Claudia Roth: Kampf dem internationalen privilegiert-maskulinistischen Patriarchat!

In der internationalen Diplomatie gilt es herkömmlicherweise als angebracht, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Nationen nicht einzumischen und die Selbstbestimmung und Souveränität der Partner zu achten. Dem Feminismus und anderen utopistischen Ideologien war eine solche Zurückhaltung schon immer fremd. Nun plädiert das grüne Sympathiemonster Claudia Roth in dem feministischen Käseblatt „Edition F“ für eine „feministische Außenpolitik“. Leitfaden aller Außenpolitik soll das Wohl von Frauen und anderen Gruppen sein, die nach linkem identitätspolitischem Dogma als „diskriminiert“ gelten. Ein „weltweites Patriarchat“, wie sie es bezeichnet, das durch verschiedene rechte Bewegungen wieder überall in der Welt auf dem Vormarsch wäre, muss konsequent außenpolitisch bekämpft werden. Brasiliens neuen rechtsautoritären Präsidenten Bolsonaro (der auch durch frauenverachtende Sprüche aufgefallen ist) fantasiert die Verschwörungstheoretikerin Roth dabei als „Speerspitze“ von etwas, was nicht klar definiert ist, aber irgendetwas mit bösen Männern und sogar mit „Maskulinisten“ zu tun hat. Die universale Deutungshoheit des linken Feminismus ist also international in Gefahr und nun müssen die Frauen und Transgender in fremden Ländern im Sinne des Genderfeminismus „emanzipiert“ werden, – ob sie wollen oder nicht.

Wie viel Leid und Zerstörung haben Menschen schon in die Welt gesetzt, weil sie glaubten, die gesamte Welt mit ihrer Ideologie beglücken zu müssen? Roths Idee der feministischen Außenpolitik, mit der in Schweden und Kanada auch schon experimentiert wird, möchte ich in diesem Blogbeitrag in die lange Geschichte des Universalismus und des modernen Revolutionsexportes einordnen. Man könnte ein Buch darüber schreiben, aber ich habe versucht mich kurz zu fassen, wodurch sicherlich einige unsichere Stellen entstehen.

Versuch einer Geschichte des Revolutionsexportes und des Universalismus

1. Mittelalter bis 1800

Die Geschichte fängt an bei christlichen Missionaren und Herrschern im Mittelalter, die, auch unter Einsatz brutaler Gewalt, ganz Europa unter die (religiöse) Alleinherrschaft Roms zwingen und ihren Kreuzzug später auf den Nahen Osten ausdehnen. Es geht weiter mit den Konfessionskriegen in Europa (insbesondere dem 30-Jährigen Krieg 1618-48), deren Folge ist, dass die europäischen Staatenlenker einsehen, dass es besser ist, sich in die religiösen inneren Angelegenheiten anderer Staaten nicht einzumischen. Staatliche Souveränität und diplomatische Toleranz setzen sich in der frühen Neuzeit auf dem Kontinent als Konsens zur Friedenssicherung durch. Doch dem entgegen steht der Versuch der Missionierung, Eroberung und Europäisierung der außereuropäischen Welt im Kolonialzeitalter.

2. Moderne bis 1945

Im frühen 19. Jahrhundert versucht ein kleiner französischer Größenwahnsinniger die Errungenschaften der Französischen Revolution zu exportieren und stürzt für dieses kurzsichtige Ziel große Teile Europas ins Chaos. Republikanismus, Egalitarismus und Säkularismus werden zur universalistsichen Ideologie, doch die Revolution kann schon hier nicht exportiert werden. Stattdessen erfolgt als Gegenreaktion (übrigens die Reaktion im politischen Sinne) die repressive Restaurationszeit, in der versucht wird, die vorrevolutionären monarchistischen Zustände wiederherzustellen.

Durch den Siegeszug des Kapitalismus im Industriezeitalter entsteht die liberale Idee, dass ein internationaler freier Markt dem Wohle der gesamten Menschheit diene. Der europäische, insbesondere englische, Imperialismus bekommt damit eine neue Radikalität, die z.B. das Kaiserreich China in den Opiumkriegen zu spüren bekommt. Die Antwort auf den internationalistischen Kapitalismus, nämlich der internationalistische Kommunismus folgt auf dem Fuß. Infolge des Staatszusammenbruchs im Ersten Weltkrieg proben Kommunisten in Russland 1917 die Weltrevolution. Die siegreichen Anhänger Lenins beginnen sogleich mit dem Revolutionsexport und bringen damit insbesondere die noch junge Weimarer Demokratie ins Wanken. Man sollte nicht vergessen, dass die antidemokratische KPD lange Zeit nichts anderes war als eine deutsche „Filiale“ der Sowjetunion, die auf Direktive Moskaus Deutschland destabilisierte. Als Gegenreaktion vermengen sich im rechten Spektrum derweil nationalchauvinistischer Imperialismus, Antisemitismus und Antibolschewismus zum deutschen Nationalsozialismus, der sich zum Ziel setzt, endlich das legendäre „Weltjudentum“ zu besiegen. Die innenpolitische Aufspaltung in Rechts und Links wird damit zu internationalen ideologischen Blöcken. Das erste Opfer dieses internationalen Kampfes zwischen Links und Rechts wird Spanien. Ausländische kommunistische und faschistische Kräfte mischen sich in den Spanischen Bürgerkrieg ein, um dort die weltanschaulichen Fragen ihrer eigenen Herkunftsländer auszufechten.

Der Spanische Bürgerkrieg wird im Zweiten Weltkrieg weitergeführt. Ganz Europa wird in Folge dieses ideologischen Rassekriegs gegen die „jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung“ verwüstet und Millionen Juden ermordet. Auch die deutschen Verbündeten, das Kaiserreich Japan und das faschistische Italien verfolgen ihrerseits eine aggressive Eroberungs- und Kolonialpolitik und versuchen ihre Kultur fremden Völkern gewaltsam aufzuzwingen. Der Kampf gegen den internationalistischen Kommunismus spielt auch dabei ein Rolle.

