Sexistische Werbung gegen Männer

Sexismus in der Werbung wird eher als „gegen die Frauen gehend“ vermutet. Mit dieser neuen Artikelreihe soll in erster Linie gezeigt werden, wie oft sich Werbe-Sexismus gegen Männer richtet. Geht es beispielsweise darum, ein Produkt oder eine Dienstleistung als besonderes clever darzustellen, ist es oft die schlaue Frau, die dieses clevere Produkt entdeckt hat und verwendet. Der Mann ist oft der zurückgebliebene Depp, der es noch nicht bemerkt hat. Oder Frauen werden als leistungsfähiger usw. dargestellt. Unmittelbarer Sexismus, bei dem man nicht mal um die Ecke denken muss, um ihn zu erkennen.

Hier die ersten zwei Beispiele. Ein Snack für den Toaster, bei dem der unbedarfte Mann mal eben durch das Dach des Hauses katapultiert wird und hart im Garten aufschlägt (er berappelt sich wieder). Die Frau hat das Produkt natürlich gekauft und weiß Bescheid.

Eigentlich sogar doppelt sexistisch, da die Frau – dem alten Rollenklischee entsprechend – in der Küche steht und für das Essen zuständig ist. Wie wäre es anderherum: Mann bereitet das Essen zu und Frau geht durch die Decke und schlägt auf? Brutaler Gedanke, oder? Wieso gilt nicht dasselbe für einen Mann?

Ein großes Möbelhaus aus Schweden weiß wohl, dass Mann immer für einen Lacher gut ist, geht es um seine Potenzprobleme. Immerhin ein Leiden, dass den betroffenen Männern (und den Partnerinnen) wirklich arge Probleme bereitet. Für die Werbung ist eine in die Jahre gekommene Frau, die lapidar und tabubrechend über die Altersleiden des Gatten berichtet, immer noch gut genug, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Und nein, die anschließende Selbstironie wegen der nicht mehr straffen Haut ist nicht dasselbe Kaliber.

Dies soll übrigens kein „Gejammer“ sein. Es soll nur darauf hinweisen, was Männer schulterzuckend hinnehmen, während es auf weiblicher Seite gleich einen Aufschrei gibt, wenn angeblich oder wirklich verunglimpft in der Werbung.

Fällt auch Dir ein Werbespot ein, der in diesem Sinne sexistisch ist? Gerne auch die, bei denen Frauen schlecht wegkommen. Schreibe an: lionosys [at] quantentunnel.de

UPDATE 04.10.2017

Mich erreichte eine E-Mail, die mich auf die folgende Werbung hinwies (genauer: das Logobild): Facebookpräsenz alternative Energie. Natürlich ist dort die moderne, saubere Umweltenergie weiblich, die alte, gefährliche Atomenergie männlich.

 

 

 

 

 

23 Kommentare zu „Sexistische Werbung gegen Männer“

  1. „Dies soll übrigens kein „Gejammer“ sein. Es soll nur darauf hinweisen, was Männer schulterzuckend hinnehmen, während es auf weiblicher Seite gleich einen Aufschrei gibt, wenn angeblich oder wirklich verunglimpft in der Werbung.“

    doch es ist leider gejammer. dein artikel klingt nämlich nicht gerade so, als wenn du einfach nur die doppelmoral aufzeigen willst, die du in dem zitat (völlig berechtigt) beschrieben hast, sondern es sieht eher so aus, als wenn du die dinge, die in den werbevideos gezeigt werden verwerflich („sexistisch“) findest. Die dort dargestellten geschlechterverhältnisse finde ich völlig harmlos. der ‚toasty‘-spot ist schon etwas nervig (muss der typ jetzt wirklich gleich durch die decke fliegen und sich im garten fast das genick brechen nur um zu verdeutlichen, dass man dieses pseudo-schnitzel nicht ’schnitzel‘ nennen soll?) aber an dem ikea-spot ist nun wirklich absolut nichts zu beanstanden. wenn man es „sexistisch“ nennt, wenn es in Werbung Seitenhiebe auf Probleme wie Potenzmangel im Alter gibt, dann ist das dasgleiche ‚Gejammer‘, welches unsere politisch korrekten Femi-Taliban dazu bringt, es „sexistisch“ zu finden, wenn werbung frauen als unterwürfig oder sexy darstellt.

