Wird Zeit, dass das Drama ein Ende hat. Die letzten Fragen sind teilweise nochmal so dämlich, dass ich kaum noch Lust verspüre zu antworten. Gerade aus diesen spricht, dass es weniger darum ging, eine Diskussion anzustoßen, sondern vielmehr darum, Männer zu beschuldigen und zu beschämen. Das haben schon Adrian und auch Peter Panini festgestellt. Dennoch kann man sich damit beschäftigen, alleine schon um seinen eigenen Standpunkt zu schärfen.
Gleichberechtigung
27) Warum habt Ihr solche Angst vor der Gleichberechtigung der Geschlechter?
Angesichts der derzeitigen Rechtslage haben wir eher Angst davor, dass daraus nie was wird und stattdessen von Euch die Schere zugunsten der Frauen und zu ungunsten von uns Männern noch weiter auseinander getrieben wird (Frauenquote etc.).
28) Womit habe ich es verdient, ein geringeres Gehalt als Du zu bekommen?
Du arbeitest weniger als ich, Du suchst Dir Jobs aus, die schlechter bezahlt werden und weniger Qualifikation benötigen, Du studierst am Arbeitsmarkt vorbei, Du nimmst Dir jahrelange Kinderpausen und hast dann weniger Berufserfahrung. Damit hast Du es verdient.
29) In welcher Welt sind 77 Cent das gleiche wie ein Dollar? In welcher Welt sind 68 Cent das gleiche wie ein Dollar?
In der Welt von Leuten, die nicht rechnen können. Und Äpfel mit Birnen vergleichen.
29a) Inwiefern ist das fair?
Schon beantwortet in Frage 28
30) Warum schüchtern Dich Frauen ein, die mehr verdienen als Du? Das ist doch großartig! Mehr Geld!
Tun sie gar nicht. Ich hätte gar nichts dagegen, eine reiche Frau zu heiraten. Nur wird die sich schwerlich für mich interessieren. Dafür müsstet Ihr erstmal Eure eigenen Ansprüche auf dem Partnermarkt überdenken.
Mich nerven mehr Frauen, die irgendwelche Orchideenfächer studieren, mit grade mal 30 Jahren glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und die Welt begriffen, und dann denken, sie könnten mit ihrem unnützen Abschluss in Gender Studies, Literaturwissenschaft oder Soziologie ein ähnliches Gehalt fordern wie Männer, die Informatik oder Ingenieurwissenschaften studiert haben.
31a) Warum werden Frauen mit einem Standpunkt als Zicken betrachtet…
Weil Sturheit und Kompromisslosigkeit nichts mit Standpunkt haben zu tun hat.
31b) … wenn Männer mit einem Standpunkt als “Chefs” betrachtet werden.
Wenns so einfach wäre…
32) Warum gehst Du nicht dazwischen, wenn Deine Kumpels hinter verschlossenen Türen ausfällige Witze über Frauen machen?
Fragt die, die jetzt gerade zusammen mit ihren Freundinnen in einem Video mehr als zehn Minuten über Männer hergezogen hat. Ich habe in den zehn Minuten nicht ein einziges „Hey, so schlimm ist es auch wieder nicht“ gehört.
Probier doch im nächsten Kaffeekränzchen mit Deinen Freundinnen mal folgendes: Wenn ihr mal wieder beim Lästern über Männer seid, wirf mal ein lockeres „Halt doch mal Dein Schandmaul, Du Männerfeindin!“ ein. Und erzähl uns dann, was passiert ist. Ihr wollt doch immer die besseren Menschen sein, also fangt auch mal damit an!
33) Warum hast Du solche Angst davor, Deine eigenen Privilegien anzuerkennen?
Ich weiß nicht, wovon Du redest. Du meinst die paar Privilegien, die wir als mickrigen Ausgleich haben zu den vielen Privilegien, die Frauen in unserer Gesellschaft haben? Meinetwegen, anerkannt.
33a) Es bedeutet ja nicht, dass Du ein schlechter Mensch bist. Du solltest die Privilegien lediglich anerkennen, und etwas dagegen tun.
