Heute ist der 2. Februar – Murmeltiertag! Wer damit nichts anfangen kann, der kennt wohl nicht den Film Groundhog Day („Und täglich grüßt das Murmeltier“) von 1993 – und sollte nicht weiterlesen, um sich nicht die Freude an diesem großartigen Werk der Filmgeschichte zu verderben.
Die Handlung: Phil Connors (Bill Murray) macht die Wettervorhersage für einen kleinen Fernsehsender in Philadelphia. Gemeinsam mit einem Kameramann und der neuen Produzentin Rita (Andie MacDowell) wird er in den kleinen Ort Punxsutawney in Pennsylvania geschickt, um von dort aus über den Murmeltiertag zu berichten. Dies ist eine (tatsächlich existierende!) Tradition, bei der jeden 2. Februar ein Waldmurmeltier nach dem Wetter „befragt“ wird. Sieht es einen Schatten, bedeutet es weitere sechs Wochen Winter. Ansonsten kann man auf einen frühen Frühling hoffen.
Phil fühlt sich zu Höherem berufen als ein weiteres Mal für eine kurze Reportage in die Provinz zu fahren, läßt das bei seinen Kollegen auch durchblicken und erledigt den Job ohne große Begeisterung. Die Rückkehr in die große Stadt verhindert jedoch ein Schneesturm, von dem Phil eigentlich vorhergesagt hatte, dass er an der Gegend vorbeiziehen würde. So müssen die drei gezwungenermaßen noch eine Nacht in Punxsutawney verbringen. Am Morgen wacht Phil auf und stellt mit wachsendem Erstaunen fest, dass sich alle und alles so verhalten wie einen Tag zuvor. Es ist wieder der 2. Februar! Und nach dem nächsten Aufwachen erneut! Er ist in einer Zeitschleife gefangen.
Harold Ramis, der als Regisseur, Autor und Schauspieler (in einer kleinen Rolle als Neurologe) fungierte, liefert hier einen im wahrsten Sinne des Wortes zeitlosen Film ab. Dieser behandelt einerseits ein Science-Fiction-Szenario, andererseits die Frage nach dem Sinn des Lebens und des eigenen Handelns und hat Platz für komische als auch tragische Szenen.
Der Ort ist dabei mehr als nur pittoreske Verzierung, sondern treibt den Verlauf der Geschichte an: Das kleine Nest weitab vom Schuss bietet nur begrenzte Möglichkeiten. In einer Großstadt oder zu Hause würde Phil wohl zig Sachen ausprobieren und wäre nicht so schnell gezwungen, auf die anderen Leute einzugehen.
Es wird dem Film nicht gerecht, ihn auf die Frage „Wie kriegt der Protagonist die Frau rum?“ zu reduzieren. Dabei hat auch dieser Teil des Films einiges Lehrreiches zu bieten. Eine ganze Weile und durch zahlreiche Iterationen immer besser werdend, gelingt es Phil, Rita durch bloßes Anbiedern und Imitieren von Interessen näher zu kommen, aber mit dem Verführen will es nicht klappen.
Nancy, die Frau vom Lande, die sich vom Reporter aus der großen Stadt beeindrucken läßt, ist kein Maßstab dafür, wie er aus seiner einmaligen Situation Vorteile ziehen kann. Selbst das wird Phil schnell langweilig, so dass er immer ausgefallenere Sachen ausprobieren muss.
Daraus resultieren einige ulkigen Situationen. Warum sich benehmen, wenn nichts eine Konsequenz hat? Dagegen stehen die ernsten Momente: Der alte obdachlose Mann, der am Ende des Tages unweigerlich stirbt und den Phil nicht retten kann, egal, was er auch versucht.
Auch die These „Zyniker, der einfach nur geläutert werden musste“ (wie etwa in „Scrooged“ / „Die Geister, die ich rief“, ebenfalls mit Bill Murray in der Hauptrolle) greift als mögliche Lehre des Filmes zu kurz. Es ist gerade kein Rührstück, bei dem andere dem verhärteten Hauptcharakter dessen Fehler aufzeigen, dieser sein Gewissen wiederentdeckt und sofort umschwenkt. Mehrfach begeht Phil Selbstmord, nur um immer wieder morgens in seinem Bett aufzuwachen. Es ist eine Situation, aus der er nicht entfliehen kann. Schließlich beschäftigt er sich mit den Lebensgeschichten der Leute, die er vorher noch als Hinterwäldler abgetan hat, und lernt ihre ganz konkreten Wünsche und Probleme kennen. In Rita findet er jemanden, der nicht nur intellektuell mithält und ihm Kontra gibt, sondern sich in seine Situation hereindenken kann.
Diese ist schließlich immer mehr von der Rolle, weil andere ihr sagen, was Phil für ein toller Kerl ist und wie er ihnen geholfen hat. Dieser hat seinen Verstand und seine Aufmerksamkeit dafür verwendet, um tatsächlich „das Beste aus einem Tag zu machen“, und sich einen immer besseren Ablauf antrainiert, in dessen Verlauf er mehrmals als Lebensretter auftritt und am Ende beim großen Tanz Klavier spielt. Fähigkeiten wie musizieren und Eisskulpturen herstellen hat er jahrelang von Null an gelernt.