    gewalt gegen männer oder deren stereotype darstellung in der werbung ist grundsätzlich in Ordnung. selbiges gilt für Frauen. Werbung ist fiktion und kein parteiprogramm und wenn werbung einen protagonisten (w/m) darstellt, heißt das nicht, dass gleich alle seine geschlechtsgenossen mitgemeint sind. feministisches gejammer mit maskulistischem gejammer zu kontern führt in genau den Tribalismus den sich unsere identitätspolitiker von rechts und links wünschen.

    aber wie gesagt: der verweis auf die doppelmoral des feministischen gejammers über „sexistische“ werbung ist völlig richtig. die darstellung von geschlechtern in der werbung kritisch zu untersuchen, ist ebenfalls eine gute sache, aber dein artikel geht darüber leider hinaus.

    1. Herrlich, dieser peinliche Versuch, durch Weglassen von Großbuchstaben respektlos zu wirken. Er misslingt jedoch, da dir immer wieder Großbuchstaben rein rutschen. Die ehemals gute Erziehung schlägt halt immer wieder durch.
      Der Rest („Inhalt“) ist ebenfalls (größtenteils) Nonsens. Feststellungen, die dir missfallen, werden als „Gejammer“ bezeichnet. Nein, ist es nicht. Es ist schlichtweg die Beobachtung, dass unsere Gesellschaft überall mit zweierlei Maßstäben misst. Wenn du mal so alt bis, dass du Kinder haben kannst, kannst du deinem Sohn dann erklären, warum er als Junge in dieser Gesellschaft überall den Nimbus des dümmlichen, peinlichen Versagers angehängt bekommt. Schon mal „Ladies Night“ im WDR Fernsehen gesehen?

      1. ich finds eher peinlich, wenn man durch oberflächlichkeiten (rechtschreibung) vom thema ablenkt und da dann auch noch irgendwas reininterpretiert. ich schreibe gerne mal ohne großbuchstaben, weil das angenehmer ist. wenn meine kommentare dadurch unleserlich oder schwerer verständlich werden, kannst du mir das gerne geradeaus sagen, ohne dir irgendwelche behinderten psychosozialen diagnosen aus den fingern zu saugen.

        vielleicht hat durch meine nachlässige rechtschreibung ja wirklich die verständlichkeit gelitten. oder du kannst nicht richtig lesen. oder beides. ich habe doch klipp und klar geschrieben, dass der kritikpunkt der doppelmoral („mit zweierlei maß messen“) völlig berechtigt ist. ich hab’s für leute mit lese- oder konzentrationsschwäche sogar gleich zweimal geschrieben. meine kritik an Lions Artikel war nun, dass er aber genau über dieses ziel hinaus schießt. ich hab das sogar genauer ausgeführt. du musst nur konzentriert lesen, mein freund.

        “ warum er als Junge in dieser Gesellschaft überall den Nimbus des dümmlichen, peinlichen Versagers angehängt bekommt.“

        ich find das auch nicht gut, dass das so ist und kritisiere das genauso wie du und Lion. aber es ist nunmal der falsche weg, sich deswegen einzelne werbespots heraus zu picken und die dann männerfeindlich/sexistisch etc. zu nennen nur weil der leidtragende des Spots dort ein mann ist und die frau als klüger dargestellt wird. der einzelne werbespot ist völlig egal. sowas nenn ich dann „gejammer“. erst die gesamtheit aller werbung gibt ein bild über männerfeindlichkeit, frauenfeindlichkeit, rassismus etc. Verstehst du diesen gewichtigen unterschied?

        nein ich hab noch nie die „Ladies Night“ im WDR gesehen. was hats damit auf sich?

