In der gestrigen Diskussion kam die Frage auf, was ein Gleichmaß e.V. überhaupt erreicht (hat). Zugegeben, ich verbinde Gleichmaß in erster Linie mit Tristan Rosenkranz.
Für eine finanziell und personell sehr schmal aufgestellte Initiative finde ich die Wirkung jedoch erwähnenswert. Zuletzt mal wieder als seriöser Gesprächspartner, scheint Gleichmaß im deutschsprachigen Raum überhaupt erst (mit) den Boden zu bereiten, um solche Themen wie „Gewalt gegen Männer“ oder „Trennungsväter“ in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken.
Das inzwischen verstärkende Nachrichten-Blog Familienschutz hat einen gut gewählten Titel. Denn „für Väter“ mögen sich offenbar weniger Menschen einsetzen als „für Kinder“ oder „für Familien“. Dass auch Väter Rechte haben und bekommen sollten, ist ein Gedanke, der sich nur langsam durchsetzt – wenn man dieses Bewusstsein aber „über die Bande“ durch den Verweis auf Kinder und Familien schaffen kann, soll’s mir recht sein. Nicht zuletzt bringt eine auf Einseitigkeit und Eskalation setzende Rechtspraxis ja „der Familie“ als ganzes gar nichts.
Natürlich ist all diese „normale Arbeit“ mühselig und der Erfolg kommt nicht über Nacht. In irgendwelche Talkshow-Runden wird man damit auch nicht eingeladen. Es ist einfach nicht polarisierend genug!
Man schaue sich einmal die Liste der Fachbeiräte an. Da finden sich unter anderem Prof. Dr. rer. soc. Anne-Maria Möller-Leimkühler, die sich mit Depressionen bei Männern beschäftigt, und Dr. phil. Matthias Stiehler, der den Männergesundheitsbericht verfasst hat. Um hier einmal bewusst Äpfel mit Birnen zu vergleichen: Die Dame war in der Sendung Nachtlinie des Bayerischen Rundfunks und hat ausführlich zu (psychischen) Gesundheitsproblemen von Männern gesprochen.
Das ist die Politik der kleinen Schritte. Nichts Spektakuläres, aber mir war das doch sehr wichtig, dass solche Dinge endlich einmal ohne großes Geschrei und mit der nötigen Geduld angesprochen werden konnte.
Popkultur
Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Das Lied von einem Straßenkämpfer mag auf den ersten Blick nicht passen, aber für das Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit braucht es schon Kampfeswillen.
The Rolling Stones: Street Fighting Man