Mit dieser triumphalen Version eines ursprünglich ganz normalen Tages, bei dem der Erfolg bei Rita zur Nebensache wird angesichts all der Menschen, die er glücklich gemacht hat und all der Dinge, die er für sich selbst gelernt hat, endet schließlich die Zeitschleife und er erwacht am nächsten Morgen. Auch wenn man an dessen Ende von Wiederholungen genug hat, schreibe ich es gerne noch einmal: Ein großartiges Werk der Filmgeschichte!
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? „Then put your little hand in mine…“ wer damit jahrelang aufwacht und nicht durchdreht, muss etwas Besonderes sein!
Sonny and Cher: I Got You Babe
Kehrseite: Ein Film, der zelebriert, dass Männer keine Human Beings, sondern Human Doings sein müssen, um akzeptiert zu werden.
Das stößt mir sauer auf, während ich es mit einem „Das ist halt so“-Seufzer akzeptiere.
Trotzdem ein guter Film. Bill ist eh King.
„Ein Film, der zelebriert, dass Männer keine Human Beings, sondern Human Doings sein müssen, um akzeptiert zu werden.“
So verschieden kann man die Dinge sehen…
Phil ist ja gerade nicht „der ganz okaye Mann“, sondern die selbstgewählte optimale Variante nach Jahren an Probiermöglichkeiten. Dass er dann innerhalb eines Tages die Herzen der Leute gewinnt, ist kein Maßstab für Männer allgemein. Man sieht zahlreiche andere Männer in dem Film, die mehr oder weniger erfolgreich durchs Leben gehen und keine Versager sind, nur weil sie nicht jahrelang in der Zeitschleife trainieren konnten.
Wenn ich mal Zeit hab, schreibe ich etwas ausführlicher über mein Problem mit dem Film und verlink das hier.
Wohlgemerkt: Ich halte deine Sichtweise nicht für falsch oder dergl. Es hat seinen Grund, dass der Film ein Klassiker ist.
Ich hab nur eine (Über?)empfindlichkeit, die ich allerdings auch begründen kann (und sollte).
„Wenn ich mal Zeit hab, schreibe ich etwas ausführlicher über mein Problem mit dem Film und verlink das hier.“
Mach das! Das würde mich sehr interessieren.
„Ich hab nur eine (Über?)empfindlichkeit, die ich allerdings auch begründen kann (und sollte).“
Ich reagiere inzwischen allergisch auf das, was ich als Verwertungslogik annehme. Besonders, wenn nebenbei gepredigt wird, dass Menschen ja einen Wert für sich haben.
Nummer zwei ist: Es können alle glücklich sein – nur Männer müssen sich ändern.
Ich brauche kein Warum. Ich liebe diesen Film!
Ich betrachte die zunehmend subtile Annäherung Phils an Rita nicht als Kern der Handlung, sondern als Barometer für Phils seelischen Reifeprozess.
Denn das ist die Story: Phil ist in dieser Zeitschleife das Wundertier, das sich an den letzten Durchlauf noch erinnern kann – alle anderen nicht, was diese zur Staffage macht. Alle einschließlich Rita.
Phil steckt fest, es gibt für ihn „kein Entkommen“, auch kein Selbstmord. Nach verschiedenen Stufen der Verzweiflung macht er das Spiel interessant für sich selbst, indem er sich Aufgaben stellt: sämtlichen Unfällen zuvor zu kommen, dem Penner das Leben zu retten, Klavier zu lernen.
Eine weitere dieser selbst gestellten Aufgaben ist die Annäherung an Rita.
Mit – von Durchlauf zu Durchlauf – zunehmender Subtilesse Phils offenbart sich die soziale Tapsigkeit des Kameramanns – dramaturgisch auch ein Indikator für dessen Fortschritt.
Das ist die eigentliche Story.
Genaugenommen ist das schlussendliche Ausbrechen aus der Schleife ein Bruch; ich könnte mir vorstellen, dass die ursprüngliche Idee ein Fortlaufen bis in alle Ewigkeit vorsieht. Der Ausbruch ist nur erforderlich für das Happy End.
Aber das ist nicht schlimm. Ganz tief drinnen bin ich ein romantischer Mensch, ehrlich wirklich wahr.
Sehr schöne Deutung! Vielen Dank!
Ich fand ihn, ehrlich gesagt, eher langweilig. Viel besser, viel spannender und vor allem das Thema „Zweite Chance“ treffender erzählend:
https://de.wikipedia.org/wiki/12:01
Dasselbe hätte ich auch gesagt. Schade, dass dieser schöne Film neben „Täglich grüßt das Murmeltier“ so untergegangen ist.
Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.
12:01 liefert eine „wissenschaftliche“ Erklärung für die Zeitschleife und das ist dann ja auch der Plot.
Hat jemand Edge Of Tomorrow gesehen?
@GOI
Ja und abseits von der Scientology Ideologie, die sich am Ende einschleicht, ein ebenfalls großartiger Film.
Er ist logisch gescheitert, weil die weibliche Hauptfigur darauf insistierte, ebenfalls „disposable“ zu sein.