    2. @jonas

      Bitte denke auch du daran, dass Kommentare höflich sein sollen und man gerade gegenüber anderen Autoren ein kollegiales Gesprächsklima haben sollte.
      Es ist aus meiner Sicht ein vollkommen legitimer Ansatz von lionosys hier einmal einen Artikel mit Werbung zu starten, die er als sexistisch ansieht. Es ist im Gegenzug auch in Ordnung, wenn du es anders siehst.

      1. hallo christian,
        vielen dank für dein schnelles und resolutes Eingreifen. der ansatz von lionosys, die darstellung von männern in der werbung zu kritisieren ist, einwandfrei. mir ging es nur darum, zu kritisieren, wie er es macht und einige aspekte finde ich dabei so dermaßen unangemessen, dass ich es für legitim halte, hier eine sehr deutliche sprache zu verwenden. selbiges erwarte (und ertrage) ich, wenn ich selber groben unfug erzähle. dass dies dann verletzend wirkt, liegt in der natur der sache und muss manchmal verkraftet werden. einen persönlichen konflikt mit lionosys oder anderen wünsche ich mir aber ausdrücklich nicht.

        also von meiner seite ist alles wieder gut; eine entschuldigung von lionosys verlange ich nicht, da ich seine reaktion menschlich gut verstehen kann. einen schönen abend an alle.

      2. „einige aspekte finde ich dabei so dermaßen unangemessen, dass ich es für legitim halte, hier eine sehr deutliche sprache zu verwenden.“

        Das solltest du dann eben ändern, gerade gegenüber einem Mitautor. Das hier ist ein Gemeinschaftsblog und man sollte da auf einen angemessenen Ton achten. Man kann alles, was man sagen will auch höflich sagen.
        Das gilt gerade dann, wenn man einen neuen Autor vor sich hat, der vielleicht erst dabei ist, seinen Weg zu finden. Sei konstruktiv, stelle dar, was du gut findest und was du verbessern willst. Es muss nicht immer gleich der Hammer sein und schon gar nicht aggressive Vergleiche

  2. „erst die gesamtheit aller werbung gibt ein bild über männerfeindlichkeit, frauenfeindlichkeit, rassismus etc. Verstehst du diesen gewichtigen unterschied?“ (Jonas)

    Wie soll ich denn sonst die Doppelmoral darstellen, wenn ich keine Beispiele gebe, die man ebenfalls und berechtigter Weise als sexistisch werten kann?

    Die Idee, mal alle männerfeindlichen Werbespots zu sammeln, habe ich schon vor Jahren das erste Mal gehabt. Dummerweise habe ich es nicht getan, weil es mir an einer Plattform mangelte, darauf hinzuweisen. Ich hätte viele Spots zusammenbekommen. Mir fallen nur nicht mehr alle ein, deshalb habe ich relativ aktuelle genommen. Denk einfach an Medikamentenwerbung bei Erkältungskrankheiten: Der „arme“ sich beim leisesten Husten kränklich fühlende Mann, die kluge, über die Wehwechen lächelnde Ehefrau, die ihm ein Päckchen des Wundermittels zuwirft. Oder (auch noch nicht so lange her): Ein Typ kommt von der Arbeit und fällt kaputt auf die Couch. Der Schlüssel dreht sich in der Haustür, da kommt die Frau rein: Kleinkind und Einkäufe auf dem Arm, fit und strahlend. Leider weiß ich nicht mehr, um welches Produkt es ging. Und wieso „Gesamtheit“? Auch bezüglich Frauen ist doch nicht jede Werbung sexistisch. Es reicht doch, wenn in schöner Regelmäßigkeit Klischees genutzt werden, die das eine oder andere Geschlecht nicht gut wegkommen lassen.

