichtigste Themen:

  • Gendergerechtigkeit in der Zeitverteilung von „Time-News“. Was das sein soll? Ich vermute, es ist ungerecht, dass in Nachrichten mehr über Männer- als über Frauenthemen berichtet wird
  • Klimaproblematik aus Gendersicht
  • „Pink-Tax“: Diskriminierung von Frauen durch höhere Preise von Kosmetikprodukten für Frauen als für Männer

Nicht diskutieren will man dagegen über das Frauenbild im Islam. Das ist ein Tabu.

2: In Sachen Piratenpartei Bayern und deren Ortsverband Neu-Ulm, über dessen gesperrte Website aufgrund eines unbotmäßigen Artikels des dortigen 1. Vorsitzenden ich vorgestern berichtete, gibt es neue Entwicklungen.

David Krcek, stellv. politischer Geschäftsführer des Landesvorstands hat die Löschung wie folgt begründet. Den Absatz…

Auch der Versuch von interessierten Kreisen, die Übergriffe gegen Frauen in Köln und anderswo als Männergewalt gegen Frauen zu titulieren und so aus der Verhaftung zwischen ethnischen und kulturellen Ursachen zu lösen, ist fadenscheinig, kommt doch der überwiegende Teil der Täter von Köln aus Ländern, in denen Frauen als Menschen zweiter Klasse gehalten werden, oder gar, wie zum Beispiel in Saudi-Arabien, als Eigentum des Mannes angesehen werden, über das er frei verfügen kann (weibliche Familienangehörige in Saudi-Arabien werden i.d.R. in die Reisepässe ihrer Ehemänner, Väter oder Brüder eingetragen).

hält Krcek für rassistisch, und kommentiert mit folgenden Worten:

Ich zitiere hier das Grundsatzprogramm der PP:
Rassismus und kulturell begründete Diskriminierung sind nach wie vor ein gravierendes Problem, das dem friedlichen Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellscha im Wege steht. Gewalt und Einschüchterung aufgrund der Herkun , Religion oder Kultur sind in jedem Fall inakzeptabel. Darum muss Rassismus und Ausländerfeindlichkeit jeder Form entschieden entgegengetreten werden, ebenso wie anderen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Der Autor meint also weil jemand aus einer bestimmten Region kommt oder einem Glauben anhängt, der offensichtlich nicht seiner ist, sind seine Taten also darin begründet.
Offensichtlicher geht Rassismus ohne Rassen nicht. Die Neue Rechte rund um Höcke vertritt genauso diesen Dreck.

Den maskulistisch gefärbten Absatz des Autors Hajo Betz:

Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf, und im Sinne der geltenden Political Correctness Asylanten, Zuwanderer und Migranten die Opfer sind und die Deutschen allenfalls als Täter in Frage kommen, scheint es für manche angemessen, die ethnisch-kulturellen Zusammenhänge zu ignorieren und die Vorkommnisse als Männergewalt gegen Frauen darzustellen.
Auch hier gilt: Frauen sind immer in der Opferrolle, Männer sind immer die Täter – wenigstens, wenn es nach der vorherrschenden politisch-korrekten Meinung geht.

Dass es umgekehrt ebenso Frauengewalt gegen Männer und institutionelle Benachteiligung von Männern gibt, kann seit einer Pilotstudie des Bundesministeriums für Familien, Soziales und Gleichstellung nicht von der Hand gewiesen werden.

kommentiert Krcek wie folgt:

Und natürlich ist es PC wenn man diesen Bullshit als Bullshit bezeichnet. Den es gibt ja auch prügelnde Frauen. Natürlich darf bei dem Autor dieser Verweis nicht fehlen, wer sich hier fragt wo da der Zusammenhang besteht ist nicht allein.
Aber die einschlägige Meinung zur PC und Frauen kennt man von dem Autor.

So kennen wir das in der allgemeinen Diskussion über Geschlechterthemen. Einwände, die nicht auf Linie sind, werden ohne jeglichen Versuch der Widerlegung als „Bullshit“ vom Tisch gewischt. Der brave Feminist will sich ja nicht von Fakten beirren lassen. Die Argumentation ist bekannt: „Ja ja, natürlich gibt es ab und zu mal zwei oder drei prügelnde Frauen, aber das ist nicht so wichtig und deswegen lohnt es auch nicht, das genauer zu untersuchen. Kehren wir doch wieder zum Hauptthema zurück, den schrecklichen Taten brutaler Männer!“

Der Autor des gesperrten Beitrags hat sich inzwischen ebenfalls in die Diskussion eingeschaltet und seine Behauptung, die meisten Asylbewerberheimbrände entstünden gar nicht aufgrund eines (rechtsradikalen) Anschlags, sondern aus dem Heim selbst heraus, sei es durch technische Pannen, Fahrlässigkeit oder gar absichtliche Brandlegung, durch eine ensprechende Liste untermauert. Außerdem weist er die Vorwürfe „Rechts“ und „Rassismus“ von sich.