Und weil der Plot erst vorwärts geht, nachdem er einsieht, sie nicht retten zu können – ergo ihre Entscheidung zu respektieren.
Gruß crumar
Kehrseite 2: Die Moral von der Geschichte ist, nur eine Frau kann einen Mann erretten.
Um das von only me gesagte aufzugreifen: Der Mann ist demnach „damsel in doing“.
Gruß crumar
P.S.: Der Film ist großartig! 🙂
Interessant, ich habe das nie so gesehen, dass Phil von Rita gerettet wird. Sie gibt ihm Kontra, aber er kommt schon selbst auf die Ideen. Er hat sie am Ende auch gar nicht nötig.
Natürlich hat er sie nötig – sie schlafen am Schluss gemeinsam ein, ohne dass es zu sexuellen Handlungen kommt, nachdem er durch seine Taten sein reines Herz bewiesen hat und damit das ihre gewann.
Voila: Errettung und Erlösung!
Ist dir das nicht aufgefallen?
Die männliche Hölle der Unendlichkeit des einen Tages (Hamsterrad) tauscht er ein gegen das, worauf er zunächst verzichtet (Sex), um die „echte“ Unendlichkeit dann *durch das Weib* zu erhalten. Lieferung in der Regel nach 9 Monaten.
Aktuelles Beispiel „Der Marsianer“, eine sexistische Robinson Crusoe Geschichte mit Rettung durch das Weib.
Trick: Die Geschichte ist sexistisch, weil sie so tut, als wäre sie es nicht.
„Die MarsianerIN“ ging nicht, weil weder Drehbuchautoren, noch Publikum einer weiblichen Hauptfigur das Aushalten von Einsamkeit (zentral), Überwindung von Todesangst, zähen Überlebenswillen und „den eigenen Arsch mit Hilfe von Wissenschaft retten“ abgekauft hätten.
Das ist die Horde von rosa Elefanten, die mitten auf dem set des Films steht.
Gerettet wird dieser jedoch von seiner mutigen KomandantIN, deren Handlungsweise auch noch damit entschuldigt werden muss, dass sie beim Militär ist.
D.h. dem Mann wird Autonomie zugetraut, der Frau nicht, aber die männliche darf sich nur in einer Notlage voll entfalten und bewähren, die einer Frau bedarf, um sich aus dieser zu befreien.
Errettung und Erlösung!
Dieses christliche Motiv einer weiblichen Heilsfigur, die Erlösung verspricht findet man oft in Filmen Hollywoods.
Gruß crumar
Wie kommst du darauf?
Sex wird – wie üblich in Hollywood-Filmen – nicht explizit dargestellt, aber ich hatte bei diesem Film nie Zweifel, dass es tatsächlich zu Sex zwischen Phil und Rita kommt.
Wieso sonst sollten sie ein Bett teilen?
Der Film hätte doch sonst überhaupt keine Pointe oder Clou.
Nur durch die wirklich intensive Interaktion mit Rita lässt sich die Zeitschleife aufbrechen, und das ewig schlafende Murmeltier wieder erwecken.
Phil hat eine positive Persönlichkeitsentwicklung durchlaufen. Dass Rita sich so weit mit ihm einlässt und mit ihm intim wird, ist der Indikator dafür, dass diese Entwicklung jetzt erfolgreich abgeschlossen ist.
Ich bin allgemein sehr angetan, wieviel Diskussion die Erwähnung des Films ausgelöst hat. Gerade die verschiedenen Deutungen machen es erst interessant!
„Natürlich hat er sie nötig – sie schlafen am Schluss gemeinsam ein, ohne dass es zu sexuellen Handlungen kommt, nachdem er durch seine Taten sein reines Herz bewiesen hat und damit das ihre gewann.“
Aber ein reines Herz wäre nicht auf solche Showeffekte wie den Bandauftritt ausgelegt. Da zieht Phil doch eine coole Nummer ab. Ebenso die Sache mit der Eisskulptur: In erster Linie eine persönliche Fähigkeit, mit der man außerdem Leute beeindrucken kann. Also sooo selbstlos ist er nicht – und gerade diese Mischung gefällt mir.
Es wird explizit aufgelöst, dass sie „nur in einem Bett geschlafen haben“. Rita sagt etwas in Richtung er sei einfach eingeschlafen und Phil erwidert (der Brüller), es sei eben ein langer Tag für ihn gewesen.
Sie teilen sich ein Bett, weil Rita Phil ersteigert hat und deswegen „mit ihm machen durfte, was sie wollte“. Es war für mich immer gerade die Pointe, dass Phil Rita ins Bett bekommt, als er es nicht mehr braucht.
Was die Zeitschleife tatsächlich beendet hat, bleibt ebenso im Dunkeln wie der Auslöser dafür. Gerade das läßt erst viele verschiedene Deutungen zu und geht über ein simples Moralisieren hinaus.
@Anne
„Wie kommst du darauf?
Sex wird – wie üblich in Hollywood-Filmen – nicht explizit dargestellt, aber ich hatte bei diesem Film nie Zweifel, dass es tatsächlich zu Sex zwischen Phil und Rita kommt.
Wieso sonst sollten sie ein Bett teilen?
