Fundstück: Lutz Bierend zur Allensbach-Studie und zur Männerquote

Ich hatte in meiner Beurteilung der Allensbach-Studie zur Aufgabenteilung in Familie und Beruf am Ende geschrieben:

Wenn das [die Tatsache, dass das Leben kein Wunschkonzert ist] auch bei Manuela Schwesig ankommen würde und sie begreifen würde, dass die meisten Paare da weiter sind als sie selbst es ist, dann könnten wir uns über realitätsorientierte Familienpolitik unterhalten – ohne die stets implizierten Scheuklappen, dass die Frauen Opfer der Verhältnisse sind und die Männer rückschrittliche Egoisten.

Prompt finde ich einen weiteren Artikel zur Studie: „6 Gründe, warum sich Väter weniger für ihre Kinder engagieren als sie wollen“ – Lutz Bierend bringt einige Klopper.

Thematisch passend dazu ist auch sein Plädoyer für die Quote. Da kommt gleich ein wunderbarer Beitrag für die von mir erwähnte realitätsorientierte Familienpolitik:

Es gibt einen entscheidenden Unterschied, der eine Väterquote noch viel drängender als die Frauenquote macht: Die Sorgerechts- und Unterhaltsgesetze diskriminieren Männer aktiv bei der freien Entscheidung zwischen Familie und Karriere. Wenn Richter es nicht wollen, und der Vater nicht gerade in der finanziell glücklichen Lage ist 100% seines Unterhaltes weiter zu zahlen, während er beruflich kürzer tritt um 45% der Erzieheungsarbeit zu übernehmen, dann wird dem Vater (der gesteigerten Erwerbsobliegenheit sei dank) gar keine andere Möglichkeit gelassen, als auf die Familienarbeit zu verzichten. Letztendlich wird es auf dem Arbeitsmarkt keine Gleichstellung gebenen, solange Väter, die auf die Öffnungszeiten von Kindergärten und -horte achten müssen, die Ausnahme bleiben. Erst wenn Personaler bei einem Mann genauso damit rechnen müssen, dass der mal für sein krankes Kind zu Hause bleiben muss oder jede zweite Woche seinen Dienstplan streng einhalten muss, weil dann seine Kinder bei ihm sind, erst dann wird “Frau unter 40″ kein Karrierehindernis mehr sein. Wenn dieses Ministerium nicht in der Lage ist ein nichtdiskriminierendes Sorgrecht zu gestalten, in dem Männern nicht fürchten müssen, dass die Tatsache, dass sie in den ersten Monaten in der Regel als Familienfinanzierer dienen, ihnen ein Leben lang als Sorgerechtsmalus angerechnet wird, dann sollte hier wenigstens mit einer Quote dafür gesorgt werden, dass Väter sich in der Erziehung der Kinder einbringen. Wenigstens 30% der Erziehungsleistung sollte von Väter ausgeübten werden. Wer sich über die Benachteilung der Frau am Arbeitsmarkt beklagt und deren Ursachen in der Familienpolitik nicht in Angriff nimmt, bzw. durch diskriminierung der Väter die Mutterrolle der Frau zementiert, wird leider scheitern und sich damit abfinden müssen, wenn Mann sie als Heuchlerin bezeichnet, Frau #Schwesig.

Popkultur

Was wäre ein Blogeintrag ohne Popkultur? Kürzlich fiel mir noch ein Lied über einen verstorbenen Vater ein, der angeblich nie zu Hause war.

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