    1. du machst schon wieder denselben fehler: du betrachtest eben nicht die gesamtheit der werbung und sagst dann, dass es diese und jene muster gibt, sondern du bewertest einzelne werbespots als „männerfeindlich“ oder „sexistisch“.
      verstehst du den unterschied zwischen gesamtheit und einzelfall?

      einzelfall: Herbert bestellt ne pizza und keine nudeln. ist daran etwas zu beanstanden? natürlich nicht.
      gesamtheit: 90% der menschen auf der welt bestellen pizza aber keine nudeln. -> zeichen für geringschätzung von nudeln in der gesellschaft und Pizzabevorzugung.

      lionsys bezeichnet Herbert als Nudelfeind. -> lionsys jammert rum.
      lionsys sagst, dass nudeln in der gesellschaft unbeliebt sind und pizza bevorzugt wird. -> lionsys denkt nach.

      einzelfall: im Adidas-werbespot fällt ein mann auf die schnauze und eine frau lacht drüber. -> nichts zu beanstanden.
      gesamtheit: in 90% der werbespots ist es ein mann, der auf die schnauze fällt und eine frau, die drüber lacht. -> zeichen für geringschätzung von männern in der gesellschaft und Frauenbevorzugung.

      lionsys bezeichnet Adidas als männereindlich. -> lionsys jammert rum.
      lionsys sagt, dass in der gesellschaft männer unbeliebt sind und frauen bevorzugt werden. -> lionsys denkt nach.

      eine hustensaftwerbung ist männerfeindlich, weil der mann krank ist und die frau ihm hilft – meine güte, geh doch zu pink stinks. die brauchen da leute wie dich.

      1. „meine güte, geh doch zu pink stinks. die brauchen da leute wie dich.“

        Was soll denn so etwas?
        Muss das wirklich sein, wenn jemand eine andere Meinung hat?
        Lass ihn doch seine Gedanken mal ausführen und ändere deinen Ton etwas.

    2. „Die Idee, mal alle männerfeindlichen Werbespots zu sammeln, habe ich schon vor Jahren das erste Mal gehabt. “

      Es ist auch eine gute Idee, gerade in der Werbung wird viel Mist gemacht. Die Rolle des Blöden, über den sich die Frau erhebt, wird gerne verwendet.
      Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht aus jeder Maus einen Elefanten macht. Ein paar Spitzen sind aus meiner Sicht erlaubt.

      Aber es kann sehr interessant sein, wenn man da was sammelt und dann insbesondere aus dieser Sammlung bestimmte Figuren oder Strukturen ermittelt, mit der die Werbung arbeitet.
      Vielleicht solltest du da in der Hinsicht einen Schwerpunkt legen.

      Ich habe auch bereits ein paar Artikel für Werbung, vielleicht sind sie auch für dich interessant:

      https://allesevolution.wordpress.com/2016/01/11/werbung-und-appelle-an-die-maennlichkeit/
      https://allesevolution.wordpress.com/2011/03/11/werbung-und-die-darstellung-von-mannern/
      https://allesevolution.wordpress.com/2011/02/08/schone-frauen-werbung-und-status/
      https://allesevolution.wordpress.com/2010/05/15/axe-werbung-und-sexismus/
      https://allesevolution.wordpress.com/2016/10/02/werbung-und-sexismus-pinkstinks/
      https://allesevolution.wordpress.com/2016/04/13/heiko-maas-und-das-verbot-sexistischer-werbung/

  3. Der Herr scheint echt ein Problem mit anderen Meinungen zu haben, wenn ich angeblich „Fehler“ mache in meinen Ausführungen.

    Dieses ziemlich dämliche Pizza-Nudel-Beispiel hätte er sich auch schenken können. Ziemlich überheblich, wenn man meint, seinem Gegenüber etwas so erklären zu müssen, als ob er es mit einem 5jährigen zu tun hätte.

    Zumal an meiner Frage vorbei:

    Meine Frage war nicht „Was ist mit der Grundgesamtheit gemeint?“ sondern „Warum die Grundgesamtheit als Kriterium dafür heranziehen, ob es sexisitisch-männerfeindliche Werbung gibt oder nicht?“. Ich bestreite weiterhin, dass es darauf ankommt, dass es ein hoher Anteil männerfeindlicher Werbung geben muss, damit man diese kritisieren darf. Es gibt immer wieder solche Spots, das reicht.

    Aber der Herr hat ja schon die einzig korrekte Meinung zur Sache.