Der Film hätte doch sonst überhaupt keine Pointe oder Clou.“
Es zeichnet dich aus, dass du den Clou nicht begreifst.
Normalerweise hätten wir ein Signal für den dann stattfindenden Sex > Nahaufnahme leidenschaftlicher Kuss zum Beispiel – Blende.
Das findet hier nicht statt und es findet nicht statt, weil KEIN SEX die Pointe ist.
Der VERZICHT auf das gängige Klischee, diese Frau – als Ziel – herum zu bekommen widerspricht *einem* Handlungsstrang des Films, in dem gezeigt wird, wie er versucht, diese Frau herum zu bekommen.
*Rückwärts gerechnet* – ab ERRETTUNG und ERLÖSUNG lässt sich nun feststellen, welche Mittel zum Erfolg geführt haben.
Und eines der Mittel war demzufolge die Preisgabe des *männlichen ZIELS* diese Frau herum zu bekommen; ergo (ohne Preisschild) Sex mit ihr zu haben.
Demnach ist ERFOLG Preisgabe des – ursprünglichen – männlichen Ziels.
Noch einmal: *Errettung und Erlösung* durch PREISGABE des ursprünglichen männlichen Ziels.
Wir waten hier also knietief in einem WEIBLICHEN Narrativ.
Es ist egal, welches Geschlecht die Drehbuchautoren haben, es sind Frauen, die Frauen gewinnen lassen wollen oder Männer, die exakt das Selbe wollen.
Das gesamte Narrativ ist zutiefst sexistisch.
Es ist komplett unmöglich die „gender“ zu tauschen, weil dem Publikum sofort der Betrug um die Ohren fliegen würde (vgl., was ich über „Der Marsianer“ geschrieben habe).
Gruß crumar
@Graublau, @crumar
Die von euch gebrachten Argumente überzeugen mich nicht völlig. Dazu kenne ich zu viele Gegenbeispiele.
Aber wenn ich den Film das nächste Mal sehe, werde ich darauf achten.
Esexistiert zum Schluss ja zwischen Rita und Phil eine gewisse Vertrautheit. Aus ihrer Sicht hat sie aber nur einen (1!) einzigen Tag mit ihm verbracht.
Für eine solche Vertrautheit nach so kurzer Zeit braucht es die katalytische Wirkung von Sex, insbesondere da Rita ja anfangs recht reserviert und abweisend wirkte.
So wie ich die Schlussszene – möglicherweise falsch – interpretiere, wird sie sicherlich noch von anderen Leute ebenfalls gedeutet.
@Anne
„Esexistiert zum Schluss ja zwischen Rita und Phil eine gewisse Vertrautheit. Aus ihrer Sicht hat sie aber nur einen (1!) einzigen Tag mit ihm verbracht.
Für eine solche Vertrautheit nach so kurzer Zeit braucht es die katalytische Wirkung von Sex, insbesondere da Rita ja anfangs recht reserviert und abweisend wirkte.“
Aus *seiner* Perspektive hat er unendlich viele Tage mit ihr verbracht, in zahllosen dates.
Er kennt wahrscheinlich ihre Lebensgeschichte besser als sie selbst.
D.h. das *Erfahrungs*gefälle männlich vs. weiblich ist Bestandteil der Konstruktion der Geschichte.
An dieser Stelle schon könntest du das Geschlecht nicht tauschen – versuche dem Publikum zu vermitteln, dass Frauen 20 Anläufe unternehmen, um das erste date zu einem Erfolg zu machen.
Niemand würde es dir abkaufen.
Diese „Vertrautheit“ aus seiner Perspektive ist also real und Resultat seiner Bemühungen über x-Tage hinweg.
Wir sehen die Entwicklung, seine Entwicklung, wir sehen den Prozess und der Prozess ist die „katalytische Wirkung“.
Um so mehr er sich zu dem entwickelt, was *sie* in einem Mann sehen will und an diesem attraktiv findet – was zuuuuuuuufälligerweise (Kucklick brüllt) Hand in Hand geht mit seiner Entwicklung hin zu einem sozialen, fürsorglichen usw. Menschen – desto mehr hingezogen fühlt sie sich zu ihm.
Für *ihn* wird dieser Prozess jedoch *erst* zu einem Erfolg, wenn sie vom *Ergebnis* des Prozesses überzeugt ist und diesen – taraaa – als PRODUKT ersteigert.
Tausche hier das Geschlecht und ein feministischer shitstorm in Tsunami-Größe würde dich hinwegfegen!
Jede Feministin würde diese Geschichte einem unterdrückerischen Patriarchat zuschreiben, das Frauen durch internalisierte Frauenfeindlichkeit zur Selbstoptimierung zwingt, um patriarchalen Normen zu entsprechen, denen sie niemals genügen kann.
Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, Anne, wird sie sexuell objektifiziert, auf einer Auktion wie ein Stück Fleisch angepriesen und als Ware (Zwangsprostitution!) versteigert!!!
Dass Hollywood sich überhaupt jemals getraut hat, solche sexistischen Filme abzuliefern…
Aber zurück zum Film selbst.