Ja tatsächlich, ich erkenne die Privilegien von Frauen an und bemühe mich, dagegen etwas zu tun. Helft Ihr mit?
Nachdem die Fragen im Video nicht eindeutig numeriert waren, wars das jetzt schon. Ich habe mich da an Adrians Auflistung gehalten.
Hi aranxo,
„und dann denken, sie könnten mit ihrem unnützen Abschluss in Gender Studies, Literaturwissenschaft oder Soziologie ein ähnliches Gehalt fordern wie Männer, die Informatik oder Ingenieurwissenschaften studiert haben.“
Mal abgesehen davon, dass zwei Mitdiskutanten hier (Djadmoros & Lomi) Soziologen sind und die beiden viele der besten Beiträge zur Männerrechtsbewegung im Netz verfasst haben:
– Der bedeutendste Vordenker der Männerrechtsbewegung Warren Farrell hat Sozialwissenschaften und Politikwissenschaft studiert.
– Die Soziologen Walter Hollstein, Gerhard Amendt, Christoph Kucklick und Anthony Synnott haben jeweils wichtige Standardwerke zur Männerrechtsbewegung geschrieben.
– Ein großer Teil der Forschungsbefunde zu Männern als Opfer häuslicher Gewalt geht direkt oder indirekt auf den Soziologen und Gewaltforscher Murray A. Strauss zurück. Dieser hat die Conflict Tactics Scales-Methode (CTS-Methode) entwickelt, eine der wichtigsten Forschungsmethoden in der zeitgenössischen Gewaltforschung.
– Der Partnerschaftssoziologe Bastian Schwithal schrieb ein Standardwerk zum Thema “Weibliche Gewalt in Partnerschaften”.
– Der norwegische Unterhaltungskünstler und Gender-Kritiker Harald Eia ist Soziologe.
– Dr. Alexander Ulfig, Mitbetreiber von Cuncti, hat Philosophie und Soziologie studiert.
– Esther Vilar hat u.a. Soziologie studiert.
Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, die den Anliegen und Argumentationen der Männerrechtsbewegung zugrundeliegen, stammen zu großen Teilen aus soziologischen oder anderen sozialwissenschaftlichen Quellen, die Männerrechtsbewegung ist wesentlich eine sozialwissenschaftlich und soziologisch fundierte Bewegung. Der Beitrag der Sozialwissenschaften zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Männerrechtsbewegung ist viel größer als z.B. der Beitrag der Evolutionären Psychologie (die in den meisten Standardwerken der Männerrechtsbewegung höchstens eine Nebenrolle spielt).
Und gesamtgesellschaftlich betrachtet: Es ist nicht möglich – weder für Parteien und Politiker, noch für soziale Bewegungen, Gewerkschaften oder außerparlamentarische Organisationen und Gruppen oder irgendwen sonst informierte und fundierte Entscheidungen zu gesellschaftlichen Themen zu treffen ohne Forschungsbefunde der Soziologie oder anderer Sozialwissenschaften heranzuziehen, weil ohne diese schlicht keine Daten zu den verschiedensten gesellschaftlichen Themen verfügbar wären: Keine gute Familienpolitik ist möglich ohne Familiensoziologie (oder andere sozialwissenschaftliche Disziplinen, die das Phänomen Familie erforschen), keine gute Migrationspolitik ohne Migrationssoziologie (oder andere sozialwissenschaftliche Disziplinen, die das Phänomen Migration erforschen), keine gute Jugendpolitik ohne Jugendsoziologie (oder andere sozialwissenschaftliche Disziplinen, die das Phänomen Jugend erforschen), keine gute Kriminalpolitik ohne Kriminologie und Kriminalsoziologie usw.
Und Disziplinen wie politische Soziologie, Wirtschaftssoziologie, Rechtssoziologie und Religionssoziologie sind zum Beispiel absolut grundlegend um die jeweiligen gesellschaftlichen Teilsysteme in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang verstehen zu können (ebenso sind natürlich auch hier noch andere sozialwissenschaftliche Disziplinen, die sich mit den entsprechenden Themen befassen wichtig).