    Schade, dass er es dabei immer noch nicht schafft, meinen Nicknamen richtig zu lesen und wiederzugeben, wenn ich schon so „heroisch“ in seinen Beispielen Erwähnung finde.

    1. natürlich kann es auch einzelne werbespots geben, die männerfeindlich sind. genauso wie es auch andere (nicht-komerzielle) äußerungen geben kann, die männerfeindlich, frauenfeindlich, ausländerfeindlich sein können. aber dafür hast du bisher noch kein beispiel gebracht. du hast nur spots aufgeführt, die an sich völlig harmlos sind. d.h.: Spots, bei denen der einzelfall irrelevant ist und erst die gesamtheit von vergleichbaren spots etwas über das männerbild der gesellschaft verrät (wenn überhaupt).

      und das ist nicht nur eine geschmacksfrage. stell dir vor, du selbst bist unternehmer und machst einen werbespot nach dem kaliber des angeführten IKEA-spots. und dann kommt einer daher, der dir ohne vernünftige begründung öffentlich vorwirft, du seist „XYZ-feindlich“. sowas ist dann nicht nur eine meinung, sondern eine vorlaute, respektlose stimmungsmache und damit eine methode, die mich an pink-stinks und ähnliche vereine erinnert. daher meine heftige reaktion. und nicht, weil du einfach ne andere meinung hast als ich.

    2. @lionosys

      Als Blogger muss man sich leider ein dickes Fell zulegen. Und gerade am Anfang kann das schwierig sein. Sehe Kritik als etwas positives an, man kann immer etwas daraus lernen.
      Ich finde die Idee zu deiner Serie gut, lass dich da nicht unterbekommen. Viel Spass beim Bloggen, auch wenn es mal etwas steiniger ist.

  4. Schön, dass Du dieses Thema aufmachst. Ich halte es für eine ganz zentrale Frage unserer Zeit, denn der Sexismus gegen Männer in Film und Fernsehen ist sehr präsent, man muss nur genau hinsehen und sich die einfache Frage stellen, ob die gleiche Werbung/der gleiche Film mit umgekehrten Vorzeichen akzeptiert würde. Oft komme ich zu dem Schluss: Nein, niemals.

    Schönes Beispiel: Sommerwerbung von Kaufland. Auf youtube zu finden unter „Kaufland – Werbung – Männer im Griff. So gehts“ (ich weiß leider nicht wie man einen youtube link erzeugt).

    Die Werbung ist gleich unter mehreren Aspekten sexistisch: Stell Dir vor ein Adonis würde vier dümmlichen Frauen das Grillen erklären!

    Viel schlimmerer Sexismus (für mich) ist allerdings der einzig zur Demütigung dienende Satz: „Um beim Grillen die Hosen anzuhaben braucht man eins, Eier“. Kannst Du Dir auch nur eine einzige Werbung vorstellen, die auf gleiche Weise auf weibliche Geschlechtsmerkmale abstellt ohne dass es zu einem öffentlichen Aufschrei kommt?

    Darin liegt – in meinen Augen – enormer gesellschaftlicher Sprengstoff!

    1. „sich die einfache Frage stellen, ob die gleiche Werbung/der gleiche Film mit umgekehrten Vorzeichen akzeptiert würde. Oft komme ich zu dem Schluss: Nein, niemals.“

      ja das trifft meistens zu. aber was ist daran schlimm. es gibt halt geschlechterrollen und die werden in film und fernsehen dargestellt oder (wie im falle der kauflandwerbung) scherzhaft umgedreht. wo ist das problem? warum muss man sowas menschliches, harmloses und geradezu schönes als „sexismus“ brandmarken?

      „Stell Dir vor ein Adonis würde vier dümmlichen Frauen das Grillen erklären!“

      prüde feministen würden sich dann routiniert drüber aufregen. na und, wen juckts? ich würde es ok finden.

      den satz „um beim grillen die hosen an zu haben, braucht man eins: eier.“ versteh ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. schießt sich die frau damit nicht ein eigentor? will sie behaupten, dass sie eier hat und die männer nicht?

