Land Sachsen-Anhalt verteilt Fördergelder für gender-feministische Wissenschaft

In Zusammenarbeit mit der „Koordinierungsstelle Genderforschung&Chancengleichheit“(KGC), einer Organisation, die die Arbeit von Gleichstellungsbeauftragten vernetzt und rechtlich irgendwo zwischen Regierung, linken Parteien, Universitäten und Frauenverbänden angesiedelt ist (Rechtsexperten bitte vor!) spendiert das Landesministrium für Justiz und Gleichstellung Sachsen-Anhalt bis zu 1500€ für Dissertationen/Habilitation bzw. Master- oder Staatsexamensarbeiten die Feminismus und Genderideologie stützen.

Aus der Ausschreibung (PDF):

Ausgezeichnet werden hervorragende Abschlussarbeiten (Masterarbeiten, Staatsexamensarbeiten, Dissertationen und Habilitationen) sowie wissenschaftliche
Publikationen, die die Genderperspektive einbeziehen und in angemessenem Umfang bearbeiten. Der Preis richtet sich explizit an Arbeiten aus allen Fachdisziplinen.

In der Ausschreibung ist nur davon die Rede, dass Publikationen gefördert werden, die „die Genderperspektive einbeziehen“, was man gutwillig noch so interpretieren kann, dass allgemein Arbeiten gefördert werden, die einen geschlechtersoziologischen Aspekt haben – also unabhängig vom politischen Standpunkt. Das wäre ok, da politisch neutral. Doch angesichts dessen, dass es sich bei der beteiligten Organisation KGC um eine rein feministische Organisation handelt, die keinen Hehl daraus macht, dass sie Feminismuskritik und Maskulismus für gefährliches antidemokratisches Teufelszeug hält und für die Frauenförderung, „Gleichstellung“ und „Antisexismus“ unhinterfragbare Dogmen sind, ist klar, dass hier ausschließlich linientreue Arbeit honoriert werden wird. Die Preise werden also aller Voraussicht nach nicht aufgrund der Wissenschaftlichkeit einer Arbeit vergeben werden sondern nach politischen Kriterien. Das wäre wie eine staatliche Preisauschreibung darüber, wer am besten den Islam kritisieren und die christlichen Werte verteidigen kann, anstatt eine Ausschreibung wer die beste religionswissenschaftliche Arbeit-unabhängig von der politischen Verortung- macht.

Diese kleinen Femi-Förderpreise sind zwar sehr geringfügig aber nichts desto trotz Steuergeld mit dem politische Einflussnahme auf die Wissenschaft ausgeübt wird.

Warum mir der Fall Tim Hunt wenig über Chauvinismus sagt, aber viel über Ideologie

Vor einigen Monaten wurde Dr. Matt Taylor, nachdem er eine der größten astrowissenschaftlichen Leistungen seit einer Generation vollbracht hatte, wegen eines T-Shirts fertiggemacht. Jetzt hat der Nobelpreisträger Tim Hunt mehrere seiner Posten verloren, weil er einen schlechten Witz über sich selbst erzählt hat, den andere Leute bierernst genommen haben. Wie es inzwischen schon fast zum guten Tonfall gehört, geschah dies ohne Anhörung oder die Chance, seine eigene Version der Geschichte zu erzählen. Dr. Matt Taylor wurde seinerzeit dadurch gerettet, dass die breite Öffentlichkeit die mediale Verurteilung nicht nachvollziehen konnte. Tim Hunt bekommt inzwischen zumindest Unterstützung von früheren weiblichen Kollegen, geht aber selbst davon aus, dass es mit seiner Karriere vorbei ist.

Wenn die richtigen Leute Schaum vor dem Mund haben, ist nicht einmal ein Nobelpreisträger vor ihnen sicher, weil die entsprechenden Institutionen nicht den Mumm in den Knochen haben, ihn zu verteidigen: Das ist also die moderne Welt der Wissenschaft, in der ein unangebrachter Witz, der sogar auf eigene Kosten ging, schwerer wiegt als eine jahrzehntelange Spitzenkarriere.

Da wird seit ewig und drei Tagen dafür plädiert, Menschen allein nach ihren Leistungen zu beurteilen – und dann wird jemand, der genau diese in höchsten Maße geliefert hat, wegen einer Bemerkung abgesägt, die ihm einige einflussreiche Leute krumm genommen haben. Und das soll diejenigen mit dem richtigen Talent ermutigen, in die Wissenschaft zu gehen?

Ich hatte es vor zwei Wochen zu einer anderen Fragestellung in einem Kommentar geschrieben. Es passt jedoch auch hier sehr gut:

Diejenigen, die tatsächlich Herausragendes leisten, sind meistens keine normalen Menschen, sondern eher exzentrisch – und eben auch mit Fehlern und Schwächen behaftet.

Oder wie es jemand in anderem Zusammenhang, wenn sich über Nichtigkeiten maßlos empört wurde, bereits geschrieben hat:

University probably is not for You, #UPINFY

Kann man ohne Mühe auf wissenschaftliche Forschung allgemein ausweiten.

Im Kern ging es bei dem misslungenen Witz darum, dass Frauen und Männer getrennte Labore haben sollten, weil er, Tim Hunt, sich in Frauen verliebe, diese in ihn und weil Frauen so schnell weinen würden, wenn man sie kritisiere. Bekloppterweise wird bei allen möglichen anderen Gelegenheiten gefordert, man möge doch bitte Bildung und Erziehung nach Geschlechtern getrennt machen. Frauen würden sich in gemischtgeschlechtlichen Gruppen nicht trauen, sich zu melden oder von den Männern untergebuttert. Alles und das Gegenteil davon sind ein Anlass, Sexismus gegen Frauen anzuprangern. Jetzt hat dies die erste Karriere eines Nobelpreisträgers effektiv beendet.

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Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Diesmal ein Lied, das zumindest den Wissenschaftler im Titel trägt.

Coldplay: The Scientist

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