3. 1945 bis 1990

Nach dem alliierten Sieg über die Achsenmächte erfolgt ein massiver sowjetischer Revolutionsexport im Ostblock. Überall entstehen die autoritären Satellitenstaaten Moskaus. Demgegenüber steht die antikommunistische Eindämmungspolitik der Amerikaner, die auch zur innenpolitischen Kommunistenverfolgung führt (McCarthy-Ära). Zwei universalistische Ideologien stehen sich gegenüber, versuchen den gesamten Globus in gut und böse einzuteilen und führen Stellvertreterkriege gegeneinander, deren Folgen bis heute nachwirken (z.B. Korea).

Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Tyrannei 1990 rufen westliche Neoliberale das „Ende der Geschichte“ (Fukuyama) aus. Alle Menschen werden ab nun glücklich in einer demokratischen und kapitalistischen Weltgesellschaft leben. Auch die ehemalige DDR wird in diesem Übereifer „liberalisiert“. Die wirtschaftliche Globalisierung schreitet voran und die „Entwicklungspolitik“ und die globale „Armutsbekämpfung“ versuchen westliche Standards zu universalisieren. 9/11 und der zähe Bestand autoritärer Systeme dämpfen den Optimismus, doch nun wird der antikommunistische Kampf als „Kampf gegen den Terror“ weitergeführt; mit schwerwiegenden Folgen für die islamische Welt.

4. Entwicklung des Islamismus

In den 60ern und 70ern wollen iranische Intellektuelle und Geistliche dem internationalen US-Imperialismus, der insbesondere ihre Heimat kulturell verwestlicht und politisch und ökonomisch fremdsteuert, etwas entgegensetzen und entwickeln auf der Grundlage des linken Antiimperialismus die Idee der islamischen Revolution, die 1979 in umgesetzt wird. Die Ayatollahs, offiziell bis heute auch „Revolutionsführer“ genannt, exportieren daraufhin die Revolution in die Konfliktregionen Palästina, Libanon und später auch in den Irak und nach Syrien und tragen damit zur Destabilisierung des Nahen Ostens bei. Aus dem Antiimperialismus, der bis heute im Iran Staatsdoktrin ist, wurde heute längst ein iranisch-schiitischer Imperialismus. Ebenso ergeht es den Saudis mit ihrem wahhabitischen Ideologieexport. In den 80er Jahren erfinden dann sunnitische Fundamentalisten den internationalen Jihad als Gegenbewegung zur kulturellen Verwestlichung und zur Dominanz durch USA und Sowjetunion. Schauplatz des internationalen Jihads ist Afghanistan, wo auch Al-Kaida geboren wird. Ihre Erben wüten Jahrzehnte später noch in Syrien, Irak und anderen muslimischen Ländern und verüben Anschläge im Westen – angetrieben von der modernen Fieberfantasie eines weltumspannenden Kalifats.

Fazit

Also liebe Freunde der gepflegten Geschichtsstunde: Ihr seht, wohin Revolutionsexport und universalistische Utopie führen. Wie steht es nun um den Idee einer globalen feministischen Politik?

Der Feminismus ist ein Experiment mit unklarem Ausgang. Die moderne Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine Utopie, die schon im Westen an ihre Grenzen stößt und der Gesellschaft mehr schadet als nützt. Es ist geschichtsvergessen und unverantwortlich zu glauben, man könne solche halbgaren Ideen, die sich noch nicht mal in der eigenen Gesellschaft bewährt haben, in andere Gesellschaften zu exportieren. Außer dass im Auswärtigen Amt dann Stellen für Genderstudies-Absolventen frei werden wird davon niemand profitieren. Im Gegenteil: Abgesehen davon, dass man dadurch die „Segnungen“ des modernen Feminismus auch auf andere Länder auskübelt, erfahren wir im Westen gerade eine ernsthafte Spaltung zwischen der neuen Linken und der neuen Rechten. Diese Spaltung findet unter anderem auch wegen der zunehmend wahnsinnig werdenden feministischen Identitätspolitik statt; auch wenn andere Konflikte bisher noch im Vordergrund stehen. Nun versucht die Neue Linke mit ihrer Identitätspolitik auch noch in die internationalen Beziehungen zu vergiften. Und das Schlimme ist: Es könnte sich sogar bei einigen Regierungen durchsetzen. Schweden macht schon seit vier Jahren offiziell „feministische Außenpolitik“. Trudeau arbeitet dran. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn es aufgrund solcher unnötigen ideologischen Spaltungen zu einer neuen internationalen Blockbildung kommt und daran NATO und EU zerbrechen und Staaten mit linksidentitärer Agenda gegen Staaten mit rechtsidentitärer Agenda stehen. Wer, wie Claudia Roth, unbedingt mit einem breiten Grinsen seine Scheißideologie ins Ausland exportieren muss und das „weltweite Patriarchat“ bekämpfen muss, wird genau zu so einer internationalen Spaltung beitragen und will womöglich auch genau das provozieren. Das hat die Geschichte gezeigt. Denn wie verlockend wäre es, wenn man alle Feminismuskritiker endgültig auf einer verfeindeten Trump-Putin-Orban-Seite sehen würde? Würde das nicht ganz neue Handlungsspielräume eröffnen, wenn man hier in dem innenpolitischen Gegner gleichzeitig auch den außenpolitischen bekämpft? Man denke an die Kommunistenverfolgung in den USA unter McCarthy, wo genau dies geschah.