Ohne Soziologie und andere sozialwissenschaftliche Disziplinen kann eine moderne Gesellschaft also gar nicht in rationaler Weise organisiert werden, können gesellschaftliche Probleme nicht wissenschaftlich analysiert und angegangen werden, können wünschenswerte gesellschaftliche Ziele nicht wissenschaftlich fundiert bestimmt und angestrebt werden, da es eben Soziologie und andere sozialwissenschaftliche Disziplinen sind, die die hierfür notwendigen wissenschaftlichen Daten zusammentragen.
Damit will ich nicht sagen, dass Soziologen zwangsläufig genauso viel verdienen sollten wie Informatiker oder Ingenieurwissenschaftler, wohl aber, dass die Soziologie sehr wichtig ist – sowohl für die Männerrechtsbewegung als auch für die Gesellschaft (und Weltgesellschaft).
@Leszek
wie mir scheint, hebt das so ein bisschen auf die Frage des Werts einer Disziplin ab. Das wiederum klingt nach „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“. Man hat ja feministischerseits offenbar begriffen, dass die Lohnungleichheit nicht bei gleicher Arbeit vorkommt. Daher die Forderung (implizit), Frauenarbeit als gleichwertig einzustufen.
Aber das erfordert eine umfassende politische Intervention, wenn man die Leistungen etwa der Bildungsarbeiterinnen ähnlich würdigen wie die der Informatiker. Gleiches könnte man sagen, wenn es um die Würdigung der Leistungen der Soziologie ginge.
Fakt ist jedoch, dass Informatiker eben auf Märkten mit Angebot und Nachfrage zu guten Löhnen kommen. Eine politische Intervention müsse entweder für Lehrerinnen usw. einen Markt schaffen, wo es auch diese Nachfrage gäbe. Oder sie müsste den Markt für Informatiker regulieren.
Jedenfalls müsste man wohl grundlegend die Verhältnisse ändern. Dazu müsste der Feminismus auch mal grundlegend über die Verhältnisse nachdenken und unter anderem reflektieren, ob die Lohnstrukturen tatsächlich durch den Faktor Geschlecht erklärbar sind oder ob der gute alte Marx hier wenigstens von der Perspektive her fruchtbarer wäre. Der Aufschrei-Feminismus ist aber längst nicht mehr in der Lage, Ökonomie und Politik angemessen zu analysieren.
Für den Moment, um mal zu Aranxo zurückzukehren, gilt aber: Soziologie ist auf dem Arbeitsmarkt schwer verkäuflich. Wer Soziologie studiert, konkurriert einkommenstechnisch nicht mit Informatikern. Das kann man beklagen, aber das sind zunächst einmal die Verhältnisse.
Lieber Leszek,
ich wollte mitnichten die Sinnhaftigkeit des Faches Soziologie anzweifeln. Wie Du das wortreich erklärst, leistet die Soziologie selbstverständlich einen wertvollen Beitrag zur modernen Gesellschaft und explizit auch zur Männerrechtsbewegung.
Ich bin ein sehr großer Fan von Wissenschaftsfreiheit, weshalb ich auch die Existenz jedes hinterletzten Orchideenfachs begrüße, solange dieses auch tatsächlich einen ernsthaften Gegenstand hat. Meinetwegen soll man an unseren Unis auch die Sprache der Maori lernen dürfen, denn das ist ein realer Gegenstand, der vielleicht einen gewissen wissenschaftlichen Wert hat.
Kritisch sehe ich allenfalls Fächer, die von unhinterfragbaren Axiomen ausgehen, die in meinen Augen die Wirklichkeit nicht korrekt beschreiben, auf denen aber dennoch riesige Gedankengebäude errichtet werden, sprich Gender Studies (Blank Slate, Patriarchat etc.) und Theologie (Existenz Gottes).
Aber selbst gegen die Existenz diese Fächer an unseren Hochschulen hätte ich nichts, wenn sie denn entweder ernsthaft evaluiert (Gender Studies) oder eben anstatt vom Staat von der entsprechenden Interessensgruppe (Kirchen) finanziert würden, so dass nach außen hin sichtbar wird, dass dieses eine – sagen wir mal – Tendenzwissenschaft ist.
