Sargon of Akkad, den ich zuletzt im Februar erwähnte, hat einen Ausschnitt aus einem seiner Wochenrückblicke „This Week In Stupid“ noch einmal als eigenes Video veröffentlicht. In den 1:23 Minuten erläutert er, wie die Rangliste der Privilegien im Jahr 2016 aussieht:
The Progressive Stack Explained
Er beschreibt dabei aus seiner Sicht die Haltung der „Progressiven“, die er auch als „regressive Linke“ bezeichnet – in ausdrücklicher Abgrenzung von anderen Linken oder Liberalen. Die Pseudo-Progressiven sieht er in enger Beziehung zu Lügnern und Manipulatoren (SJW).
Die „Rangliste der Privilegien“ (meine Wortwahl, eigentlich „der progressive Stapel“) dient dabei dazu, zu klären, wer im Zweifelsfall mehr unterdrückt ist, was allein durch Identitätsmerkmale bestimmt wird. Die Liste sieht folgendermaßen aus (erneut meine Übersetzungen):
- Rasse (*)
- Cis-Normativität (*)(*)
- Geschlecht
- sexuelle Ausrichtung
- (Nicht-)Behinderung
- Klasse
Seine Begründungen für diese Einschätzung finde ich ebenfalls erwähnenswert: Homosexuell zu sein sei weniger wichtig als die Tatsache, dass man gleichzeitig ein weißer cis-Mann ist. Beachtlich befindet er ferner, dass Dinge wie körperliche Eingeschränktheit oder eine Herkunft aus armen Verhältnissen, die bei der Frage nach Privilegien eigentlich eine große Rolle spielen sollten, ganz unten rangierten. Daraus ergebe sich dann, dass etwa die aus recht wohlhabendem Hause stammende Laurie Penny sich als ganz schrecklich unterdrückt darstellen kann, weil sie ja eine Frau sei.
Doch wehe dem, der weiß, cis, männlich, hetero, nicht behindert und aus der Mittelklasse ist. In der Weltanschauung der „Progressiven“ seien diese Menschen schlicht und ergreifend Abschaum, der von Privilegien profitiere und die Gruppen mit jeweils anderen Merkmalen unterdrücke.
Diese regressive Linke ist offensichtlich sein Feindbild, da sie sich genau konträr zu der von ihm beschriebenen neuen Gegenkultur verhalten. Es ist daher natürlich Vorsicht geboten, diese Rangliste einfach so als Tatsache zu übernehmen.
Reizvoll finde ich es aber schon, sie daraufhin zu überprüfen, wie oft sie bei „Privilegienkonflikten“ zutrifft. Es wäre doch interessant, zukünftige Fälle zu sammeln, bei denen sie stimmt – und natürlich auch solche, bei denen sie nicht stimmt, inklusive dem ableitbaren alternativen Rangsystem.
(*) Die Verwendung des Wortes „Rasse“ bedeutet dabei nicht, dass er selbst (oder gar ich) an irgendwelche „Rassentheorien“ glaubt, sondern nur, dass der Begriff Rasse als bedeutendes Merkmal in Diskussionen verwendet wird.
(*) (*) Wortwörtlich übersetzt wäre es „Heteronormativität“, aber er bezieht sich nicht auf hetero/homo, sondern cis/trans, wie aus seiner Erläuterung deutlich wird.
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Hier eine weitere Geschichte von einer schrecklich unterdrückten Frau (man sehe nur, wie sie von all den Männern mit Geschenken belästigt wird!):
Madonna: Material Girl
5 Kommentare zu „Fundstück: Sargon of Akkad und die Rangliste der Privilegien“