Graublau schreibt: „Es war für mich immer gerade die Pointe, dass Phil Rita ins Bett bekommt, als er es nicht mehr braucht.“
In einem Film werden die Motive der Figuren per Drehbuch konstruiert und nichts spricht aus einer männlichen Perspektive dafür, dass ein Mann Sex „nicht mehr braucht“.
Hingegen alles dafür, die Drehbuchschreiber/-innen waren der festen Überzeugung, er *soll* Sex nicht mehr brauchen *wollen*.
Denn gerade mit dem „freiwilligen Verzicht“ (laut Drehbuch) auf sein ursprüngliches Ziel findet die männliche Seele Läuterung.
Und darf friedlich einschlafen, Amen (so weit ich mich erinnern kann, gab es wenigstens am nächsten Morgen Sex).
Gruß crumar
PS: Ganz ehrlich: Mann liegt im Bett neben seiner Traumfrau (Andie MacDowell war hotttttttttttttttttt!), die einen am gleichen Abend auch noch ersteigert hat….und schläft ein. Wäre Bill Murray nicht die Filmfigur, sondern ein realer Mann gewesen, ich hätte ihn in den Hintern getreten.
@crumar
Nun ja, man kann das sicher sehen, wie man will.
Realistisch ist der ganze Film nicht, da sind wir uns wohl einig.
Ja, das sehe ich genauso. Allerdings kann man das Rita nicht anlasten. Das lag weit außerhalb ihrer Einflussmöglichkeiten.
Mit vertauschten Rollen wäre der Film allerdings undenkbar.
Rito hätte Philia bestimmt gerne schon am ersten Abend beglückt.
Wenn die Interpretation stimmt, dass Phil und Rita am Schluss keinen Sex haben, so wäre dies doch frustrierend und deprimierend.
Ein Mann, der keinen Sex mehr „braucht“ .. traurig, einfach nur traurig.
Sie sagt ausdrücklich, dass er direkt eingeschlafen ist. Wenn das nicht reicht, um zu belegen, dass da nichts weiter zwischen ihnen gelaufen ist – was sonst? Es handelt sich um einen „normalen“ Film, wohlgemerkt.
@Graublau
Ja, genau. Direkt nach dem Sex. Also ohne weitere Runde oder sonstige Kommunikation.
Das erscheint mir völlig plausibel nach einem so anstrengenden Tag.
Ich will wirklich nicht unbelehrbar auf meiner Interpretation beharren, aber genau so hat sich mir diese Szene immer dargestellt und eingeprägt.
Inzwischen habe ich auch meinen Mann gefragt, wie er den Schluss deutet, aber leider kann er sich da nicht mehr genug erinnern.
Wir müssen den Film gelegentlich mal gemeinsam ansehen. Dann werde ich speziell auf solche Feinheiten achten.
@Graublau
Du begehst einen klassischen Fehler, nämlich die Geschichte NICHT RÜCKWÄRTS zu betrachten.
Das ist nämlich die weibliche Perspektive – alle Schritte zu betrachten, die EX POST zu diesem ERFOLG geführt haben.
Du fragst und siehst aus einer vorwärts gerichteten männlichen Perspektive, die für die Dynamik des Films KEINERLEI Rolle gespielt hat.
Der Clou ist, die männliche Perspektive auszuhebeln, indem dieser EINE Tag immer wiederholt wird, was männliches Fortschrittsdenken per se beerdigt.
Im Gegenteil: „Da zieht Phil doch eine coole Nummer ab. Ebenso die Sache mit der Eisskulptur: In erster Linie eine persönliche Fähigkeit, mit der man außerdem Leute beeindrucken kann.“
Schatz, was hat es ihm denn gebracht?
Was war das RESULTAT seiner HANDLUNG?!
War es ein Erfolg oder ein Misserfolg?
Mit der Verweigerung einer Rechenschaftslegung ist dies die ENTEIGNUNG eines individuellen, männlichen Lerneffekts.
Du drehst den männlichen frame ins Absurde, ohne den weiblichen zu begreifen.
„Aber ein reines Herz wäre nicht auf solche Showeffekte wie den Bandauftritt ausgelegt“ – es ist die weibliche Version davon.
Die weibliche Version der Showeffekte ist, den Bandauftritt hinzubekommen, ergo muss er individuell DAVOR Klavier lernen.
Das ist demnach KEINE individuelle Entscheidung.
Die Präsentation des Films ergeht sich darin, dir eine Logik zu präsentieren, als WÄRE es seine eigene.
Rechne RÜCKWÄRTS, was in weiblichen Augen *dieser Mann* an Fähigkeiten besitzen muss, um *diese Frau* zu bezaubern und du hast die Hälfte des Films entzaubert.
Demnach ist es kein Geheimnis mehr, wenn ich dir die weibliche LÖSUNG präsentiere: „Sie schlafen am Schluss gemeinsam ein, ohne dass es zu sexuellen Handlungen kommt, nachdem er durch seine Taten sein reines Herz bewiesen hat und damit das ihre gewann.
Voila: Errettung und Erlösung!“
Und JETZT konstruiere einen Film, in dem ALLE männlichen Handlungen auf diese LÖSUNG zulaufen.
Das ist nämlich der weibliche frame und dieser ist die GRUNDKONSTRUKTION des Films.
