Ich möchte hier für die nächsten drei Monate eine Auszeit nehmen. Nicht darum, weil ich mich mit männerrechtlichen Themen weniger als bisher beschäftigen möchte, sondern weil ich mich intensiver damit beschäftigen möchte. Ich möchte für mich endlich die Auseinandersetzung mit anthropologischen Themen abschließen, die mich seit bald einem Jahr beschäftigen, damit ich zu konkreteren Fragestellungen übergehen kann. Hier auf dem Blog könnte ich derweil nur bruchstückhafte Texte von höheren Abstraktionsgraden liefern, weil mir die Zeit nicht reicht, einfachere Texte nebenher zu produzieren. Und darin sehe ich keinen hinreichenden Nutzen.
Ich werde mich aller Voraussicht nach bis auf weiteres auch bei den Kommentaren zu laufenden Diskussionen stark zurückhalten, da ich sonst Gefahr laufe, meine Kräfte zu verzetteln. Ich bin aber nicht »weg«, sondern nur vorübergehend in Arbeit abgetaucht. Heute ist nicht alle Tage – ich komm‘ wieder, keine Frage … 🙂
Vergiß nicht, dir das hier
http://www.freizahn.de/2014/11/femokalypse/
mal anzusehen.
🙂
Wünsche eine produktive Auszeit. Und freu mich auf kommende Beiträge.
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst! Ich freue mich aufs Wiederlesen.
@djadmoros:
Erst einmal meine besten Wünsche für eine kreative Phase. Ich selber habe auch schon seit einer Weile einen ähnlichen Gedanken, weil ich mit einer speziellen Baustelle nicht vorankomme: der Frage nach einer validen Wissenschaftstheorie für die Themen, die in der Geschlechterdebatte relevant sind. Wobei es mir nur darauf ankommt, Bewertungsmaßstäbe für vorhandene Theorien zu haben, nicht den Anspruch, selber eigene Theorien zu entwickeln. Bis jetzt ist mir nur klar, daß es schwierig ist, weil die involvierten Bereiche ganz andere Arten von Aussagen machen, und ich versteige mich z.T. auf Basis einer früheren Diskussion mit Elmar zur These, daß es keine einheitliche Wissenschaftstheorie gibt (aktueller Stand meiner Problemwahrnehmung hier). Die Anthropologie hatte ich dabei noch gar nicht mal auf dem Radarschirm, die macht es noch einmal komplizierter.
Ich vermute einmal, daß Du Dich in Deiner Klausur auch mit der Frage befassen wirst, welche Wissenschaftstheorie für die Anthropologie angemessen ist. Das fände ich sehr interessant und das kann ggf. auch schon zwischendurch als Teilergebnis diskutiert werden, wenn Du dazu Kommentare haben willst.
@all: Vielen Dank! 🙂
@Elmar: Ich halte das auch für eine sehr wichtige Analyse, obwohl sie mir für zeitdiagnostische Fragen wichtiger erscheint als für die anthropologischen. Und so weit bin ich noch nicht.
@mitm: »Frage nach einer validen Wissenschaftstheorie für die Themen, die in der Geschlechterdebatte relevant sind«
Ich bin (vorsichtshalber) nicht von vornherein auf der Suche nach einer einheitlichen Wissenschaftstheorie. Für meine anthropologische Problemstellung erweist sich aber gerade die Auseinandersetzung mit der Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse als Schlüssel, weil diese hoch ambivalent zwischen Hermeneutik und Naturwissenschaft angesiedelt ist. Hermeneutische Interpreten wie Paul Ricoeur und Jürgen Habermas stehen gegen naturwissenschaftliche Interpreten wie Adolf Grünbaum und Eric Kandel. Man kann sich damit bereits sehr tief in die »Nature/Nurture«-Thematik einarbeiten, ohne eine Zeile Pinker oder Buss gelesen zu haben (ich halte sie trotzdem für wichtig, aber werde sie im Licht der vorangegangenen Auseinandersetzung lesen).
Wenn ich ein Teilergebnis für sinnvoll diskutierbar halte, werde ich es gerne hier einstellen.