Aber was male ich hier schon wieder den Teufel an die Wand! Der globale feministische Revolutionsexport wird natürlich völlig anders werden, als der ganze Mist, den die Jahrhunderte davor irgendwelche weißen bis leicht-pigmentierten Heteromänner verzapft haben. Natürlich wird es, wie alles was Frauen machen, viel netter, schlauer und cooler werden. So wie in diesem schmissigen linken Kampflied: Einfach ’sozailistisch‘ durch ‚feministische‘ ersetzen, ‚faschistisch‘ durch ‚männlich‘ und ‚Arbeiter, Bauern‘ durch ‚Frauen‘ und dann ab zur Weltrevolution.

„Rechtspopulismus hat eine weibliche Seele“ – über das Geschlecht von Politik und andere aktuelle Hirngespinste aus der ZEIT

Im 21. Jahrhundert ist es irgendwie Mode geworden, alles mögliche zu sexualisieren bzw. zu gendern. Sprich: geschlechtslosen Dingen ein Geschlecht anzudichten. In der Regel sah das im feministisch geprägten Diskurs so aus, dass coole, fortschrittliche Sachen „weiblich“ wurden und irgendwie blöde Sachen „männlich“. Gewalt ist männlich, die Zukunft ist weiblich, die Gesellschaft ist männlich, social skills sind weiblich. Eine Redakteurin der Zeit, Jana Hensel, ist auf diesen neumodischen Schnullifax reingefallen, hat ihn aber umgekehrt: Ihre steile These: „Der Rechtspopulismus“ ist weiblich.

Zunächst finde ich das bemerkenswert, weil dies eines der seltenen Beispiele aus der eher feministischen ZEIT ist, in denen Frauen negative Eigenschaften zugesprochen werden. Normalerweise ist es Usus, den „Rechtspopulismus“ als Bewegung abgehängter (oder privilegierter) Männer zu deuten, die gegen die „weibliche Zukunft“ ankämpfen. Die auffällige Häufigkeit von führenden medienwirksamen Frauen in der Neuen Rechten (bei gleichzeitig sehr geringem Frauenanteil in der Basis) wurde bisher kaum beachtet. Insofern ist Hensels Artikel schon mal tendenziell feminismuskritisch. Sie macht sogar klar, dass Frauen für Ausländerfeindlichkeit und radikale Ideologien ähnlich anfällig sind wie Männer. Außerdem thematisiert sie explizit, dass Politikerinnen menschenfeindliche Politik besser verkaufen können, weil ihnen durch ihr Geschlecht weniger Boshaftigkeit zugetraut wird, als Männern:

„Je gewaltloser [die Rechten] trotz ihrer aggressiven Politik erscheinen, desto erfolgreicher agieren sie. Frauen helfen ihnen dabei, denn es gehört nun einmal zu den ältesten Geschlechterklischees, dass Frauen gegenüber Gewalt abgeneigter sind als Männer.“

und weiter

„Der Rechtspopulismus brauchte dringend weibliche Protagonisten. Frauen konnten gerade im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise glaubhafter Ängste schüren als Männer.“

Alles sehr gute Punkte. Und schön, dass das in der ZEIT thematisiert wird, anstatt immer wieder die alte spießige Leier vom weiblichen Unschuldsengel abzuspielen.

Doch jetzt wird’s leider etwas krude. Hensel zitiert eine Studie der Psychologin Birgit Rommelspacher, die zu Frauen im Rechtsextremismus geforscht hat:

„Männer tun dies [gegen Ausländer sein] stärker über Gewalt und Konkurrenzverhalten – Frauen hingegen mehr über autoritäre Anpassungsforderungen“

Also sprich (wenn ich es richtig verstanden habe): fremdenfeindliche Männer wollen den Fremden als Person besiegen und fremdenfeindliche Frauen wollen seine Fremdheit, nicht aber die Person, besiegen. Leider wird diese interessante These nur so in den Raum gestellt ohne sie genauer zu erläutern oder auch nur ansatzweise zu belegen. Genau auf dieser äußerst dürftigen Grundlage baut nun aber die finale Aussage des Artikels auf:

„Der moderne Rechtspopulismus hat ein weibliches Gesicht und er hat auch eine weibliche Seele. Er ist ein Produkt des Feminismus, der Feminisierung unserer Gegenwart, ohne gleichzeitig feministisch zu sein.“

1. Frau Hensel erkläre mal bitte, was genau eine „Feminisierung der Gegenwart“ sein soll. Ich bin mir nicht sicher, ob es so was gibt. Vielmehr findet eine Genderung bzw. Sexualisierung von Politik statt, welche wiederum Produkt des unnötigen feministischen Geschlechterkriegs ist.

2. Der moderne „Rechtspopulismus“ hat vielleicht ein weibliches Gesicht, aber gleichzeitig auch genauso ein männliches. In erster Linie hat er aber ein geschlechtsloses Gesicht.

3. Mit „weiblicher Seele“ sind anscheinend diese Anpassungsforderungen („die Muslime sollen sich integrieren“) gemeint. Ich kann nicht erkennen, warum das grundsätzlich „weiblich“ sein soll. Konformität wurde schon immer mal mehr und mal weniger von Frauen und Männern gefordert. Wie genau die Studie von Rommelspacher aussieht würde mich da mal sehr interessieren.

Zwischendurch wird im Artikel übrigens ständig behauptet, die AfD wolle Frauen zurück in diese oder jene Rolle stecken. Belege für solche billigen Vorwürfe braucht es natürlich nicht. Davon und von anderen Schwächen des Artikels mal abgesehen – Hut ab für die kritische und unfeministische Betrachtung von Frauen in der Neuen Rechten.

Was gab es sonst so bei ZON zu lesen?

