1: Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten spricht Gina-Lisa Lohfink der Falschbeschuldigung wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs für schuldig und bestätigt damit den Strafbefehl, der gegen Lohfink ergangen war und gegen den sie sich gewehrt hatte. Die Strafsumme wurde zwar von den ursprünglichen 24.000 Euro auf 20.000 Euro herabgesetzt, die Gerichts- und Anwaltskosten dürften die Ersparnis aber mehr als aufwiegen.
Der Rechtsanwalt Udo Vetter kommentiert auf seinem „lawblog“:
Peinlich ist das Urteil vor allem für jene, die den Fall Lohfink zum Gradmesser für angebliche Lücken im deutschen Sexualstrafrecht hochgejazzt haben. Die Mitglieder des Teams Gina-Lisa, allen voran die amtierende Familienministerin, haben sich vor den Karren einer mutmaßlichen (das Urteil ist nicht rechtskräftig) Lügnerin spannen lassen.
Ein Kommentator dort weist darauf hin, dass die Strafe für Lohfink aufgrund des vom Gericht niedriger angesetzten Tagessatzes de facto zwar verringert, de jure aber sogar erhöht wurde, nämlich von 60 auf 80 Tagessätze:
Sicher hilfreich wäre es auch, wenn die Presseberichte von Leuten gemacht würden, die das Geldstrafensystem verstehen und von der Unsitte herunterkämen, bei Geldstrafen nur die Gesamtstrafe anzugeben. Dann hätten sie darüber berichten können, dass das Gericht in der Sache das Strafmaß gegenüber dem Strafbefehl nicht reduziert, sondern in der Sache sogar erhöht hat (von 60 auf 80 Tagessätzen), und dass G.-L.s Strafe anscheinend (den Presseveröffentlichungen zufolge) immer noch niedriger ist als die Geldstrafe aus den Strafbefehlen für die Verbreitung des Videos (90 Tagessätze).
In einem Artikel auf LTO wird dies so erklärt, dass die Akzeptanz eines Strafbefehls ein strafmildendes Geständnis impliziert, was bei beim Einspruch dagegen aber natürlich wegfällt.
Auf Alles Evolution wird bereits über das Urteil diskutiert. Ich möchte einen Kommentar von Adrian hervorheben, der meint:
Selbstverständlich wird dieses Urteil nichts an der Gesamtsituation ändern. Feministen werden diesen Fall als weiteren Beweis der Rape Culture und des Patriarchats sehen. Solange Frauen nicht ungestraft jeden Mann der Vergewaltigung bezichtigen dürfen, und solange nicht jeder Mann auf Zuruf weggesperrt wird, kann es in ihren Augen keine Gerechtigkeit geben.
Und wie zum Beweis von Adrians These, hält die Mädchenmannschaft das Urteil selbstverständlich für einen Beweis der Existenz der „rape culture“.
Derweil offenbart sich das Rechtsverständnis von Feministen auf Twitter wie folgt:
2: In den USA gab es einige drastische Verfahrensausgänge im Zusammenhang mit Lehrerinnen, die sexuelle Beziehungen mit ihren männlichen Schülern hatten. Ein Schüler bekommt jetzt sechs Millionen Dollar Entschädigung vom Schulbezirk, weil dieser von dem Missbrauch wusste, aber nichts dagegen unternommen hatte. Aufgeflogen war die Sache erst, als die Lehrerin von ihm ein Kind bekam. Wie man das von anderen Fällen aus den USA kennt, muss er wohl für das Kind trotz eines gesetzwidrigen Missbrauchs Unterhalt zahlen. Immerhin sollte das mit sechs Millionen machbar sein. Wenigstens hat der Schüler das geteilte Sorgerecht zugesprochen bekommen. Die Lehrerin kam nach einem halben Jahr Haft wieder auf Bewährung frei.
In einem anderen Fall wurde die Lehrerin dagegen zu ganzen 22 Jahren verurteilt. Warum auch immer, hat sich in Russland eine Bewegung für eine mildere Strafe gebildet, mit schon über 50.000 Unterschriften auf einer entsprechenden Online-Petition. In dem Artikel bei Spiegel-Online wird eine Feministin mit einem halbwegs vernünfigen Kommentar zitiert:
Die feministische Publizistin und Bloggerin Bella Rapoport kritisiert das Klischee vom „triebgesteuerten“ Mann. „Es ist gefährlich, anzunehmen, dass jeder Mann unter allen Umständen froh sein muss, mit einer schönen Frau zu schlafen“, sagt Rapoport. „Unterschiedliche Männer haben unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse und Wünsche. Wenn man so tut, als wollten sie alle dasselbe und müssten es unbedingt haben, werden Frauen am Ende zu Opfern.“
Gefährlich ist diese Sichtweise natürlich am Ende vor allem wiederum für die Frauen. Wie sollte es anders sein… Wenn der letzte Satz nicht wäre, hätte ich auch das „halbwegs“ streichen können.