3: OT-Beitrag 1: Genderama brachte gestern einen Hinweis, dass auf der rechten Seite Verschwörungstheorien, speziell von Lutz Bachmann von der PEGIDA, gestrickt werden, dass die Absage vieler Karnevalsumzüge nicht wegen des Sturms, sondern deswegen geschehen sei, weil da wohl in ungewünschter Form die Flüchtlingskrise hätte kommentiert werden können.

Nun wurde aber aufgrund des Zugunglücks in Bad Aibling auch der Politische Aschermittwoch abgesagt. Nun frage ich mich: Gehört die Deutsche Bahn jetzt auch zu den Volksverrätern? Hat die mal eben zwei Züge ineinander krachen lassen, um die Reden zu verhindern? Oder war das die Gegenreaktion der rechten Volkserretter? Schließlich ging es da um Reden der etablierten Parteien, nicht um subversive rechte Meinungsäußerungen von unten. Man weiß es nicht…

Derweil, weils gerade dazu passt, stellt die WELT fest, dass wir schon lange, spätestens aber seit diesem Fasching nicht mehr „Charlie“ sind:

Hieß es nicht nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“, Satire müsse alles dürfen? Höchste Zeit, dass wir ein Satireministerium einrichten, das Büttenreden, Fastnachtswagen und Karikaturen rechtzeitig prüft und abnimmt. Heiko Maas, übernehmen Sie!

4: OT-Beitrag 2: Der sog. Handgranatenanschlag auf ein Asylbewerberheim hatte nicht nur kein fremdenfeindliches Motiv, sondern wurde sogar mutmaßlich von Tätern mit osteuropäischen Migrationshintergrund verübt. Es ging wohl überhaupt nicht um die Asylbewerber, sondern um eine Rivalität zwischen zweier Sicherheitsfirmen. Schöne „Sicherheitsfirmen“ sind das, die da mit Handgranaten werfen. Klingt mehr nach „Balkan-Inkasso“.

Hadmut Danisch und von der „Achse des Guten“ kommentieren. Da hat sich die Empörungsmaschinerie mal wieder ganz gehörig vergallopiert. Natürlich wird es keine Entschuldigungen und kein peinlich berührtes Zurückrudern geben, sondern allenfalls ein dezentes Unter-Den-Teppich-Kehren. Manfred Haferburg:

Das ist es, was am meisten weh tut: Das mangelnde Schuldbewusstsein dieser Vorverurteiler. Ihr Mangel an Empathie dem eigenen Volk gegenüber. Der Mangel an Vertrauen der Politik zu den Wählern. Der Mangel an Respekt der Medien gegenüber den Lesern und Zuschauern.

Kurznachrichten vom 08.02.2016

1: Der „Schwulemiker“ Adrian und Gideon Böss von der WELT kümmern sich noch einmal um den „postheroischen Mann“, dem vorgeworfen wird, sich nicht mehr für seine Frau zu prügeln.

2: Lucas Schoppe analysiert auf seinem Blog „man tau“ ebenfalls das Youtube-Video „36 Fragen an Männer“, das ich die letzten Tage auch hier auf diesem Blog kommentiert habe.

3: Uepsilonniks analysiert die Doppelmoral der EMMA, wenn es um das Thema Prostitution geht. Die EMMA veröffentlichte eine Kritik über den halbdokumentarischen Film „Paradies: Liebe“, der am 3.2. auf ARTE gezeigt wurde. In dem Film geht es um Frauen, die zum Sexkauf nach Kenia reisen. Während die EMMA ja Prostitution am liebsten ganz verbieten möchte, natürlich nur die, die Männer in Anspruch nehmen, hat sie für Frauen, die Sex kaufen, vollstes Verständnis:

Eine deutsche Filmförderung habe die Unterstützung des Films abgelehnt, weil das Projekt „frauenfeindlich“ sei, erzählte Seidl in einem Interview. Größer könnte das Missverständnis nicht sein. […] In seiner Paradies-Trilogie geht es immer um die Sehnsucht der Frauen. Um die Sehnsucht, wahrgenommen und geliebt zu werden. […]

Ein Film ganz dicht an den Menschen, an ihren Ängsten und Hoffnungen

Mir kommen die Tränen vor Rührung. Die Emma weiß ganz genau:

Denn Frauen haben gelernt, Begehren vorzuspielen, Männer hatten das nie nötig. Auch nicht, wenn sie so arme Schweine sind wie diese Schwarzen, die sich für ihren Lebensunterhalt prostituieren.

Gekaufte Männer verachten ihre Kundinnen dafür – gekaufte Frauen werden von ihren Kunden verachtet.

Das wissen sie deshalb ganz genau, weil sie auch jeden Freier hier und jeden männlichen Prostituierten in Kenia darüber befragt haben. Oder so. Der nächste Film, der männliche Freier über ihre Motive interviewt, ist für die EMMA ganz sicher nicht „ganz dicht an den Menschen, an ihren Ängsten und Hoffnungen“. Uepsilonniks kommentiert sinnigerweise:

Es ist also so, dass Sexkauf nicht generell abgelehnt wird – der Beweis, dass es an Sexarbeit auch aus feministischer Sicht nichts auszusetzen gibt.