 

SEX-ALARM!! Tour de France ist sexistisch

Der feministische Kampf gegen die Frau als „Lustobjekt“ geht weiter. „Auch im Jahr 2017 sind Frauen bei der Tour de France noch immer nur schmückendes Beiwerk für heroenhafte Männer.“ Und das ist einem Christian Spiller von Zeit Online „peinlich“. Ich finde den Artikel besorgniserregend aber auch amüsant, weil hier ein unglaublich prüder Eiferer, im festen Glauben der Richtigkeit seiner Mission ganz unverblümt seinem Werk nachgeht. Man glaubt sich in Saudi Arabien. Inhaltlich lohnt der Artikel der tieferen Auseinandersetzung nicht, es ist die alte Leier: Frauen dürfen in Sportsendungen wie der Tour de France nicht mehr einfach nur schön aussehen (z.B. bei der Siegerehrung), sondern sollen entweder nicht dem etablierten Schönheitsideal entsprechen oder gefälligst den Mund aufmachen oder irgendwie aktiv sein. Aber einfach hübsch aussehen und nix sagen geht gar nicht! Denn dann sind sie ein schlechtes Vorbild. Dass sie dies jedoch sind, ist aber natürlich nicht ihre eigene Schuld, sondern die von irgendsonem Patriarchatsding. So lautet der Artikel inhaltlich zusammengefasst. Interessant am Artikel ist daher vielmehr, die explizit autoritär-prüde Rhetorik, die ich z.B. bei „Edition F“ oder „Pink Stinks“ – nicht aber unbedingt bei der ZEIT – erwartet hätte.

„Die Frau als Dekorationsobjekt neben keuchenden Männern, als Schmuckstück neben den Helden der Neuzeit. Menschen als Zierde wie ein Blumenstrauß oder eine Gürtelschnalle – das gibt es auch noch im Jahr 2017.“

Nein, Herr Spiller, nicht die Frau ist hier „Dekorationsobjekt“, sondern eine Frau. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Und dass Frauen auf körperlich starke und heldenhafte Männer stehen und dies dadurch zeigen, dass sie lächeln, schön für ihn aussehen und ihm Blumen und Küsschen schenken ist nichts verwerfliches. Und genau darum geht’s bei den Podiumsgirls. Sie zeigen uns, dass Männer, die sich außerordentlich anstrengen, nicht nur mit Geld belohnt werden, sondern auch mit der Gunst von Frauen. Und genauso ist es in der Welt auch (in der Regel). Und das empfinde ich als schön und als gerecht. Materialisten und feministisch-prüde Eiferer wie Spiller finden es „sexistisch“ oder „unmodern“.

„In der Formel 1 stehen die Grid Girls minimal bekleidet auf dem heißen Asphalt“

Au Backe, so viel nackte Haut auf einem Haufen; wenn das der Jesus wüsste! Müssen diese Weibsbilder auch immer so verdammt begehrenswert sein und das auch noch im Fernsehen zur Schau stellen?! Was sollen denn die Kinder denken!! Und die Männer erst – diese elenden Schweine glauben noch, dass es okay ist, schöne Frauen sexy zu finden, nur weil es ihnen im Fernsehen vorgelebt wird.

„Bevor nun wieder die Martensteins dieser Welt zu jammern beginnen, dass ihnen durchgegenderte, feminisierte Cis-Sitzpinkler den letzten Spaß im Leben rauben wollen, der für sie wohl darin besteht, deutlich jüngeren Frauen auf den Arsch zu schauen“

Nun Herr Spiller, was ist daran verwerflich, dass Männer sich gerne Pos von deutlich jüngeren Frauen anschauen? Was denn bloß? Genau: überhaupt nichts. Es sei denn natürlich, man verwechselt seine autoritäre Sex- und Männerfeindlichkeit mit Antisexismus. Vielleicht kann man daher einfach mal darüber nachdenken ob dieser Vorwurf der „Martensteins dieser Welt“ (also nicht-Feministen) ganz einfach gerechtfertigt ist.

„Poledance. Oder Lingerie-Football, in dem Frauen in Unterwäsche gegeneinander antreten. Sportarten also, die nur erfunden wurden, um Frauen in einem sexualisierten Kontext darzustellen.“

So was rückständiges aber auch. Frauen als sexy darstellen und dann auch noch nur in Unterwäsche. Widerwärtiges Drecks-Patriarchat!

„Der belgische Radprofi Jan Bakelants wurde vor dieser Tour de France von einer Zeitung gefragt, wie er drei Wochen ohne Sex auskomme. ‚Es gibt ja noch die Podiumsgirls‘, sagte er. Und dass er auf jeden Fall eine Packung Kondome mitnehmen werde, weil man ja nie wisse, wo die Podiumsgirls sich gerade herumtreiben.’“

Iiiih, oh mein Gott, sexuelle Abenteuer. Wie kann der nur glauben, dass er mit fremden Frauen Sex haben könnte? So ein Perversling! Ab in die Bibelschule mit dem und die 10 Gebote gepaukt, aber dalli!

„Die Zeiten ändern sich, ein wenig zumindest. Während der Olympischen Spiele in London 2012 wurden die Medaillen und Blumensträuße ausschließlich von Männern hereingebracht, ohne dass dabei das Abendland untergangen wäre. Die australische Radrundfahrt Tour Down Under schaffte die Dekofrauen unlängst ab. […weitere ähnliche Fälle…] Und vor ein paar Jahren wurden beim Formel-1-Rennen in Monaco einmal Grid Boys eingesetzt.“

Gott sei Dank müssen also die Christian Spillers dieser Welt, also die „durchgegenderten, feminisierten Cis-Sitzpinkler“, wie sie sich selbst betitelt haben möchten, bald keine heißen Mädels mehr bei Sportsendungen anschauen. Bald müssen sie sich nicht mehr für den 3-Meter-Turm und die zwei prall gefüllten Basketbälle in ihrer Hose während der Siegerehrungen schämen und dafür, dass sie diese armen Podiumsgirls mit ihren Blicken ausbeuten. Endlich müssen sie während der Werbepause nicht mehr schnell mal auf Klo gehen um dieses hochpeinliche Schandmal ihrer toxischen Männlichkeit in ein paar schnellen Handstreichen zu Fall zu bringen.

