Novelle des Mutterschutzgesetzes vergeigt. Danke für nichts, Frau Schwesig.

Seit 1952 wurde das Mutterschutzgesetz nicht mehr überarbeitet, so schreibt es die Zeit. In der Sache kommt nicht viel. Ein bisschen mehr ökonomische Verwertbarkeit der Schwangeren, nicht überraschend in einer Zeit in der Feminismus oftmals nur der Deckmantel des Neoliberalismus ist. Ansonsten haben die Männer 1952 in urpatriachalen, frauenunterdrückenden Zeiten ihren Job zugunsten der Mutter anscheinend ganz gut gemacht. Auch nach 65 Jahren gibt es keinen Bedarf an grundsätzlichen Änderungen.

Oder?

Zwei Dinge haben sich jedoch definitiv verändert. Erstens, das immer lautere Gejammere darüber, daß Frauen die meiste „Carearbeit“ verrichten. Unbezahlt und nicht gewertschätzt. Man kann es natürlich auch als Privileg betrachten, dass überwiegend Frauen von der Last befreit sind, für die Familie die essentiellen Grundlagen zu erarbeiten. Oder dass die Partnerwahlkriterien von Frauen so gar nicht mit der staatlich gewünschten innerfamiliärlichen Aufgabenverteilung kompatibel sind. Zweitens, dass immer weniger überhörbar Väter vor und nach Scheidungen ihren Anteil an der Kinderbetreuung fordern.

Also, was fehlt an der Novelle des Mutterschutzgesetzes? Qualitätsmedien, da kommt Ihr nie drauf. Denn da müßtet Ihr ja wenigstens mal in die Kommentare unter euren Artikeln schauen.

Wäre es tatsächlich so abwegig, zumindest für ein paar Tage den werdenden Vätern Sonderurlaub zu garantieren? Wie wäre es denn mit der netten Geste, dass man dem Arbeitgeber wenigstens Dienstreisen zur ausberechneten Zeit der Niederkunft verbietet? In den Kommentaren wird angemerkt, dass Väter leer ausgehen selbst wenn es starke Komplikationen bei der Geburt gibt, nicht mal im Todesfall wird der Vater minimalst abgesichert.

Es gibt wohl kaum eine so verletzliche Situation für Mutter und Kind als die Geburt. In der sie mehr oder weniger angewiesen ist auf Schutz. Habt Ihr Feministinnen mal wieder nicht aufgepaßt? Oder ist Vater Staat doch mal wieder eh der einzig wahre, gute Patriarch?
Aber auch werdende Väter haben rund um die Geburt nicht nur viel zu tun, nein auch bei ihnen passiert viel. Eher nichts physisch, wohl aber psychisch.

Fazit: Danke für nichts, Frau Schweswig!

5 Kommentare zu „Novelle des Mutterschutzgesetzes vergeigt. Danke für nichts, Frau Schwesig.“

  1. Unser Qualitätsjournalismus mal wieder. Offensichtlich noch nie reingeschaut, ins MuSchG .
    Also in meiner Ausgabe steht im Kopf „Neugefasst durch Bek. v. 20.6.2002“ und „zuletzt geändert durch … v. 23.10.2012“.
    Soso, angeblich seit 1952 nicht mehr überarbeitet…

      1. Habe ein wenig recherchiert aber keine Version des MuSchG von vor 2002 gefunden.

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