Gruß crumar
Ich kenne den Film überhaupt nicht und anhand der Kommentare errate ich mal den Kerngehalt.
Es scheint eine mit Buddhismen ( Läuterung von Herz u. Seele, bla bla ) zugekleisterte Monsterversion des „guten alten“ Spruchs zu sein: Wer die menschliche Gesellschaft will, muß die männliche überwinden. Und ja, das müssen ausschließlich die Männer tun. Und wenn sie es schaffen, dann schrumpft die gefährliche Tatwaffe zwischen den Beinen automatisch zum Urinablasshan und alles wird gut.
So einen Scheiß schaue ich mir nicht an.
Anne’s Happy End kommt mir da wenigstens als Andeutung eines möglichen Sinns ( im Sinne einer wenigstens symbolischen Belohnung ) vor. Die scheinbar hart erarbeitete „Erleuchtung“ an sich, die ansonsten übrig bleibt, ist Pille-Palle, da nutzlos ( außer möglw. aus missionarischer Sicht und Missionare kann ich gar nicht leiden, da sie m.E. die Hauptkriegstreiber seit Ewigkeiten sind ).
Aber schon interessant, was sich alles in ein Movie hineininterpretieren lässt, dessen eindeutiger Hauptzweck das Kohlescheffeln ist.
Ich wäre nie darauf gekommen, daß dadurch bedingte steile Kontrukte, Provokationen, Banalitäten und Widersprüche ( Aufmerksamkeit erregen! Egal wie! ) inhaltlich zu solch intensiven, m.E. teilweise schon abgehobenen Erörterungen führen können ( wieder was gelernt ).
@Fiete
„Ich kenne den Film überhaupt nicht und anhand der Kommentare errate ich mal den Kerngehalt.“
Daneben. Es gibt noch zwei weitere Versuche, aber ab dem ersten Fehlschlag keinen Preis mehr -> Dschungelcamp evtl. und Känguruhoden kauen?!
„Es scheint eine mit Buddhismen ( Läuterung von Herz u. Seele, bla bla ) zugekleisterte Monsterversion des „guten alten“ Spruchs zu sein: Wer die menschliche Gesellschaft will, muß die männliche überwinden.“
Nein. Falsche Religion, falsche Zuschreibung zu einer Partei, falsches Zeitalter. Falsch, falsch, falsch.
Deine Schnodderschnauze täuscht nicht darüber hinweg, dass dein erster Gedanke auch nicht besser ist als dein zweiter, weil:
„So einen Scheiß schaue ich mir nicht an.“
Um dann mit NICHT Wissen zu glänzen und dies als „raten“ zu verkaufen.
Die nächste Erkenntnis – nachdem du durch nicht Wissen glänzt – ist die Meta-Ebene von *keiner Erkenntnis*: „Die scheinbar hart erarbeitete „Erleuchtung“ an sich, die ansonsten übrig bleibt, ist Pille-Palle, da nutzlos“
Den Film *nicht anzuschauen* führt dich zur Erkenntnis, es sei richtig, ihn *nicht* anzuschauen, weil durch DEINE Entscheidung ihn NICHT anzuschauen ist eigentlich erwiesen, ihn anzuschauen ist „Pille-Palle“ und also „nutzlos“.
Wodurch den Film NICHT anzuschauen die *eigentliche Erleuchtung* bringt:
„Es scheint eine mit Buddhismen ( Läuterung von Herz u. Seele, bla bla ) zugekleisterte Monsterversion des „guten alten“ Spruchs zu sein: Wer die menschliche Gesellschaft will, muß die männliche überwinden.“
Merkst du eigentlich, dass das eine simple narzisstische Konstruktion ist, mit der es gerechtfertigt scheint, zu JEDEM Thema einen Sermon abzulassen, der mit dem Thema 0,0% zu tun hat?
Du hast den Film nicht gesehen.
Weil keinen Bock.
Nun gut. Einverstanden.
Dann HALT einfach die KLAPPE, wenn wir über diesen Film reden.
Du hast nichts beizutragen, weil du keine Ahnung hast?!
Dufte.
Dann HALTS MAUL.
Gruß crumar
Hoo Brauner!
Erstmal wärmsten Dank für den Satz warme Ohren. DAS war eine Erleuchtung für mich!
Allerdings keine allzu große.
Im Ernst:
Ganz so ernst, wie es Dir offenbar erschienen ist, war mein Kommentar nicht gemeint, eher schon im Gegenteil.
Daß ich den Film tatsächlich nicht gesehen habe, hat einfachere Gründe, nämlich, daß ich aus dem Märchenfanalter schon ’ne Weile raus bin. Ghostbusters,Transformers & Co finde ich dermaßen dämlich, daß ich derartiges auch als Verpackung für irgendwelche „höheren Philosophien“ für das ganz falsche Vehikel halte. Nur weil etwas lustig herumhumpelt, ist es noch lange kein guter Vergleich ( was übrigens KEINE inhaltliche Aussage über den Film sein soll, denn – tada! – den kenne ich nicht ).