Diese Grid Boys sind dabei übrigens okay. Anscheinend sogar fortschrittlich. Wirklich ganz erstaunlich diese Logik.

Und sonst so?

 

Teresa Bücker (Edition F) in der ZEIT

Die Zeit übernimmt mal wieder einen Text von Edition F, dem radikalfeministischen Online-Schundmagazin für kapitalistische, männerfeindliche Karrierefrauen, die von sich selbst glauben, dass sie total sympathisch, feminin, cool und links sind. In dem Artikel von Edition F-Chefredakteurin Teresa Bücker geht es um die böse geschlechtliche Arbeitsteilung. Eine neue Studie hat mal wieder rausgefunden, dass Männer einfach so für das Wohl ihrer Familie arbeiten und Geld verdienen, während sie ihre Frauen die Drecksarbeit machen lassen (das mit diesen ekeligen Kinder-Dingern und so…). Ferner geht es um die Doppelbelastung von Müttern in höheren Positionen. Total fies findet Bücker, dass..

„46 Prozent der Vorgesetzten glauben, Mütter wollten im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen ohne Kinder weniger gern beruflich vorankommen.“

Vielleicht liegt das ja daran, dass diese 46% der Vorgesetzten eine Erziehung genossen haben, und daher davon ausgehen, dass sich Mütter um ihre Kinder und nicht nur um die Karriere kümmern wollen. Um es noch mal zu betonen: es geht um „weniger gern beruflich voran kommen“ und nicht um gar nicht. Die Einschätzung dieser 46% Vorgesetzten findet Bücker jedenfalls „mütterdiskriminierend“. Von einer Mutter zu glauben, dass sie Mutter sein will, ist nämlich Unterdrückung. Bücker geht auf ihrem Profil bei Edition F übrigens damit hausieren, dass sie eine „good-enough-mom“ (gut-genug-Mutter) ist. Vor dem Hintergrung ihres Artikels kann ich mir in etwa vorstellen, was das heißt.

Kurznachrichten vom 07.07.2017

Die letzten zwei Tage waren wieder sehr ergiebig, da ich aber gestern nicht mehr zum Schreiben gekommen bin, wirds heute wieder mehr.

1: In Schweden gab es auf dem größten Popkonzert des Landes in Bråvalla nun im zweiten Jahr in Folge mehrere Vergewaltigungen (4) und sexuelle Belästigungen (23). Das geplante Festival im nächsten Jahr wurde daraufhin schon jetzt abgesagt. Stattdessen plant die schwedische Komikerin und Radiomoderatorin Emma Knyckare jetzt als Reaktion ein Event nur für Frauen. Sie will dieses männerlose Festival so lange fortführen, »bis Männer gelernt haben, sich zu benehmen«.

Etliche Zeitungen berichten, allerdings lohnt sich der Vergleich kaum, denn anscheinend haben fast alle dieselbe Agenturmeldung kaum verändert veröffentlicht. Beim britischen Guardian wird ein Organisator wie folgt zitiert:

“Certain men … apparently cannot behave. It’s a shame. We have therefore decided to cancel Bråvalla 2018,” the festival’s organisers said.

Wer diese „certain men“ sind, bleibt in fast allen Berichten im Dunkeln. Meistens heißt es wie z.B. beim STERN:

Nach Erkenntnissen der Polizei handelte es sich um Einzeltäter und nicht um organisierte Übergriffe.

Nur zwei eher dem (in aller Vorsicht) rechten Spektrum zuzuordnenden Plattformen tanzen aus der Reihe und stellen die Verbindung zu muslimischen Einwanderern her: Jouwatch und David Bergers Philosophia Perennis. Jouwatch behauptet:

Frei nach dem Motto “mitgefangen, mitgehangen” will sie nun auch schwedischen Männern den Zugang zu Musikkonzerten verwehren, obwohl die Grapscher und Vergewaltiger meist als „Männer mit ausländischen Wurzeln“ beschrieben werden.

Inwiefern das tatsächlich stimmt, kann ich leider nicht beurteilen. Wenn man allerdings ein wenig weiter gräbt, findet man sogar beim normalerweise politisch sehr korrekten SPON einen älteren Bericht, der entsprechende Verbindungen zieht. Die Koinzidenz mit dem Beginn der großen Zuwanderungswelle vor allem in Schweden und Deutschland ist natürlich schon auffällig. Für mich riecht das allzusehr nach einem Fall wie die #ausnahmslos-Kampagne nach der Kölner Silvesternacht: Um jeden Anschein von Rassismus zu vermeiden, ist man lieber sexistisch – gegen alle Männer.

2: Nachdem vor zwei Tagen bei Edition F ja ein männerfreundlicher Text einer Frau erschien, ist es jetzt einem Mann vorbehalten, wieder auf die platteste Art auf Männer einzudreschen. „Was wir Männer tun können, um endlich zu verstehen, was Frauen im Alltag erleben“ heißt das Stück und beginnt mit dem Anreißer:

Die Lebensrealitäten von Frauen und Männern sind grundlegend verschieden. Während die von Frauen oft von Diskriminierung und Gewalt geprägt ist, genießen Männer im Vergleich viele Vorteile.

Danach könnte man ja schon wieder aufhören zu lesen, weil einem klar ist, dass da wieder platteste feministische Klischees wiedergekäut werden. Dann verpasst man allerdings noch weitere Perlen wie diese:

Frauen leben in einer substantiell anderen Lebenswirklichkeit als Männer. Fast nie werden sie so respektvoll behandelt wie wir es gewohnt sind.

