Eine bemerkenswerte Quelle, über die ich schon immer mal bloggen woltte: Suizid-Statistik – Aktuelle statistisch-epidemiologische Daten zu Deutschland und Osteuropa mit Kommentaren (PDF) aus dem Jahr 2008.
Ganz nüchtern zeigen diese Folien, warum Selbstmord (bzw. Suizidprävention) ein wichtiges Thema für Männer ist oder sein sollte – und mittelbar auch Depressionen, denn Suizide stehen meistens in Verbindung mit ihnen. Für den Fall der Fälle gibt es gute Empfehlungen wie „Was tun, wenn nichts mehr geht?“.
Heute möchte ich jedoch auf etwas anderes zu sprechen kommen, genauer gesagt, Seite 32, Bild 14 der erwähnten Quelle. Dort sieht man die Entwicklung der Suizidstatistiken von Männern und Frauen für Russland, Weißrussland, Litauen und Estland (laut Überschrift auch Lettland, aber das hat man anscheinend vergessen in der Grafik).
Bei Männern zeigt sich ein starker Anstieg in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, während sich bei Frauen kaum Schwankungen bemerkbar machen. Die Autoren sehen es ähnlich (vgl. folgende Seite), weisen auf gesellschaftliche und politische Umstände hin.
Gleiche Entwicklungen finden sich dort für Tötungsverbrechen, Risikoverhalten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Mortalität insgesamt; einen inversen Verlauf nimmt entsprechend die allgemeine Lebenserwartung (s. Bild 15)
Quelle: Felber W, Winiecki P. Suizid-Statistik – aktuelle ausgewählte statistisch-epidemiologische Daten zu Deutschland und Osteuropa mit Kommentaren.
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Die Suizidraten fielen in den 1980er Jahren, und aus dieser Zeit stammt das folgende Lied, zu dem Billy Joel während seiner Tournee durch die Sowjetunion inspiriert wurde.
Billy Joel: Leningrad