Was mich wundert, ist ( ich dachte, das wäre wenigstens andeutungsweise erkennbar gewesen ) die Tatsache, daß absurde Formate offenbar recht intelligente Diskutanten in so umfangreiche Erörterungen bannen können. Fand ich zunächst spontan nahezu nervig ( Platz- u. Ressourcenverschwendung ), dann aber, als Phänomen an sich, doch wieder betrachtenswert.
Und mein großer Vorteil dabei ist ja ganz klar: eine erheblich größere Distanz ( ich kenn das Ding gar nicht ), weshalb ich mich auch auf-die-etwas-andere mit der Unterhaltung hier befassen konnte.
Logisch, daß sich dabei auch ein paar augenzwinkernde Schnellschüsse geradezu aufdrängten, Und genau die habe ich dann noch leicht überspitzt in meinen Kommentar gepackt.
Und siehe: Treffer! Versenkt!
Sodele. Da ich hier nix und niemanden „durchanalysieren“ will und mir auch gar nicht erst großartige Schlüsse aus dem wahrgenommenen gebastelt habe ( manches lasse ich einfach stehen wie es ist, ansonsten wäre ich den ganzen Tag mit Schubladenbasteln beschäftigt ), liegt mir auch nix daran, hier in eine Meta-Meta-Diskussion über was-weiß-ich zu geraten.
V.dh. kommentiere ich Deine Reaktion ( als solche ) jetzt auch nicht, sondern lasse sie ebenfalls einfach so im Raume herumschweben.
Und folge Deinem wohlmeinenden Ratschlag und halt zu dem ganzen Murmelklamauk einfach die Klappe.
CU …
@Fiete
Du hast den Satz heißer Ohren stellvertretend erhalten für denjenigen, der vor mir für die Finanzen der Firma zuständig war; seit Wochen bin ich deshalb genervt.
Also: Sorry für die Heftigkeit meiner Kritik!
(Außer du bist Steuerberater, dann trete ich noch mal nach) 😉
Zu deiner Antwort:
„Daß ich den Film tatsächlich nicht gesehen habe, hat einfachere Gründe, nämlich, daß ich aus dem Märchenfanalter schon ’ne Weile raus bin. Ghostbusters,Transformers & Co finde ich dermaßen dämlich, daß ich derartiges auch als Verpackung für irgendwelche „höheren Philosophien“ für das ganz falsche Vehikel halte.“
Wer die Analyse der Popkultur auf Ideologien von Männlichkeit und Weiblichkeit vernachlässigt oder unterlässt, wird nicht weit kommen.
Natürlich kannst du in einem Märchen die klassische Situation des aristokratischen Prinzen setzen, der die Prinzessin rettet (feministisch: damsel in distress).
Aus einer *männlichen Perspektive* jedoch sind die Bemühungen verbunden mit der Versprechung, sämtliche Bemühungen würden auf einen Gewinn = Belohnung hinauslaufen.
In einer solchen Gleichung muss der Gewinn immer mehr oder mindestens gleich viel wert sein wie die Summe der Bemühungen, sonst wäre das Versprechen der Belohnung eine Farce. Oder sie wären bspw. eine Sühne für eine Untat, wie die zwölf Taten des Halbgotts Herakles im Dienste des König Eurystheus.
Das ist ein abrechenbares Geschäft auf rationaler Basis (Zwölf Taten auf der To-Do-Liste. Check.).
So rational wird es aber nicht aufgeführt, denn es ist schließlich ein Märchen und der Held tut es aus wahrer Liebe, nicht wahr?!
Wo kämen wir hin, wenn der Held eingangs *von sich aus* abwägen würde, wie viele und welche solcher Taten ihm zumutbar erschienen?
Sagen wir, der Prinz/Held/Halbgott dieser Geschichte bietet: „Zehn!“
„Hallo, in der Geschichte sind es aber ZWÖLF!“
„Ok, einigen wir uns auf elf!“ – hier fällt die griechische Mythologie in Ohnmacht.
Damit will ich aufzeigen, dass das Geschäft „Bemühung“, „Aufgaben“ darauf basiert, sie haben aus männlicher Perspektive *niemals* eine VHB.
Anders herum: Ein Mann erfüllt die Aufgaben, die ihm gestellt werden und bezieht *aus der Erfüllung* dieser einen Sinn (für die eigene Existenz, seine Männlichkeit usw.) PUNKT
Damit verzichtet er auf eigene Ansprüche an den Handlungsverlauf der Geschichte BEVOR sie überhaupt begonnen hat oder genauer gesagt: Er wird *seiner eigenen* Agenda enteignet und die Beurteilung des „Sinns“ der eigenen Bemühungen wird anderen überlassen.
Schön und „modern“ (= bürgerlich) an dem „Murmeltier“ ist, dass es dieses Muster vorführt, aber verbirgt, DASS es dieses Muster vorführt.
Die Erwartungen der Heldin/Prinzessin werden niemals artikuliert, bzw. die Autoren des Drehbuchs ERSPAREN es IHR, diese zu artikulieren.
Wahre Liebe in der bürgerlichen Gesellschaft muss authentisch sein!
Authentisch ist hier, wenn sich alle weiblichen Forderungen an einen Mann sich realisieren, weil “ he just got it!“ – ohne diese Forderungen explizit zu benennen und damit abrechenbar zu machen.