Und noch besser:

Es ist jedoch wichtig, Strukturen und Tendenzen zu benennen; denn wie Rebecca Solnit in ihrem Buch „Wenn Männer mir die Welt erklären“ schreibt: „Gewalt hat keine Rasse und keine Klasse, keine Religion und keine Nationalität. Aber Gewalt hat ein Geschlecht.“

Oder auch diese:

Weiterhin gilt: Obwohl Gewalt von Männern gegen Frauen alltäglich ist, wird dieses Muster kaum herausgestellt. Es existiert die Tendenz, Erklärungen auf einer Fall-zu-Fall Basis à la „Beziehungstat“ zu bemühen, ohne das große Ganze in Betracht zu ziehen. Oft sogar wird dem Opfer (Mit-)Schuld zugeschrieben – sie hätte sich ja nun wirklich nicht so aufreizend kleiden oder diese dunkle Straße entlang gehen müssen. Mit den Worten Solnits: „Die Pandemie der Gewalt gegen Frauen wird mit allem Möglichen erklärt außer dem Geschlecht.“

Kein Wort davon, dass die Gewalt in Partnerschaften fast 50:50 gleichverteilt ist, kein Wort davon, dass Männer bei allen Gewaltdelikten außerhalb von sexueller Gewalt den weitaus größeren Anteil an den Opfern haben. Es lohnt eigentlich nicht, darauf weiter einzugehen. Nur der Hinweis noch, dass Bloggerin „breakpoint AKA Anne Nühm“ schon eine kleine Erwiderung geschrieben hat.

3: Wenn allerdings z.B. die Polizei von New South Wales (Australien) sich erlaubt, mit einer Kampagne darauf hinzuweisen, dass auch Männer Opfer häuslicher Gewalt werden, führt das zu Protesten, die Kampagne passe gerade nicht in die Zeit, weil es eben einen Mord gab, bei dem eine Lelia Alavi in Sydney von ihrem Mann Mokthar Hosseiniamrae getötet wurde. Außerdem habe es unter dem Facebook-Beitrag der Polizei einige beleidigende und unangemessene Kommentare gegen Frauen gegeben, die nicht gelöscht wurden, wie z.B.

If a girl can throw a punch, she can take one

Oh mein Gott, ein Mann, der tatsächlich glaubt, er dürfe zurück schlagen, wenn eine Frau ihn schlägt. Was für ein Monster!

4: Wo wir gerade bei Doppelmoral sind: Von Jouwatch gibt es ein schönes Beispiel zum Unterschied zwischen gutem und schlechtem Sexismus.

5: Mal etwas spaßiges zwischendurch: Wieder bröselt ein feministisches Vorurteil, nämlich die Behauptung, diese widerlichen Männer würden so massiv auf Gewalt-Pornos stehen. Tatsächlich stellen Frauen die weit größere Gruppe derer, die im Netz nach Pornos mit Gewaltdarstellungen (gegen Frauen!) oder zumindest hartem, ruppigen Sex suchen. Und das wohlgemerkt in allen Ländern der Welt gleichermaßen, ganz egal, wie dort der Status der Frauen und ihre Rechte sind. Und die Quelle? Man glaubt es kaum: Google und deren Auswertung nach Suchbegriffen. Der Daily Caller berichtet.

Der Artikel enthält noch ein paar andere Erkenntnisse über merkwürdige Sex-Vorlieben. In Indien stehen viele Männer darauf, mit Muttermilch gesäugt zu werden. Und in Japan gehört für viele Kitzeln zum Liebesspiel dazu. Allerdings sagt der Autor, der das herausgefunden hat:

The author says calling these preferences “weird” isn’t the correct response. “The data from porn tells us that everybody is weird,” he said. “Thus, nobody is weird.”

6: Und hier eine der Blüten, die Gendern inzwischen treibt:

Inzwischen werden Männer anscheinend eher so „mitgemeint“.

7: Ein Hinweis auf zwei Artikel, die leider hinter einer Zahlgrenze versteckt sind: In der Welt gibt es ein Interview mit Walter Hollstein mit dem Titel „Das vernachlässigte Geschlecht ist – der Mann“ und in der Weltwoche schreibt Harald Martenstein über Sexismus mit dem Titel „Der Mann, das Triebwesen“. Martensteins Beitrag habe ich in der Printausgabe gelesen. Lesenswert. Letztlich geht es darum, dass unter den notorischen Sexismus-Anklagen heutiger Tage die alte Prüderie wiederkehrt und damit die sexuelle Befreiung rückabgewickelt wird. Was auch zu den alten Doppelmoralitäten führt, denn unter der offiziellen Oberfläche der Wohlanständigkeit wird es getrieben wie eh und je. Und Martenstein plädiert für die Rehabilitierung des Begehrens als eine legitime Motivation, auch in seiner unerwiderten Variante.

Update: Genderama meldet, dass der WELT-Artikel mit dem Hollstein-Interview unter anderem Titel inzwischen frei verfügbar ist.

8: Zwei Beiträge, die sich kritisch mit der „Ehe für alle“ auseinandersetzen. Bei Novo Argumente sieht Thilo Spahl die Entscheidung des Bundestags nicht als Antidiskriminierungserfolg, sondern als Sieg des Konsumismus. Sein Kernpunkt:

Die traditionelle Ehe ist in einer Zeit, in der die freie Wahl von Lebensformen und -stilen und Identitäten dominierendes Ideologem geworden ist, ein Fremdkörper. Sie ist eine Lebensform, die nicht allen offensteht, die nicht käuflich ist. Mit dieser prinzipiellen Exklusivität verweigert sich die traditionelle Ehe dem Warencharakter. In der Konsumgesellschaft ist jedoch etwas, das man haben will, aber nicht haben kann, ein Sakrileg, das nicht geduldet werden kann.

Und sein Fazit:

Der Hype um die Ehe für Alle zeigt vor allem eins: dass die Institution der Ehe an Bedeutung verloren hat. Die Ehe hat an Kraft verloren. Sie ist weniger eine Lebensform als ein beim Staat zu beantragender Status. Das mag man beklagen oder gutheißen. Es heißt aber, dass das, was viele als Kampf um Gleichberechtigung interpretieren, nur ein Statusgerangel ist.

Der zweite ist ein Interview mit Prof. Ulrich Kutschera, der sich aus evolutionsbiologischer Sicht über die „Ehe für alle“ auslässt, und das auch noch bei kath.net. Und er lässt auch wieder ein paar garantiert politisch unkorrekte Hämmer vom Stapel. Zu sagen, dass Schwule und Lesben mehr zu Pädophilie neigen als Heteros, und dass deswegen eine Volladoption eine Horrorvorstellung ist, dürfte eines der größten Tabus derzeit sein. Da geht sogar jede, selbst abseitige Islamkritik noch eher. Nur: Kutschera ist habilitierter Biologe und hat sich eingehend mit dem Thema beschäftigt. Soweit ich ihn bisher erlebt habe, stellt er solche Behauptungen nicht auf, ohne entsprechende Studien und Zahlen dafür vorweisen zu können.

Bevor jetzt wieder wer was unterstellt: Ich bin eher Befürworter der Homo-Ehe. Bis auf die Möglichkeit der Fremdadoption, die ich eher kritisch sehe, spricht für mich eigentlich nichts dagegen. So ganz habe ich mir noch keine Meinung gebildet, bis auf die, dass die Diskussion darüber unsäglich flach ist.

9: Auf der Seite Gender-Diskurs rezensiert Dr. Alexander Ulfig Axel Meyers Buch „Adams Apfel und Evas Erbe“, der genauso wie Ulrich Kutschera die Gender Studies aus biologischer Sicht kritisiert.

10: Zum Schluss ein Ausflug ins Boulevard. Für Boris Becker kommt es derzeit ja richtig knüppeldick. Erst erklärte ihn ein Gericht in London für zahlungsunfähig, dann forderte ein ehemaliger Geschäftspartner aus der Schweiz 40 Millionen Franken von ihm zurück. Und jetzt deutet auch noch seine Frau eine Ehekrise an. Und was hat das ausgelöst?

In der Folge vom Donnerstag, die um 20.15 Uhr auf ProSieben ausgestrahlt wird, spricht sie sogar von Scheidung. Denn Boris Becker hatte sich geweigert, seiner Frau einen Videogruß in die Show zu schicken.

„Alle haben eine Nachricht bekommen, nur ich nicht. Und alles war im Fernsehen. Alle haben gesehen, wie enttäuscht ich war“, klagt Lilly Becker ihrer Kollegin Nadine Angerer das Leid. Und als diese sie fragt, ob sie sich jemals von ihm scheiden lassen würde, antwortet Lilly: „Ich weiß nicht. Sag niemals nie.“

Eine verpasste Videobotschaft! Na wenn das mal kein veritabler Scheidungsgrund ist. Immerhin war sie jetzt lange genug mit ihm verheiratet, um entsprechenden Unterhalt einzufordern. Doch halt, Lilly, ist er nicht eh gerade pleite und da ist gar nichts zu holen? Oder ist das vielleicht der eigentliche Scheidungsgrund? Wir wissen es nicht. Mal abwarten…

Kurznachrichten vom 05.07.2017

1: Nach der Einführung der Homo-Ehe (vulgo „Ehe für alle“) plant Justizminister Heiko Maas auch gleich noch eine Änderung des Abstammungsrechts. Die SZ, die ZEIT und die FAZ berichten darüber.

Die wesentlichen Änderungen aus meiner Sicht:

  • Die Samenspende darf nicht mehr anonym sein, damit Kinder ihre leiblichen Väter finden können
  • Im Gegenzug sollen Samenspender fortan vor möglichen Vaterschaftsklagen sicher sein und demzufolge keine Unterhaltsforderungen befürchten müssen
  • Der Begriff „Abstammung“ wird beseitigt zu Gunsten des Begriffs „rechtliche Eltern-Kind-Zuordnung“
  • Bei lesbischen Paaren wird bei Verpartnerung oder Heirat die nicht gebärende zweite Frau automatisch „Mit-Mutter“
  • Vater kann auch der werden, der in die Fortpflanzung per Samenspende seiner Partnerin zugestimmt hat.
  • Vater kann auch der werden, der mit einer anderweitig verheirateten Frau ein Kind bekommt, allerdings nur mit Einvernehmen aller drei Beteiligten

Väter bekommen weiterhin keine erweiterten Rechte, um herauszufinden, ob Kinder tatsächlich ihre leiblichen sind. Daran ändert sich leider gar nichts.

Es gibt auch bereits einen Kommentar auf dem maskulistischen Blog emmanzer. Er argumentiert, dass schwule Männer gegenüber lesbischen Frauen benachteiligt werden, weil Samenspende weiterhin erlaubt ist, Leihmutterschaft dagegen nicht.

2: Thematisch passend: Britische Ärzte wollen Männern Gebärmuttern einpflanzen, damit auch Transfrauen eine Geburt erleben können.

3: Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Bei der Edition F, ansonsten einem stramm feministischen Blog, ist ein männerfreundlicher Artikel von Mira Eggerstedt mit dem Titel „Nicht ohne meine Kumpels: Warum Männer manchmal die besseren Freunde sind“ erschienen. Die Blogs uepsilonniks und asemann haben sich des Themas schon angenommen.

Stutzig macht, dass der Artikel bislang noch keinen einzigen Kommentar darunter verzeichnen kann. Entweder ist die Kommentierung ausgeschaltet und der Button dafür dennoch sichtbar (für den Blog muss man sich anmelden, das war mir jetzt zuviel des Aufwands) oder die sonst dort kommentierenden Feministinnen sind noch dabei, ihre Schocks und seelischen Verletzungen zu überwinden.

4: Über das tragische Ende einer Liebe wird hier in drei aussagekräftigen Bildern berichtet. Fefe würde dazu sagen: Das hat doch nun wirklich niemand vorausahnen können!

5: Die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis reiner Frauen-Paradiese kann man an der Entwicklung des Freiburger Frauenbads anschaulich verfolgen. Nachdem es dort zu ständigen Streitereien kam und die Bademeisterinnen dieser (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht mehr Herr wurden, gibt es dort zum Unwillen muslimischer Gäste jetzt wieder männliche Bademeister.

6: Ein 18-jähriger zeigt eine Prostituierte an, weil er sich um die versprochene Leistung geprellt fühlt. Die Kommentare unter dem Artikel und auch bei Facebook sind voll der Häme über den jungen Mann. Ich dagegen finde den Schritt des jungen Mannes bewundernswert. Sich aus der Anonymität heraustrauen, sich der Häme des Publikums angreifbar zu machen, um sich gegen Abzocke und Ausbeutung durch eine Prostituierte zu wehren, dazu gehört schon einiges. Das Prostituiertengesetz gesteht den Frauen ein Recht auf den versprochenen Lohn zu, im Gegenzug ist es nur recht und billig, dass den Freiern ein Recht auf die versprochene Leistung zusteht.

7: Zum Ende der Sektion über die toxische Weiblichkeit ein von Milo Yiannopoulos veröffentlichtes Video, die bei der Polizei anruft, um sich über ihren angeblich in diesem Moment sie prügelnden Mann zu beschweren. Dummerweise wurde sie selbst dabei gefilmt:

8: Eine muslimische Justizanwärterin, die durchsetzen wollte, auch vor Gericht ein Kopftuch tragen zu können, scheiterte mit ihrem Eilantrag vor dem Bundesverfassungsgericht.

9: Auf schlaglichter.at beschäftigt sich ein Artikel mit muslimischen „Muttersöhnchen“. Zur Gänze lesenswert und auch an einigen Stellen sehr erhellend.

Nancy Kobrin, eine Psychoanalytikerin, die Polizeieinheiten in den USA trainiert, beschrieb schon 2010 in ihrem Buch The Banality of Suicide Bombers, dass theologische und ökonomische Erklärungsversuche über Gründe und Ursachen des Verhaltens von islamischen Terroristen und Selbstmordattentätern keine Erklärungen bieten. [..]

Sie sieht das Problem in der ‚muslemischen Mutter’, die ihre Söhne nie erwachsen werden lässt. Der islamische Selbstmord-Terrorismus sei die Fortsetzung der häuslichen Gewalt, die allerdings von den Frauen ausginge und eine Verlängerung der gestörten Mutter-Sohn-Beziehung sei. […]

Scheitern in der Leistungsgesellschaft

Ein späteres Scheitern in der modernen, westlichen Konkurrenzgesellschaft sei damit vorprogrammiert, da keinerlei Leistung in der Familie gefordert werde. Selbst wenn sie in der Schule versagen, sind meist die weiblichen ‚westlichen’ Lehrkräfte Schuld, diese ‚ungläubigen Schlampen’, die kein Recht hätten, ihre Söhne zu kritisieren. Oder überhaupt der Westen, der von Rassisten regiert werde. Den Buben werden nie Vorwürfe gemacht, Schuld haben immer die anderen. Eine aktive Rolle der Eltern, ihre Söhne zu Eigenverantwortung und Pflichtbewusstsein zu erziehen, existiere nicht.

Muslimische Frauen, die meist früh heiraten und sehr jung Mütter werden, würden den Druck auf ihre Töchter weitergeben, während der männliche Nachwuchs unter paradiesischen Zuständen aufwächst. Söhne können Drogen verkaufen, (nicht-muslimische) Frauen vergewaltigen, sich betrinken und gewalttätig sein, das sei kein Problem für die Eltern.

Dies alles schade nicht der Familienehre, solange die Jungfräulichkeit der Töchter erhalten bleibe. Nur das ‚falsche’ Verhalten der Töchter bedeute eine Gefahr für die Ehre der Familie. Darauf reagieren Mütter, Väter und auch Brüder gemeinsam mit Aggression und Gewalt gegen die Töchter. Ehrenmorde gibt es in Familien, wenn Töchter sich weigern, die Bekleidungsregeln zu respektieren, einen Ungläubigen als Freund wählen, sich außerhalb der Religion vermählen wollen oder auch nur der Verdacht aufkommt, dass sie vor der Hochzeit sexuellen Verkehr hätten. Kriminelle Söhne wie Vergewaltiger, Mörder und Diebe stellen keine Gefahr für die Ehre einer moslemischen Familie dar. Sie bleiben ewig die Helden ihrer Mütter, auch dann, wenn sie als Attentäter für den Tod Dutzender Unschuldiger verantwortlich sind. […]

Das traditionelle Männerbild widerspricht der Realität in den muslimischen Familien. Der ‚männliche’ Mann wird sowohl von seiner Mutter als auch später von seiner Partnerin in einer Kind-Position gehalten, die später zum Rückzug ins ‚arabische Männercafe’ führt oder zu aggressiven Phantasien. Doch auch als angeblich mutige Terroristen suchen sie ängstlich den ‚einfachsten’ Weg, stellen sich nicht einer Auseinandersetzung zwischen bewaffneten Männern, sondern töten bewusst wehrlose Menschen, die völlig unvorbereitet auf ihre Attacken sind.

Aus dieser Sicht betrachtet, sind auch junge muslimische Männer auf ihre Weise Opfer.

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