Um aber zum Punkt zu kommen und beim obigen Beispiel zu bleiben: Unsere Gesellschaft kann vielleicht ein Dutzend Maori-Experten gebrauchen, aber nicht hunderte. So ist es auch (in anderer Größenordnung) bei der Soziologie, die Menge machts. Es studieren einfach viel zu viele Soziologie, die nicht vernünftig auf dem Arbeitsmarkt untergebracht werden können. Wenn es sich vorwiegend um männliche Studenten handeln würde, hätten Politiker vielleicht weniger Skrupel, daraufhin mit den Achseln zu zucken und eine adäquate Fortbildung in einem lokalen Taxiunternehmen anzuempfehlen.
Da es sich aber vorwiegend um Studentinnen handelt, sucht man nach Auswegen und so wird ein weiterer künstlicher Arbeitsmarkt im öffentlichen Dienst geschaffen, vorwiegend durch Feministinnen, die den Marsch durch die Institutionen bereits hinter sich haben. Da muss dann die Gleichstellungsbeauftragtendichte in Behörden und anderen staatlichen Unternehmungen (Bahn, Bundeswehr etc.) erhöht werden oder man betreibt sonstigen Unsinn, damit die Gender Studies-Absolventinnen nicht umsonst studiert haben.
Und wenn dieses dann erledigt ist, ändert man schleichend (Danke für den Hinweis, Lomi!) den Slogan „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ in „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“, was nichts anderes bedeutet, als dass irgendwann jede Gender Studies-Absolventin im öffentlichen Dienst mit einem Ingenieur in der freien Wirtschaft gehaltstechnisch gleichgestellt werden soll, weil sie ja auch studiert hat. Bezahlen muss das dann ja nur der Steuerzahler, also in dem Fall der männliche Ingenieur.
Danke für die großartig formulierten (und wahren!) Antworten!
touché – gute und passende Antworten auf diese (selten dämlichen) Fragen, danke.
„33a) Es bedeutet ja nicht, dass Du ein schlechter Mensch bist. Du solltest die Privilegien lediglich anerkennen, und etwas dagegen tun.“
Da ist sie wieder mal, die gute alte, immer noch absurde
feministische Privilegientheorie: ich (Frau) definiere einen sozialen Unterschied (egal welchen) als „Privileg“, weise dir (Mann) implizit eine Verantwortlichkeit und Schuld zu, und verurteile dich in meiner Eigenschaft als Ankläger und Richter in Personalunion zur Wiedergutmachung.
Denn normalerweise (will sagen: in meinen privaten soziologischen Theorien) würde der soziale Unterschied nicht bestehen.
Danke für den angemessen harschen Tonfall.
Zu Frage 28 noch eine Anmerkung – im Familienumfeld kommt das gemeinsame Einkommen der kompletten Familie zugute, was zur Gegenfrage einlädt: wenn der Mann mehr als die Frau verdient, mit welchem Recht fordert sie – in Prozentpunkten – einen höheren Anteil als von sich selbst? – Natürlich eine Polemik.
Lohnt es tatsächlich,
1. eine Weltanschauung inhaltllich zu kritisieren?
2. eine Theorie zu kritisieren, die in ihrer Theoriebildung die Grundlagen der wissenschaftlichen Erkenntnislehre verletzt?
Ich würde an die Basis der Erkenntnisgewinnung herangehen. Stimmt die nicht, dann ist der Rest bestenfalls Zufall, im Normalfall aber wohl eher durch Wunschdenken zustandegekommen.
Kein ernsthafter Forscher setzt sich mit den Lehren von Bhagwan, Aleister Crowley oder Scientology oder von mir aus Wilhelm Reich auseinander. Das wird wohl auch der Grund sein, warum Gender Studies in den Universitäten so auffällig isoliert bleiben (schaut mal wirklich genau hin!) und warum niemend außerhalb der Gender Studies sich damit auseinandersetzen will.