  5. @jonas

    Du schreibst einerseits:
    „die darstellung von geschlechtern in der werbung kritisch zu untersuchen, ist ebenfalls eine gute sache“ und:
    „natürlich kann es auch einzelne werbespots geben, die männerfeindlich sind.“

    Die hier aufgeführten Beispiele findest Du aber andererseits nicht kritikwürdig, unterstellst denen, die sie posten, Wehleidigkeit.

    Welche Spots findest Du denn dann untersuchungswürdig bzw. männerfeindlich? Du musst doch schon selbst welche gesehen haben, oder woraus resultieren Deine obigen Aussagen?

    Abgesehen davon unterschätzt Du meines Erachtens die Wirkung der Darstellung von „doofen“ Männern (mit denen man alles machen kann) und der „klugen“ Frauen, die den Bogen stets raus haben. Es ist ein Puzzlestück von Vielen. Und es sagt auch gleichzeitig etwas über unsere Gesellschaft aus, die sich ja nach Eigenbekundung „Gleichbehandlung“ auf die Fahne geschrieben hat (die faktisch nicht gegeben ist).

    Um kurz abzuschweifen: Ein anderes Puzzlestück ist aktuell die unterschwellige Diffamierung von Männern in Form der häufigen Erwähnung, dass es überwiegend Männer waren, die bei der Bundestagswahl „böse“ Parteien gewählt haben. Dadurch soll etwas erreicht werden, was bisher in nie zur Debatte stand: eine „Wertigkeit“ von Stimmen, um unangenehme Ergebnisse gefühlt herunterzurechnen. Ging es bisher immer stets um Quantität (wer hat die meisten Stimmen erhalten?), muß jetzt eine klischeehafter Wählertypus herhalten, um die „Falschheit“ der Entscheidung deutlich zu machen. Wähler der AfD kommen aus prekären Verhältnissen, sind weniger gebildet, sind abgehängt, haben irrationale Ängste … UND SIND EHER MÄNNLICH. Ob die SPD, die CDU oder andere Parteien (auch) von Minderbemittelten gewählt wurden, stand früher nie zur Debatte. Stimme ist Stimme, ob sie vom Hochschulprofessor kam oder vom Dorfdeppen. Heute wird dagegen Wert darauf gelegt, wer was wählt. Mit gefährlichen Wechselwirkungen sowohl für die Demokratie als auch das Geschlecht der Männer.

    Bezüglich des zweierlei Maß, mit dem bei der Werbung gemessen wird, ist noch etwas zu berücksichtigen. Männer werden unmittelbar als Trottel (etc.) dargestellt, ohne das jemand was dagegen sagt. Bei frauenfeindlicher Werbung muss man mindestens einmal um die Ecke denken, bevor man die Argumentation einer Frauenfeindlichkeit überhaupt nachvollziehen kann. Bekanntes Beispiel ist hierbei die Zurschaustellung von „zuviel nackter weiblicher Haut“. Daraus kann man erstmal unmittelbar keinen Nachteil für die Frauen ableiten (eher im Gegenteil … wird ja mit weiblichen Vorzügen geworben). Man muß sich erst in die feministische Denkwelt begeben, dass das deshalb schlimm ist, weil Frau zum Objekt der Begierde degradiert wird und man daraus (noch einmal um die Ecke gedacht) schlussfolgern kann, dass andere Qualitäten (Intelligenz) nicht vorhanden wären. Oder dass durch die Darstellung von Schönheitsidealen diejenigen verletzt werden, die diese nicht erreichen können.