4: Die Liste der Männer, die wegen eines falschen Satzes den Job verloren haben, ist wieder um einen länger. Der serbische Verteidigungsminister Bratislav Gasic wurde nach massivem Druck von Frauenverbänden durch eine Abstimmung des Parlaments entlassen, nachdem er vor zwei Monaten den Satz gesagt hatte: „Ich liebe diese Journalistinnen, die so leicht auf die Knie gehen“. Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Satz ausreichen sollte für eine Kündigung, darüber kann man geteilter Meinung sein. Ich bin mir aber sicher, dass ein ähnlicher Satz einer Ministerin über Männer in den Mainstream-Medien noch nicht einmal groß bemerkt werden würde.

5: Twitter hat am Donnerstag den Account von Kolja Bonke, einem deutschen Autor, unter anderem auch von Pick-Up-Büchern, ohne Angabe von Gründen gesperrt. Bonke hatte sich in letzter Zeit deutlich kritisch gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung geäußert, allerdings sind den letzten Tweets keine Unflätigkeiten oder Beleidigungen zu entnehmen, zumindest nicht herausragend aus dem Twitter-üblichen Maß. Nutzer haben dazu den Solidaritäts-Hashtag #solidaritätmitkolja eingerichtet.

6: Wo wir gerade bei der Unterdrückung unliebsamer Meinungen sind: Der Landesvorstand Bayern der Piratenpartei hat gestern die Seite des Ortsverbandes Neu-Ulm aufgrund eines Beitrags des dortigen 1. Vorsitzenden Hajo Betz komplett vom Netz genommen, die Seite anschließend wieder freigeschaltet, allerdings den entsprechenden Artikel entfernt, da er angeblich „im Widerspruch zum Programm und den Grundsätzen der Piratenpartei“ stehe. Betz hatte in dem Artikel sowohl die Einwanderungspolitik kritisiert als auch offen maskulistische Positionen vertreten:

Auch der Versuch von interessierten Kreisen, die Übergriffe gegen Frauen in Köln und anderswo als Männergewalt gegen Frauen zu titulieren und so aus der Verhaftung zwischen ethnischen und kulturellen Ursachen zu lösen, ist fadenscheinig, kommt doch der überwiegende Teil der Täter von Köln aus Ländern, in denen Frauen als Menschen zweiter Klasse gehalten werden, oder gar, wie zum Beispiel in Saudi-Arabien, als Eigentum des Mannes angesehen werden, über das er frei verfügen kann (weibliche Familienangehörige in Saudi-Arabien werden i.d.R. in die Reisepässe ihrer Ehemänner, Väter oder Brüder eingetragen).

Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf, und im Sinne der geltenden Political Correctness Asylanten, Zuwanderer und Migranten die Opfer sind und die Deutschen allenfalls als Täter in Frage kommen, scheint es für manche angemessen, die ethnisch-kulturellen Zusammenhänge zu ignorieren und die Vorkommnisse als Männergewalt gegen Frauen darzustellen.

Auch hier gilt: Frauen sind immer in der Opferrolle, Männer sind immer die Täter – wenigstens, wenn es nach der vorherrschenden politisch-korrekten Meinung geht.

Dass es umgekehrt ebenso Frauengewalt gegen Männer und institutionelle Benachteiligung von Männern gibt, kann seit einer Pilotstudie des Bundesministeriums für Familien, Soziales und Gleichstellung nicht von der Hand gewiesen werden.

Aber auch hier gilt, dass alles, was nicht ins politisch-korrekte Bild passt, ausgeblendet wird. Die entsprechende Pilotstudie kann auf der Homepage des Ministeriums nur gefunden werden, wenn man den genauen Titel kennt. Die in der Pilotstudie angeregte Vollstudie zur Untersuchung des Themenkomplexes ist auch zehn Jahre nach der entsprechenden Empfehlung nicht einmal in Angriff genommen worden.

Der komplette Text findet sich an mehreren Stellen im Netz. Statt des Artikels wurde eine Diskussionsseite eingerichtet. Welcher Passus des Artikels genau dem Programm und den Grundsätzen der Piratenpartei widerspricht, darüber schweigt sich der Landesvorstand bisher aus.

7: Feministin Gloria Steinem unterstellte in einem Interview mit Bill Maher jungen Frauen, sie würden nur deswegen statt Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ihren Konkurrenten Bernie Sanders unterstützen, um junge Männer zu beeindrucken, die mehr zu Sanders tendieren. Talkmaster Maher witzelte daraufhin, wenn er das gesagt hätte, hätte sie ihm wahrscheinlich eine Ohrfeige verpasst, denn die politische Einstellung von jungen Frauen mit ihrem Bedürfnis, Jungs zu treffen, in Verbindung zu bringen, sei wohl ein wenig sexistisch.

Hier das ganze Interview: