Kurznachrichten vom 06.02.2016

Nachdem ich in den letzten Tagen schwer mit den 36 Fragen an Männer beschäftigt war, habe ich auch nicht so aufmerksam die aktuellen Ereignisse verfolgt. Da haben sich einige Dinge angesammelt. Also fangen wir mal an:

1: Im Nachgang zu Köln werden die Diskussionen darum immer merkwürdiger. Kaum einen Monat rum, wird das von der Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken schon zum Mythos erklärt. Vinken antwortete beim Deutschlandfunk auf die Frage: „Hat die Silvesternacht Deutschland verändert?“ wie folgt:

Nicht insofern, als es tatsächlich zu mehr Gewalt oder zu einer anderen Form von Gewalt kam und diese schon gar nicht von Flüchtlingen ausging

Ursula Scheer von der FAZ kommentiert dies.

Während russische Schriftstellerinnen die Zahnlosigkeit und Verweichlichung des westlichen Mannes herausstellen, der nicht mehr in der Lage ist, die eigene Frau zu beschützen, und auch Eckhard Fuhr bei der Welt in diese Kerbe haut, verbitten sich schwedische Feministinnen genau das.

Angesichts dessen bin ich mehr und mehr geneigt, dieser Bitte nachzukommen, und sollte sich eine Frau darüber beschweren, dass ich ihr nicht geholfen habe, würde ich sie darauf hinweisen, sie möge sich mit ihrer Beschwerde doch bitte an die Feministinnen wenden. Andererseits hat das auch irgendwie was von Sonthofen-Strategie („es muss erst noch schlimmer werden, bevor es besser werden kann“).

2: Bei der taz diskutiert man angesichts der Tatsache, dass die Chefin der Grünen, Simone Peter, eine Putzhilfe beschäftigt, darüber, ob Linke putzen lassen dürfen. Die Diskussion kam schon einmal 2013 anlässlich der Kanzelkandidatur von Peer Steinbrück auf:

Allein schon, dass der überhaupt eine Putzfrau hatte! Wie passt das in ein egalitäres Weltbild, zu einem kritischen Bewusstsein von Arm und Reich, zur Emanzipation? Wenn Steinbrück wenigstens einen Putzmann beschäftigt hätte aber nein, Frau, Phillippinin, noch Fragen?

Ach wie schön ist dieses Weltbild doch. Einer Frau niedere Arbeiten übertragen? Geht gar nicht, eine Sünde wider die Emanzipation! Einem Mann? Kein Problem, dafür sind die ja da. Und dann nennen sie dieses Weltbild auch noch „egalitär“.

3: Das aktuelle Aufregerthema, Roosh V und sein angeblicher Vorschlag, Vergewaltigungen (auf privatem Gelände) zu legalisieren, wird bereits von Genderama und Alles Evolution genügend verarztet. Martin Domig hat dazu einen hübschen Comic gezeichnet:

Exakt das ist der Punkt. Kommt von feministischer Seite ein abscheulicher Vorschlag, lässt man ihn mindestens als Satire durchgehen, wenn er nicht sogar als ernsthafter Diskussionsbeitrag jahrelang durch die Debatten geschleppt wird. Aufregung gibt es so gut wie kaum eine. Aber wehe, ein Mann macht einen absurden Vorschlag und kennzeichnet das als Satire, bestätigt noch x-mal auf seiner eigenen Website, dass er das auf keinen Fall wirklich ernsthaft vorschlägt, hilft das dennoch nichts, er wird als der schlimmste Sexist aller Zeiten durch die Manege geführt und als Vergewaltigungstrainer verunglimpft.

Und wenn man schon mal dabei ist, wirft man ihn auch gleich in einen Topf mit anderen, mit denen er gar nichts zu tun hat, sprich den Männerrechtlern. Alle in einen Sack und drauf mit dem Knüppel. Differenzierung ist da offensichtlich vollkommen fehl am Platze, es geht schließlich um Ideologie.

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