3: Das Verwaltungsgericht in Osnabrück bestätigt die Entscheidung eines Abendgymnasiums, einer Muslima das Tragen des Nikabs im Unterricht zu verwehren. Die Schülerin hatte dagegen geklagt.
4: Schlechte Nachrichten für Genderisten. Ausgerechnet die sogenannte Gender-Medizin entdeckt immer mehr Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Ein paar Zitate:
Eine Erklärung hierfür lautet, dass die Konzentration der weiblichen Geschlechtshormone ständig ab- und zunimmt, bei männlichen jedoch beständig ist.
Stichwort: Launenhaftigkeit. Könnte damit erklärt sein.
Auch die unterschiedliche Reaktion des Immunsystems kann durch das Wirken der Sexualhormone erklärt werden: Östrogen kann beispielsweise die Zellen aktivieren, die bei der antiviralen Immunantwort mitwirken. Testosteron dahingegen nicht. Das Grippevirus Influenza wird beispielsweise nur von weiblichen Zellen bekämpft, wie die Forscher von der John Hopkins University in Baltimore entdeckt haben („American Journal of Physiology“). Laut dem Immunologen Marcus Altfeld aus dem Heinrich-Pette-Institut in Hamburg würden Frauen deshalb eine schnelle und starke Immunreaktion zeigen, um ihr ungeborenes oder bereits geborenes Kind zu schützen.
Stichwort: Männergrippe. Hat vielleicht doch einen realen Hintergrund. Mädels, Ihr könnt jetzt aufhören zu lästern. Wir Männer sind da einfach von der Natur benachteiligt.
5: Jan Fleischhauer sinniert in seiner Spiegel-Online Kolumne über Heterofeindlichkeit und den diskriminierten Mann. Auszug:
Das ist doch ein schlimmes Stereotyp, dass sich Männer jenseits der vierzig gehen lassen. Wenn man sagt, dass Schwarze ein Problem mit der ehelichen Treue haben oder Araber Frauen nicht für voll nehmen, rollen alle mit den Augen. Warum gilt das nicht auch bei Vorurteilen gegenüber Heterosexuellen? Niemand wird gerne auf ein Stereotyp reduziert, das sollte für alle die Regel sein.
Ich schreibe das, weil mir vergangene Woche aufgefallen ist, dass Heteros nicht einmal als diskriminierungswürdig gelten. Auf jede Gruppe muss Rücksicht genommen werden, nur auf ganz durchschnittliche Männer ab einem bestimmten Alter nicht. […]
„Wer männlich, weißhäutig, sichtbar biodeutsch, christlich oder säkular, nicht behindert und nicht schwul ist, weiß nicht, was es heißt, (…) diskriminiert zu werden“, hat die Journalistin Esther Schapira in den „Tagesthemen“ den Jahrestag kommentiert. Der Satz wurde sofort über Twitter und Facebook geteilt. Offenbar kommt es den Leuten, die so etwas richtig finden, gar nicht in den Sinn, dass es auch eine Form der Ausgrenzung darstellt, wenn eine bestimmte Gruppe von Menschen von vornherein nicht zu den Diskriminierten gezählt wird. […]
Wann hat es angefangen, dass es wichtig ist, diskriminiert zu sein? Früher ging es darum, dazuzugehören. Wer Teil einer Minderheit war, versuchte, so schnell wie möglich zur Mehrheitsgesellschaft aufzuschließen. Heute ist das Gegenteil der Fall: Statt darauf Wert zu legen, dass einen die anderen akzeptieren, ist man stolz darauf, wenn man sagen kann, dass man ausgegrenzt wird. Manche Leute sammeln Diskriminierungen wie andere Panini-Karten. Je mehr sie davon haben, umso besser fühlen sie sich. Man spricht dann von „Mehrfachdiskriminierung“.
Prädikat: Zur Gänze lesenswert.