Darin ähnelt die Herangehensweise dem Märchen und der Mythologie.
Außer natürlich, dass es keinen Preis/Belohnung geben kann, denn das wäre sexistisch.
Und: Weil es hier *nicht* um ein rationales, abrechenbares Geschäft gehen kann, denn *wenn es ein Geschäft wäre*, dann wäre es keine wahre Liebe.
Wie rettet sich das moderne Märchen, insbesondere und damit meine ich *vor allem für Frauen* aus diesem Dilemma?
Neu und modern ist, der Held soll das weiblich unausgesprochene *von sich aus wollen sollen*.
Dieser Mann ist nicht nur seiner eigenen Agenda enteignet, externalisiert den Sinn für seine eigenen Bemühungen, sondern er WILL das aus tiefstem Herzen SELBST, weil ihn das zu einem BESSEREN Menschen macht, der die Belohnung darin sieht, dass es ihn zu einem besseren Menschen macht.
Rein zufällig ist es aber die Frau, die hier definiert, was ein „besseres Mensch“ im Detail bedeutet und rein zufällig ist es ein GESCHÄFT in diesem Film: Sie ersteigert das fertige Produkt, zu dem sich der Mann a. aus „eigenem Antrieb“, b. „selber“ gemacht hat.
Uuups.
Diese Illusion von Freiwilligkeit und freiwilliger männlicher Unterwerfung im Film wird auf „moderne“ Art aufgeführt und es ist wichtig, diese Ideologie in ihrem Bezug auf Mythologie und Märchen darzustellen.
Damit wir diesem etwas entgegenzusetzen haben.
Nächste Woche: „Zehn Dinge, die ich an dir hasse“ oder: Warum Shakespeare immer noch aktuell ist, so lange Julia Stiles dazu tanzt!
Gruß crumar
Moin Crumar,
tut mir leid wg. Deinem Steuerverbrater. Das sind wichtige Leute und wenn die mies drauf sind kann es unschön bis teuer werden.
„Wie rettet sich das moderne Märchen, insbesondere und damit meine ich *vor allem für Frauen* aus diesem Dilemma?
Neu und modern ist, der Held soll das weiblich unausgesprochene *von sich aus wollen sollen*.
Dieser Mann ist nicht nur seiner eigenen Agenda enteignet, externalisiert den Sinn für seine eigenen Bemühungen, sondern er WILL das aus tiefstem Herzen SELBST, weil ihn das zu einem BESSEREN Menschen macht, der die Belohnung darin sieht, dass es ihn zu einem besseren Menschen macht.
Rein zufällig ist es aber die Frau, die hier definiert, was ein „besseres Mensch“ im Detail bedeutet und rein zufällig ist es ein GESCHÄFT in diesem Film: Sie ersteigert das fertige Produkt, zu dem sich der Mann a. aus „eigenem Antrieb“, b. „selber“ gemacht hat.
Uuups.“
Jo, das hatte ich ungefähr so auch schon verstanden.
Übrigens habe ich mir gestern mal „Hidden Figures“ reingetan und war auch davon gar nicht begeistert. Ein paar irgendwo angelehnte Ansätze, schön und gut, aber der Rest war ultrabillig in Oberklischees verwurstet. Handlungsdetails hanebüchen ( liegt die schwatte Dame lange unter’m Auto, um festzustellen, daß der Anlasser nicht funzt, was vorher schon hörbar war – vermutlich Relaisfehler – nimmt dann nach langem Rätseln den Schraubenzieher, tippt damit auf die Batterie und wie von Geisterhand startet die Karre und so zog sich die Kunst der weiblichen Technikbeherrschung durch den ganzen Streifen ). Das Beste daran waren die Unmengen an Autos von BJ Anfang 50er bis 62, da hat Hollywood perfekten Aufwand betrieben.
Was mich erstaunt hat: Es durfte gleich am Anfang dreimal „Neger“ gesagt werden und kein #Aufkreisch dazu. Vermutlich wg. historical correctness u. so.
Komisch, aber Pipi Langstrumpf mußte, ungeachtet des deutlich höheren Aufwands, umgeschrieben werden. Na ja, Lindgren ist ja auch keine intersektional zu verwurstende Heldin, sondern bloß ’ne weiße Schriftstellerin, gell?
… und könnte bitte jemand dieses kranke Gravatar entfernen? Ich hab‘ keine Ahnung, wie man das macht, und möchte mich auch weder irgendwo anmelden, noch ein Programmierstudium absolvieren. Danke.
lol, das geht bei wordpress zufällig, glaube ich. Mit anderer Emailadresse ändert sich der Gravatar. Vielleicht kann man die auch anschreiben.
Das ist eine WordPress-Einstellung, allerdings läßt sich das meines Wissens nur global einstellen, sprich: Entweder alle haben einen Gravatar oder niemand.
Hihi hi… und Gunnar heißt er dann auch noch ….
( Gehässigkeitsmodus aus ).
Ob sowas auf Antifaseiten auch schon mal vorgekommen ist? Vermutlich nicht, sonst wäre es wahrscheinlich als gaaaanz dicke Sau durch’s bundesdeutsche Dorf getrieben worden ….