    1. „Welche Spots findest Du denn dann untersuchungswürdig bzw. männerfeindlich? Du musst doch schon selbst welche gesehen haben, oder woraus resultieren Deine obigen Aussagen?“

      mir fallen spontan keine werbespots ein, die männerfeindlich oder frauenfeindlich sind, daher habe ich auch geschrieben, dass es sowas geben *kann* und wenn man ohne nachvollziehbaren grund werbespots als „XYZ-feindlich“ tituliert ist, ist dies ein dreister und schwerwiegender -da äußerst rufschädigender- vorwurf. und auf sowas reagiere ich grundsätzlich schwer allergisch, egal aus welchem politischen lager solche unverschämtheiten kommen. das ist das, was ich unter Gerechtigkeit und Ehrlichkeit verstehe. solcherlei schweren vorwürfe müssen immer gut belegt sein. sind sie das nicht, handelt es sich um politisierte Beleidigungen. daher gebe ich dir (und allen anderen) den gut und ernst gemeinten Rat, begriffe wie „männerfeindlich“, „frauenfeindlich“, „sexistisch“, „rassistisch“, „antisemitisch“ etc.. grundsätzlich mit vorsicht zu genießen und nur mit viel Bedacht einzusetzen.

      „Abgesehen davon unterschätzt Du meines Erachtens die Wirkung der Darstellung von „doofen“ Männern (mit denen man alles machen kann) und der „klugen“ Frauen, die den Bogen stets raus haben. Es ist ein Puzzlestück von Vielen. Und es sagt auch gleichzeitig etwas über unsere Gesellschaft aus, die sich ja nach Eigenbekundung „Gleichbehandlung“ auf die Fahne geschrieben hat (die faktisch nicht gegeben ist).“

      nein das unterschätze ich nicht, sondern ich sehe es genauso wie du. ich sage nur, dass es ein fehler ist, die „männerfeindlichkeit“ an einzelnen Spots festzumachen. ich weiß, dich nervt das pizza/nudel-beispiel aber genau da habe ich exakt erklärt, was ich meine. nicht der einzelne spot ist männerfeindlich und auch nicht die Werbung an sich, sondern höchstens die gesellschaft, in der die darstellung von männern als „der doofe“ standart ist.

      genau das gleiche gilt bei vermeintlich „frauenfeindlicher“ werbung:

      „Bei frauenfeindlicher Werbung muss man mindestens einmal um die Ecke denken, bevor man die Argumentation einer Frauenfeindlichkeit überhaupt nachvollziehen kann. Bekanntes Beispiel ist hierbei die Zurschaustellung von „zuviel nackter weiblicher Haut“.“

      nein! nackte haut macht werbung nicht frauenfeindlich. auch wenn weinerliche links-grüne PC-Puritaner das gerne so hätten.

  6. @ Jonas

    So langsam platzt mir echt die Hutschnur mit Dir und Deinen relativierenden Äußerungen.

    Es mag ja sein, dass Du mit Blick auf Sexismus gegenüber Männern eine deutlich höhere Toleranzschwelle hast als beispielsweise ich und entsprechend in der Kaufland-Werbung auch keinen Sexismus erkennen kannst aber gesteh bitte Männern wie mir einfach zu sowas als sexistisch, abwertend und demütigend zu empfinden!

    Und wenn Du dann eine Werbung findest, die expressis verbis, ausgestrahlt im öffentlichen Fernsehen von weiblichen Geschlechtsmerkmalen in gleicher Weise wie die Kaufland-Werbung spricht, dann reden wir nochmal über die von die aufgerufenen großen Begriffe „Gerechtigkeit“ und „Ehrlichkeit“ im Rahmen dieser Debatte.

    Du bist nämlich nicht der Einzige, der auf das Vortragen von Meinungen und Haltungen im Gewand eines Faktums extrem sensibel reagiert!

  7. Zu Jonas fällt mir nur ein: (editiert: Bitte Höflich bleiben)
    Der Messerblock ist zwar brutal und menschenverachtend, weist aber keine erkennbaren Geschlechtsmerkmale auf. Im allgemeinen finde ich die angestoßene Diskussion auf jeden Fall dringend notwendig.

  8. Soso, wenn Männer einkaufen gehen, stehen sie also „total unter den Pantoffeln“ ?!
    Liebe Volksbanken Raiffeisenbanken, diese Werbung zeigt wunderbar, wie Seximus auch gegen Männer eingestzt wird in der Werbung. Vielen Dank….Sechs, setzten.

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